Hallo,

ich habe einige Fragen zur Steuerberatung:

1.) Betragen die Arbeitszeiten im Tax einer Big4-Steuerberatungsgesellschaft ca. 60 h pro Woche?

2.) Stimmt es tatsächlich, dass die Big4-Nachwuchsführungskräfte schlechter als Kandidaten aus mittelständischen Gesellschaften beim StB-Examen abschneiden?

3.) Sollte man bzgl. Gehalt, Karrierechancen und Misserfolgswahrscheinlichkeit mit Bachelor oder Master in die Steuerberatung einsteigen?

4.) Man hört ja das ein niedergelassener StB 40%-50% Umsatzrendite macht? Ist das vor oder nach Steuern?

5.) Gibt es Statistiken dazu, was ein iedergelassener StB und ein angestellter StB im Durchschnitt brutto verdient? Wenn ja: Bitte Daten posten!

6.) Kennt jemand Einstiegsgehälter von Bachelor-/Master-Absolventen bei Andersch, BDO, Ebner Stolz, Mazars, RBS Roeverbroenner Susat, TPW Todt & Partner sowie Warth & Klein Grant Thornton?

7.) Wie unterscheidet sich die Eamnesnförderung (StB) zwischen Big4 und den Mittelständler Andersch, BDO, Ebner Stolz, Mazars, RBS Roeverbroenner Susat, TPW Todt & Partner sowie Warth & Klein Grant Thornton?

8.) Ist es realistisch mit 13.000 EUR als Budget für die StB-Examensvorbereitung zu rechnen?

Danke!

!!! Verschoben!!!

antworten

1. Je nach Mandat, Service Line - nicht zu sagen. Nine to five aber eher nicht.

2. Ja. Das hat zwei Gründe:

a. Viele WP-Assis machen den StB. Im Job haben die nichts mit Steuern am Hut. Nur zwecks der Anrechnung.
b. Big4 sind sehr spezialisiert. Einen großen Überblick gibt es hier nicht. Ist natürlich hinderlich, wenn man den ganzen Tag irgendwas mit der Ist zu tun hat und dann kommt die ESt im Examen dran. Daher schneiden die Mittelständler Leute eher besser ab, weil sie größere bzw. breitere Praxis Erfahrung haben.

3. Bachelor reicht, könnte aber die Karriere ab einem gewissen Punkt gefährden.

4. Kein Plan.

5. Gibt es. Find sie aber nicht mehr. SO toll wie früher ist es aber auch nicht mehr.

6. Andersch?? Range 37-40 p.a.. Warth & Klein & Ebner sollen ähnlich wie Big4 zahlen.

7. Die Zahl ist etwa die Förderung von den Big4.

antworten

1. Tax Relax...
2. Kann man so nicht sagen, das hängt mehr von deiner eigenen Vorbereitung ab. Big4 Nachwuchsführungskräfte (welch Wort) sind keine TaxConsultants...
3. Master, Steuern ist nur Theorie und Lernen / auf dem aktuellen Stand bleiben - gibt aber ja auch Masterprogramme mit StB als Ziel.
4. Halte ich für viel zu hoch, ist auch Rechtsform- und Größenabhängig ....
5. verschiedene Kammern haben dazu Datengrundlagen, kannst du selbst suchen
6. Indivduell - nimmt sich alles nicht soviel. Mehr Geld = mehr Arbeit
7. ebenso
8. Wird ausreichen.

antworten

Welches Master-Programm ist empfehlenswert in Bezug auf das StB-Examen? Danke!

antworten

3. Master, Steuern ist nur Theorie und Lernen / auf dem aktuellen Stand bleiben - gibt aber ja auch Masterprogramme mit StB als Ziel.

