Fenster schließen

Druckansicht http://www.wiwi-treff.de/WiWi-Hochschulrankings/University-Ranking/Hochschulranking-Top-500-World-Universities-2008/Artikel-4394/drucken

WiWi-HochschulrankingsUniversity-Ranking

Hochschulranking: Top 500 World-Universities 2008

Das Hochschulranking der Top 500 World-Universities wird seit 2004 von der Universität Shanghai jährlich veröffentlicht und gilt als einer der wichtigsten Hochschulvergleich. Auf der Basis von sechs Indikatoren werden hier weltweit Universitäten verglichen. Der Fokus der Indikatoren liegt fast ausschließlich auf der Forschung. Neben Publikationen werden im Wesentlichen Nobelpreise berücksichtigt.

Afrika, Africa, Kontinent, Armut, Asyl, Flüchtlinge,

Hochschulranking: Top 500 World-Universities 2008
Gold, Silber und Bronze bleiben 2008 in amerikanischer Hand. Dies gilt zumindest für das aktuelle Hochschulranking 2008 der Shanghai Jiao Tong Universität, für das sich die besten Universitäten der Welt qualifizieren. Harvard, Stanford und Berkeley verteidigen ihre Spitzenplätze der Vorjahre. Europäische Sieger sind Oxford und Cambridge. Die beiden Münchner Eliteuniversitäten führen souverän das deutsche Feld an. Dabei haben nur sechs Hochschulen in Deutschland überhaupt die Weltklasse der Top 100. Neben Technischer Universität München (TUM) und Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die nur einen Platz auseinander liegen, sind das mit deutlichem Abstand die Universitäten in Heidelberg, Göttingen, Freiburg und Bonn.

Wettbewerbsdisziplinen im »Academic Ranking of World Universities« (ARWU) sind die Zahl der Nobelpreisträger und häufig zitierten Topwissenschaftler, die Publikationen in renommierten internationalen Fachzeitschriften, insbesondere im Bereich der Naturwissenschaften sowie die Forschungseffizienz pro Wissenschaftler. Die Auswertung dieser Indikatoren folgt einem Score-System, bei dem die beste Universität 100 Punkte erzielt. In die Gesamtplatzierung gehen Nobelpreise bzw. Fields-Medaillen von Alumni und Mitarbeitern der untersuchten Institutionen mit einem Gewicht von 30 Prozent ein. Englischsprachige Zeitschriftenartikel, auf die in der Datenbank »Web of Science« verwiesen wird, tragen weitere 60 Prozent zum Resultat bei. Schließlich wird die Outputeffizienz als Verhältnis der anderen Indikatoren durch die Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter mit 10 Prozent gewichtet.

Übersicht: Indikatoren im Shanghai-Ranking

Bereich Indikator Gewicht

Qualität der Ausbildung
1. Alumni, die einen Nobelpreis oder wichtigen Mathematik-Preis gewonnen haben 10%

Qualität des Personals
2. Wissenschaftler mit Nobel-Preis bzw. wichtigem Mathematik-Preis 20%
3. Häufig zitierte Forscher in 21 Fächern 20%

Output in der Forschung
4. In Nature & Science publizierte Artikel 20%
5. Artikel im Web of Science (SCI Expanded & SSCI Expanded) 20%

Größe der Institutionen
6. Akademische Leistung mit Blick auf die Größe 10%

Eine fächerbezogene Auswertung der Daten wird als »ARWU-Field« jeweils im Februar des Folgejahres veröffentlicht. Das Shanghai-Ranking stößt weltweit auf große Beachtung. Es gilt als einflussreichster internationaler Hochschulvergleich. Wie bei allen hochaggregierten Rankings sind Datenqualität und Methodik durchaus diskutabel. So werden die landesspezifischen Wissenschaftsstrukturen vernachlässigt, historische Daten mit aktuellen Leistungsindikatoren vermengt und englischsprachige Publikationen systematisch bevorzugt. Trotz dieser Kritikpunkte gibt die Liste der Top 100 die anerkannte Elite der internationalen Forschungsuniversitäten wieder.

