DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
WiWi-LiteraturrechercheLiteraturrecherche

Die professionelle WiWi-Literaturrecherche - Teil 5: Statistiken finden

WiWi-TReFF liefert in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) exklusive Profi-Tipps für die erfolgreiche Literaturrecherche in den Wirtschaftswissenschaften. Der fünfte Teil der Serie zeigt, wie sich statistische Datenbanken finden und nutzen lassen.

Regal mit Lehrbücher und Lexika der Wirtschaftswissenschaften.

Die professionelle WiWi-Literaturrecherche - Teil 5: Statistiken finden

Autorin: Nicole Krüger, ZBW - Leibniz Informationszentrum Wirtschaft
 

1. Statistische Datenbanken nutzen
In statistischen Datenbanken, auch Faktendatenbanken genannt, können Sie Daten nach selbst festgelegten Kriterien zusammenstellen. Sie wählen die Länder, Jahre, Branchen, Altersgruppen von Personen, usw., die für Sie relevant sind. Die Ergebnisse werden nach Ihrer Auswahl in Form von Tabellen ausgegeben und Sie können sie herunterladen und weiter verarbeiten. Der Umgang mit statistischen Datenbanken unterscheidet sich von bibliographischen Datenbanken insofern, dass man diese häufig nicht durchsucht, sondern sich durch einen thematischen Baum (Klassifikation / Systematik) zu den Ergebnissen durchklickt.

Screenshot der statistischen Datenbanken bei Eurostat.

Abb.: Browsing im EuroStat-Klassifikationsbaum
 

Dieses sogenannte Browsing hat den Vorteil, dass Sie den Titel der statistischen Reihe nicht kennen müssen. Sie klicken sich durch den Klassifikations-Baum und bekommen dabei einen Überblick, zu welchen Themenbereichen und in welcher Feinheit die Datenbank Informationen enthält.

Sie bestimmen, welche Einheiten, Variablen, Jahre und Länder für Sie relevant sind, stellen die Anordnung der Tabelle z.B. via Drag and Drop so um, wie Sie sie benötigen und exportieren die Daten.

Tipp:In Faktendatenbanken gibt es teilweise umständliche Klickpfade. Wählen Sie einfach verschiedene Links, Buttons und Tabs aus und probieren Sie Inhalte per Drag and Drop in Tabellenspalten oder –zeilen zu verschieben. Häufig findet man nur durch Ausprobieren heraus, wie man die richtige Einstellung erhält.


2. Statistische Datenbanken finden
Für das Auffinden relevanter Faktendatenbanken gilt das gleiche wie für bibliographische Datenbanken. Fragen Sie in Ihrer Bibliothek und an Ihrem Lehrstuhl nach Tipps und nutzen Sie DBIS, das Datenbank-Infosystem. DBIS verzeichnet alle Arten von Datenbanken. Bei der Suche nach Faktendatenbanken können Sie in der erweiterten Suche von DBIS z.B. ein Fachgebiet und den Datenbank-Typ „Faktendatenbank“ oder „Adress- und Firmenverzeichnis“ auswählen. Die Eingabe von Suchbegriffen ist nicht notwendig.

Achtung! In DBIS ist nur die Suche nach Datenbanken möglich (z.B. die Suche nach „EuroStat“). Die Suche nach einzelnen Daten (z.B. nach "Anteil der Männer in Teilzeitarbeit in Frankreich") führt nicht zu Ergebnissen.


3. Wichtige statistische Datenbanken für die Wirtschaftswissenschaften
Folgende Datenbanken sind in vielen Bibliotheken oder frei im Internet verfügbar:

a) Umfragen und Studien

b) Volkswirtschaftliche Daten (frei wo nicht anders genannt)

c) Firmendaten (alle lizenzpflichtig; in vielen Bibliotheken frei)

Tipp: Einen Anhaltspunkt für die Suche nach der passenden Datenbank oder statistischen Publikationen bietet die Überlegung, welche Institution die gesuchten Daten erheben und veröffentlichen könnte. Ist es wahrscheinlich, dass die Daten amtlich erhoben werden? Gibt es Organisationen, Verbände, Ministerien, Forschungsinstitute oder andere Einrichtungen, die ein Interesse an der Erhebung der Daten haben? Schauen Sie auf deren Websites oder kontaktieren Sie sie.
 

Ausführlichere Hinweise und Suchtipps zu statistischen Datenbanken finden sich in: Pianos, Tamara/Krüger, Nicole: Erfolgreich recherchieren - Wirtschaftswissenschaften. Berlin, De Gruyter Saur, 2014 (In vielen Bibliotheken vorhanden.) Darin auch: Suchtipps für Aufsatz-Datenbanken; zu statistischen WiWi-Datenbankender, Weg zum Volltext; die wichtigsten Zeitschriftenrankings; Statistiken finden; Blogs und Forschernetzwerke finden, uvm. (s. Inhaltsverzeichnis).