Noe.

antworten

Praxiserfahrung im Bereich Steuern nützt einem beim StB-Examen wenig. Am Anfang kann man sich zwar die Begriffe besser merken. Wer z. B. in der Praxis öfter einen Steuerbescheid prüft, dem sagen die §§ 164, 165 AO etwas. Oder wer Abschlüsse von einen Personengesellschaften macht, der kennt bereits die zweitstufige Gewinnermittlung. Ganz am Anfang kommt man daher besser in den Stoff rein. Wenn man aber die absoluten Basics hinter sich gelassen hat und es mit der Vorbereitung richtig ernst wird, dann muss der Steuerassistent genauso den doch eher praxisfernen Lösungsweg der Klausur von Grund auf neu lernen wie der WP-Assistent.

Wenn es so ist, dass die Big4 Kandidaten im Schnitt häufiger durchfallen, dann wird es wohl eher daran liegen, dass bei solchen großen Gesellschaften in großen Städten sehr viele Assistenten arbeiten, denen man das Examen praktisch "aufdrängt" durch Beförderungsregelungen und finanzielle Förderung. Im ländlichen Raum bei einer kleinen Gesellschaft gehen die Leute das Examen wohl nur dann an, wenn sie es wirklich zu 100% wollen. Eine echte Unterstützung durch den Arbeitgeber gibt es da ja selten. Bezahlte Freistellung und so gibt es da nicht.

Das Budget für das Stb-Examen hängt stark von der Art der besuchten Kurse ab. Am meisten sparen kann man meiner Meinung nach beim Examenskurs - also dem Vollzeitkurs wenige Monate vor dem Prüfungstermin. Der kostet relativ viel Geld, ist aber nicht unbedingt notwendig, wenn man alleine genug Lerndisziplin hat.

antworten

Welche Master sind empfehlenswert?

Danke!

antworten

1. ja, du arbeitest immer min. 50h (wenn wenig los ist), 60h sind normal und wenn viel los ist sind es auch gerne mal 80h

2. Keine Ahnung, allerdings hast du kaum Zeit für die Vorbereitung wenn du in einer größeren Gesellschaft bist, also schneidest du vermutlich auch schlechter ab. Allerdings ist es vollkommen egal welche Note rauskommt, es geht darum das Examen zu bestehen.

3. Nein, falls du eine Möglichkeit in Handel, Industrie... hast, mach lieber das. Weniger Risiko und du verdienst von Anfang an mehr.

4. Kein Plan!

5. Kein Plan, aber es sind min 100k

6. Bin Diplomer, bei Warth+Klein wurden mir 40k für die WP geboten, daher gehe ich davon aus, dass man in der StB noch schlechter verdient. Habe das damals dankend abgelehnt.

7. Ist alles recht ähnlich, finanzielle Übernahme, zinslose Darlehen sowie eine zeitliche Bindung an das UN. Dir muss nur klar sein, dass wenn die das alles übernehmen kannst du selber keine Fortbildungskosten in deiner Steuererklärung geltend machen und musst den Betrag ggf. an deinen AG zurückzahlen. Das Werbungskostenabzugspotential ist dann allerdings bereits steuerlich verloren gegangen. Weiterhin sind zinslose Darlehen als geldwerte Vorteile zu versteuern.

8. Nein, min. 6k, max. 10k, je nachdem wie viele Kurse du machst.

antworten

zu 4.)

Die Umsatzrendite von selbständigen Steuerberatern hängen insbesondere von der Kanzleigröße ab und sind vor Steuern (was ja normalerweise eh nur die Einkommensteuer ist und die hängt von den persönlichen Verhältnissen ab). Bei einer 1-Mann Kanzlei kannst du davon ausgehen, dass deine Umsatzrendite sehr hoch ist und die Umsatzrendite mit steigender Umsatz- und Mitarbeiterzahl sinkt. Klein- bis mittelständische Steuerberaterpraxen sollten aber minimum 30-35% Umsatzrendite erzielen.

Aber du kannst dir ja selbst überlegen, was für ne Umsatzrendite du hast, wenn du als 1-Mann Kanzlei einen Umsatz von 100.000 Euro machst. Sonderlich große Kosten wirst du da nicht haben und deine Umsatzrendite dürfte weit über 50% liegen.

antworten

Das scheint ja ne ziemliche Sklaverei in der StB zu sein.

antworten