 

 

 

TOP 20 World Universities
World Rank - Institution -  Country - Total Score  

  1. Harvard University (USA) - 100
  2. Stanford University (USA) - 73.7 
  3. University  California - Berkeley (USA) - 71.4 
  4. University  Cambridge (UK) - 70.4 
  5. Massachusetts Inst Tech, MIT  (USA) - 69.6 
  6. California Inst Tech (USA) - 65.4 
  7. Columbia University (USA) - 62.5 
  8. Princeton University (USA) - 58.9 
  9. University Chicago (USA) - 57.1 
  10. University Oxford (UK) - 56.8 
  11. Yale University (USA) - 54.9 
  12. Cornell University (USA) - 54.1 
  13. University California - Los Angeles (USA) - 52.4 
  14. University California - San Diego (USA) - 50.3 
  15. University Pennsylvania (USA) - 49.0 
  16. University Washington - Seattle (USA) - 48.3 
  17. University Wisconsin - Madison (USA) - 47.4 
  18. University California - San Francisco (USA) - 46.6 
  19. Tokyo University (Japan) - 46.4 
  20. Johns Hopkins University (USA) - 45.5 


TOP 20 - Deutsche Hochschulen
World Rank - Institution -  Total Score  

55 University München
57 Tech University München
67 University Heidelberg
90 University Göttingen 
96 University Freiburg
97 University Bonn
101-151 University Frankfurt
101-151 University Mainz
101-151 University Münster
101-151 University Tübingen
101-151 University Wuerzburg
152-200 University Hamburg
152-200 University Kiel 152-200 Univ Köln
201-302 Tech University Aachen
201-302 Tech University Berlin
201-302 University Bochum
201-302 University Düsseldorf
201-302 University Erlangen Nuernberg
201-302 University Halle - Wittenberg   

Hochschulranking - Top 500 World-Universities 2008
http://www.shanghairanking.com/ARWU2008.html
 

Kritikpunkte
Aufgrund der langen Beobachtungszeiträume, bei den Nobel-Preisen z. B. zurück bis zum Jahr 1911, werden historische Bewertungen und Bewertungen der gegenwärtigen Forschungsleistung von Hochschulen nach wie vor vermischt, auch wenn die länger zurückliegenden Preise mittlerweile geringer gewichtet werden als aktuelle Auszeichnungen.

Die Zuordnung der Nobelpreise ist in doppelter Hinsicht problematisch. Zum einen ist es fraglich, ob eine Zurechnung von Nobelpreisen zu den Studien-Universitäten der Preisträger (Indikator 1) überhaupt Sinn macht. Zumindest diskussionswürdig erscheint zum anderen auch die Zuordnung zu der Universität, an der die Preisträger zum Zeitpunkt der Preisverleihung tätig waren und nicht zu der Hochschule, an der sie die ausgezeichnete Forschungsleistung erbracht haben.

Das hohe Gewicht von Zeitschriftenaufsätzen im Web of Science (s. Indikatoren 2a, 3a, 3b mit insgesamt 60 %) bringt eine starke Verzerrung zugunsten von Universitäten mit stark naturwissenschaftlicher Ausrichtung in englischsprachigen Ländern mit sich. Durch die doppelte Berücksichtigung von Beiträgen in Nature und Science wird diese Verzerrung noch verstärkt.

Besonderheiten der nationalen Wissenschafts- und Hochschulsysteme können in dem top-down-Ansatz des Rankings, der verfügbare Daten ohne nähere Reflektion ihrer Vergleichbarkeit auswertet, kaum berücksichtigt werden. So bleibt beispielsweise die deutsche außeruniversitäre Forschung unberücksichtigt.

Die Gewichtung nach der Größe (Indikator 6) gelingt aufgrund von Datenproblemen nur für einige Länder. Bei den übrigen Ländern geht das Gesamtergebnis der absoluten Indikatoren mit einem Gewicht von 10 % noch ein zweites Mal in den Gesamtwert ein! Damit werden große Universitäten in Ländern mit fehlenden Daten zur Personalzahl doppelt bevorzugt! Aber auch mit dem Größenfaktor können Unterschiede in der Größe von Hochschulen nur unzureichend berücksichtigt werden. Dies wird in diesem Jahr am Beispiel der Universität Wien deutlich, die allein durch den Rausfall der Medizinischen Fakultät, die zu einer eigenständigen Hochschule wurde, von Platz 85 auf die Ränge zwischen 151 und 200 zurückgefallen ist.

Wenn das Ranking weltweit als Bewertung der Forschungsleistung der Wissenschaftssysteme wahrgenommen wird, ist besonders aus deutscher Sicht anzumerken, dass die Forschungsleistung der außeruniversitären Forschung - und damit ein erheblicher Teil der Forschungsleistung deutscher Wissenschaftsstandorte - nicht berücksichtigt ist.