Fragen zu Datenbanken und zur Recherche beantwortet die Autorin
direkt hier im Forum unter dem Beitrag oder beim Research Guide EconDesk.

Im Forum zu Literaturrecherche

20 Kommentare

Nur mit Google Scholar arbeiten ausreichend?

WiWi Gast

Und auch immer das gleiche Gelaber mit den “fehlenden Standardwerken oder fehlender relevanter Literatur”, das dann auch noch von irgendeinem wissenschaftliche Mitarbeiter mit schlechtem Forschungsout ...

2 Kommentare

Arbeit schreiben

WiWi Gast

Anonyme Umfragen. Fluktuation ansehen, Hohe Fluktuation, evtl schlechter AG

1 Kommentare

Recherche; Wo finde ich Disstertationen zu einem Thema?

WiWi Gast

Liebe Wiwis, ich erstelle gerade die Gliederung meiner BA. Mein betreuernder gab mir den Hinweis sich doch mal die eine oder andere Dissertationen anzusehen. Kennt jemand eine Datenbank, über welch ...

2 Kommentare

Systematische Literaturrecherche

WiWi Gast

Brocke, Jan vom, Alexander Simons, Bjoern Niehaves, Bjorn Niehaves, Kai Reimer, Ralf Plattfaut, and Anne Cleven. "Reconstructing the giant: On the importance of rigour in documenting the literature se ...

18 Kommentare

Wo finde ich journals / wissenschaftliche Artikel for free?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018: Das kennt doch der BWL'er nicht. Mathe-/Naturwissenschaftler sind halt fortschritlicher und nicht so kapitalistisch angehaucht ;)

10 Kommentare

Abschlussarbeit Literatur

WiWi Gast

Drei A+ Paper sind halt besser als sieben D Paper.

10 Kommentare

Tipps zur Literaturrecherche

WiWi Gast

Check mal sciencedirect und springerlink. Viele Unis haben dafür Lizenzen und da findest du ordentlich was. Ansonsten, wie schon gesagt, auf Englisch suchen.

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Literaturrecherche

Regal mit Lehrbücher und Lexika der Wirtschaftswissenschaften.

Die professionelle WiWi-Literaturrecherche - Teil 1: Datenbank finden

WiWi-TReFF liefert in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) exklusive Profi-Tipps für die erfolgreiche Literaturrecherche in den Wirtschaftswissenschaften. Der erste Teil der Serie zeigt die wissenschaftliche Recherche in Datenbanken und Katalogen. Eine Liste der wichtigsten WiWi-Datenbanken liefert bewährte Recherche-Quellen.

Regal mit Lehrbücher und Lexika der Wirtschaftswissenschaften.

Die professionelle WiWi-Literaturrecherche - Teil 4: Zitieren

WiWi-TReFF liefert in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) exklusive Profi-Tipps für die erfolgreiche Literaturrecherche in den Wirtschaftswissenschaften. Der vierte Teil der Serie zeigt, wie sich die Ergebnisse der wissenschaftlichen Recherche mit Hilfe einer Literaturverwaltung verarbeiten lassen und wie Literaturquellen richtig zitiert werden.

Regal mit Lehrbücher und Lexika der Wirtschaftswissenschaften.

Die professionelle WiWi-Literaturrecherche - Teil 3: Qualitätsbewertung von Literatur

WiWi-TReFF liefert in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) exklusive Profi-Tipps für die erfolgreiche Literaturrecherche in den Wirtschaftswissenschaften. Der dritte Teil der Serie zeigt, wie sich wissenschaftliche Literatur erkennen und wie sich ihre Qualität anhand von Zitationshäufigkeit und Rankings bewerten lässt.

Weiteres zum Thema WiWi-Literaturrecherche

Virtuelle Bibliothek Wirtschaftswissenschaften

Virtuelle Bibliothek Wirtschaftswissenschaften

Umfangreiche WiWi-Linksammlung - Der Internetkatalog der Düsseldorfer Bibliothek umfasst die wichtigsten Verweise im Bereich der Wirtschaftswissenschaften.

Zentralbibliothek Wirtschaftswissenschaften ZBW

ZBW – Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften

Die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften ist mit über vier Millionen Publikationen und 25.000 abonnierten Zeitschriften die größte Fachbibliothek für Wirtschaftswissenschaften weltweit.

Screenshot Homepage economics-ejournal.org

Open-Access-Journal »Economics«

Die Fachzeitschrift »Economics« ist ein Open-Access-Journal, bei dem alle Beiträge uneingeschränkt nutzbar sind. Economics hat als englischsprachiges Journal eine internationale Ausrichtung und wird vom Institut für Weltwirtschaft in Kooperation mit der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften betrieben.

Eine Vitrine mit alten Büchern.

