IW-Konjunkturprognose 2005 - Grund zum Optimismus
Nachdem das Wirtschaftswachstum in Deutschland in den vergangenen drei Jahren brachgelegen hatte, winkt endlich der ersehnte Konjunkturfrühling. Im Jahr 2005 dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt um 2 Prozent zulegen.
IW-Konjunkturprognose 2005 - Grund zum Optimismus
Köln, 11.10.2004 (iw) - Die deutsche Wirtschaft hat Jahre voller Hoffen und Bangen hinter sich. Wiederholt wurden zarte Wachstumspflänzchen durch weltpolitische Turbulenzen oder den wirtschaftspolitischen Schlingerkurs hierzulande frühzeitig abgeknickt. Inzwischen aber spricht vieles dafür, dass die konjunkturelle Dürrephase nachhaltig überwunden worden ist. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2004 voraussichtlich um 13/4 Prozent zulegen. Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaft sogar um 2 Prozent wachsen. Anlass zur Zuversicht gibt in erster Linie die globale Wirtschaftslage. Das weltweite BIP wird 2004 um rund 5 Prozent steigen so stark wie seit Mitte der siebziger Jahre nicht mehr. Der internationale Handel dürfte sogar um real 10 Prozent expandieren. Im kommenden Jahr werden vor allem die USA und China wohl etwas auf die Konjunkturbremse treten. Dennoch sollten ein weltwirtschaftliches Wachstum von 4 Prozent und ein Welthandelsplus von 8 Prozent drin sein recht sonnige Aussichten für die exportorientierten deutschen Unternehmen.
Aus dem Inland kommen ebenfalls positive Wachstumssignale. So gibt die Agenda 2010 zwar im Detail Anlass zu Kritik, hat aber insgesamt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert. Zusätzlich haben die Betriebe durch Arbeitszeitverlängerungen an Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Für 2005 wird in der Prognose außerdem unterstellt, dass die Lohnsteigerungen hinter dem Produktivitätszuwachs zurückbleiben. Ins Wanken bringen könnten die Konjunktur am ehesten weiter anziehende Ölpreise. Zuletzt trieb die Angst vor Angebotsausfällen und Kapazitätsengpässen etwa aufgrund der Lage im Irak sowie der Querelen um die russische Ölfirma Yukos die Notierungen für das schwarze Gold in die Höhe. Im kommenden Jahr dürfte sich die Situation jedoch etwas entspannen, und die Rohölpreise könnten auf etwa 40 Dollar je Barrel sinken. Vor diesem Hintergrund zeichnet die Prognose auch im Detail ein recht freundliches Bild.
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