Hallo zusammen,

es gibt i.d.R. drei Typen von Absolventen. Die Einen machen neben dem Studium gar nichts oder kellnern. Die Anderen machen mehrere Praktika (meist ca. 3 Monate) und die Letzten arbeiten als Werkstudenten für längere Zeit bei einem Unternehmen.

Sofern sowohl die Praktika als auch die Werkstudentenstelle berufsrelevant waren, was wird mehr geschätzt? Die Vielfalt der Erfahrungen, aber oftmals an der Oberfläche arbeitenden Praktikanten oder die langfristig angestellten Werkstudenten, die aber ggf. nur 1-2 Unternehmen kennengelernt haben? (Klingt wie bei der Traumhochzeit :-))

alles egal.

nur namen und tätigkeiten zählen. wer 7 praktika im autohaus + werkstudententätigkeit dort innehatte ist ggfs. trotzdem uninteressant.

derjenige mit nur einem Praktikum bei PWC + werkstudent hat da größere chancen.

Warum nicht beides? Ich habe während des Studiums (BA und MA) zwei Praktika mit einer Länge von jeweils drei Monaten gemacht und immer wieder auch neben des Studiums als Aushilfe oder Werkstudentin - mal mit mehr mal mit weniger Bezug zum Studium und angestrebtem Berufsfeld - gearbeitet.

Ich wurde in meinen Vorstellungsgesprächen sowohl auf die Praktika als auch auf die Nebentätigkeiten angesprochen und könnte jetzt nicht sagen, dass eines von beiden wichtiger gewesen wäre.

Werkstudententätigkeiten sind aus Arbeitgebersicht wertvoller, wenn man sie denn lange genug gemacht hat. Ein Werkstudent wird nämlich stärker in die Prozesse integriert. Praktikanten sind ja immer nur kurz da und machen ja nur Sachen, wo man nur ganz kurz angelernt werden muss.

Werkstudentenstellen sind bei der Bewerbung sehr viel bedeutender als Praktika. Denn als Werkstudenten hast du gezeigt, dass sie mit dir dauerhaft zusammenarbeiten wollen. Du bist viel stärker in die Prozesse integriert worden. Praktikanten bleiben ja nie lange und machen daher nur Sachen, wo man nur ganz kurz angelernt werde muss.

Praktika bei bekannten Namen sind auch so eine Sache. Vermeintlich haben sie Signalwirkung, da sie viele Bewerbungen bekommen und nur relativ dazu gesehen wenige Bewerber für ein Praktikum auswählen. Aber auf der anderen Seite richten gerade die größten Unternehmen gerne Praktikantenstellen ein, ohne jemals die Absicht zu haben, diese Kandidaten fest einzustellen. Bevorzugt werden dann Leute mit vorangegangener Berufsausbildung genommen, im Praktikum ausgenutzt und dann weggeworfen wie ein alter Schuh. Ich kenne mehrere, solche Fälle, wo es dann hinterher nicht zu einer Festanstellung kam. Kleinere, unbekanntere Unternehmen machen sich die Mühe mit Praktikanten meist nur, wenn sie wirklich jemanden einstellen wollen. Da gibt es in der Regel keine "festen Praktikantentätigkeiten". Und die Big4 zählen eh nicht. Die nehmen wirklich jeden, der auf zwei Beinen stehen kann.

Im vorherigen Post steht, das die BIG 4 jeden nehmen der auf zwei Beinen steht.... Habe mich auch für ein zwei monatiges Praktikum bei dreien von den BIG 4 und BDO beworben. Leider bekomme ich nur absagen....
Habe bereits mein Bachelor mit Abschluss 2,3 und 6 Monatiges Pflichtpraktikum im Controlling.

Jetzt meine Frage, weiß einer woran das liegen könnte??? Vielen dank

P.S. mache zur Zeit mein Master an der gleichen Uni. SP ist wie im Bachelor auch Controlling/Rechnungswesen....

Wenn ich schreibe, dass die Big4 jeden nehmen, der auf zwei Beinen steht, dann bedeutet das natürlich nicht, dass die jeden nehmen, der sich dort bewirbt. Das hängt sehr stark von dem aktuellen Bedarf ab, den die haben. Im Moment soll der ja nicht gerade groß sein (siehe anderes Posting "Praktikanten werden früher nach Hause geschickt, weil nichts zu tun ist").

Ich wollte nur ausdrücken, dass eine Big4 im Lebenslauf keine "Signalwirkung" hat. So exklusiv und so wählerisch sind die nämlich nicht. Das sind riesige Beratungsunternehmen mit zeitweise riesigem Personalbedarf, die nun wirklich nicht besonders genau hinschauen, wenn sie ihre 800 Neueinsteiger pro Jahr rekrutieren. Darum ging es.

Okay, also ist es grundsätzlich egal, was man da vorzuweisen hat. Entscheidend ist die Tätigkeit ansich!?

Na entscheidend ist, dass die gerade jemanden brauchen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Gerade diese großen Beratungen schmettern gerne auch mal die tollsten Bewerbungen ab, wenn sie im Moment eh nichts zu besetzten haben. Dass dadurch Gerüchte angeheizt werden, dass die nur die besten nehmen und so, wollen die ja gerade. Tatsächlich ist es aber mehr ein Glücksspiel zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen zu sein.

Wenn die also wirklich Leute brauchen, dann machen die Angebote an die aus ihrer Sicht geeignetsten Kandidaten. Dabei kommt es nicht nur auf die Note an. Wichtig ist vor allem, dass du Vorkenntnisse mitbringst, die die verwerten können. Und du sollest ins Team passen / da unbedingt hin wollen, keine Ahnung.

Auf jeden Fall glaube ich nicht, dass die harte KO-Kriterien haben wie Noten oder Alter oder so. Wenn die jemanden brauchen, dann machen die so lange Angebote an Bewerber, bis jemand kommt. Wenn der dann einen Notenschnitt von 3- hat und schon 32 Jahre alt ist, ist es denen im Moment auch egal. Bei so eine hohen Fluktuation wie bei den Big4 kann man einfach nicht wählerisch sein.