Freeware: Bibliographix-Literaturverwaltung

Die Bibliographix-Literaturverwaltung ist im wesentlichen eine Datenbank zur Erfassung bibliografischer Objekte mit integriertem Wissensmanagement. Das Programm erkennt die Zitate im Manuskript und fügt das Literaturverzeichnis am Textende ein. Die Literaturverwaltung ist eine pay-what-you-want Software und unterstützt Windows, MacOS, Linux.

Auf einer kleinen Kreidetafel mit Holzrahmen steht das Wort Forschung.

Ökonomische Arbeitspapiere im Web 5: SSRN-Arbeitspapiere

Im Social Science Research Network (SSRN) arbeiten mehrere hundert Wissenschaftler mit dem Ziel zusammen, Forschungsergebnisse der »social sciences« mit Hilfe von Abstracts und Arbeitspapieren zügig weltweit zugänglich zu machen. Das Verzeichnis umfasst etwa 400.000 Arbeitspapiere in Kurzfassung und über 320.000 im Volltext.

Freeware: »Citavi« Literaturverwaltung, Wissensorganisation und Aufgabenplanung

Die Freeware Citavi ist eine Software zur Literaturverwaltung, Wissensorganisation und Aufgabenplanung. In der kostenlosen Basisversion lassen sich sämtliche Funktionen in Team- und Ein­zelprojekten für bis zu 100 Titeln nutzen.

Econbiz App-Anwendung auf dem iPad

Recherchieren mit EconBiz.de

Die kostenfreie ZBW-Suchmaschine EconBiz bietet für Forschung, Lehre oder Studium Zugriff auf die wichtigsten Arbeiten aus BWL, VWL und angrenzenden Wissenschaften. EconBiz enthält über neun Millionen wirtschaftswissenschaftliche Aufsätze, elektronische Volltexte, Dissertationen, Working Paper und Lehrbücher. Die EconBiz App bietet unterwegs Zugang zu wirtschaftswissenschaftlichen Fachinformationen.

Beliebtes zum Thema Wissen

Praxishandbuch Financial Due Diligence: Finanzielle Kernanalysen bei Unternehmenskäufen

Das Praxishandbuch Financial Due Diligence (FDD) stellt die Kernanalysen der Financial Due Diligence umfassend vor und veranschaulicht diese anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Industrien. Dabei wird auch der Einfluss der Ergebnisse der Financial Due Diligence auf die Ermittlung des Unternehmenswerts sowie auf die Kaufvertragsgestaltung behandelt. Das Buch von Thomas Pomp hat 344 Seiten und ist hilfreich für die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche im Bereich Financial Due Diligence.

E-Book: Schüler- und Lehrerheft Wirtschaftslehre »Finanzen & Steuern«

E-Book: Schüler- und Lehrerheft Wirtschaftslehre »Finanzen & Steuern«

Die aktuelle Neuauflage des kostenlosen Unterrichtsmaterials "Finanzen und Steuern" für Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen steht wieder zum Download. Das Themenheft vermittelt ein Grundwissen über das deutsche Steuersystem, den Staatshaushalt und die internationale Finanzpolitik.

Die Balken eines Holzzeltes durch eine Öffnung in der Mitte.

Finanzierung der Unternehmung

So manch gelungenes Skript ist in den Weiten des Internet verborgen. WiWi-TReFF stellt euch im Skript-Tipp der Woche jeweils eines davon vor. Diese Woche ein Skript zur Finanzierung der Unternehmung.

Eine große, alte Bibliothek.

Die verborgenen Potenziale der Bibliotheken

Die Alternative zu Fernleihe oder Bücherkauf: Anschaffungsvorschläge für die Bibliotheken. Was nur wenigen bekannt ist: Fast jeder kann Universitäts-, Fach-, Instituts- und Stadtbibliotheken Bücher zur Anschaffung vorschlagen.

Statistik: Datenkarte Deutschland 2017

Statistik: Datenkarte Deutschland 2017

Das Wichtigste im Taschenformat: Die Hans Böckler Stiftung hat wieder eine kostenlose Datenkarte mit einer Reihe wichtiger Daten zu Wirtschaft und Arbeitsmarkt der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2017 herausgegeben. Darüber hinaus stehen auch für alle Bundesländer entsprechende Datenblätter und eine englische Datenkarte für Deutschland zum Download bereit.

Das Aldischild mit seinem Emblem in den typischen Farben weiß, rot und blau, hägt an dem Filialengiebel.

Wer-zu-wem.de - Markenhersteller von Aldi, Lidl & Co.

Datenbank mit über 3.500 Marken, der Markenhersteller und 3.000 Adressen von Vertriebsfirmen, Händlern und Dienstleistern wie Aldi und Lidl.

WiWi-Lehrstuhl der Woche: Betriebswirtschaftliche Steuerlehre in Freiburg

Eine Fülle von Materialien und Links zum Thema Steuern findet sich auf der Seite vom Stiftungslehrstuhls für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre von Prof. Dr. Wolfgang Kessler.