Wirtschaft - Das sollte man wissen
Von Robert Heilbroner und Lester Thurow. - Wie funktioniert unsere Wirtschaft? Endlich liegt dieser Klassiker auch in deutscher Sprache vor.
Auszug aus Wirtschaft - Das sollte man wissen
Von Robert Heilbroner und
Lester Thurow
Einleitung
Beunruhigende Dinge geschehen
derzeit in den Volkswirtschaften Westeuropas und Nordamerikas. Mit dieser
Feststellung wollen wir nicht etwa andeuten, der Kapitalismus westlicher
Prägung sei gerade dabei, seinen Geist aufzugeben. Vielmehr möchten wir
unsere Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass die Welt sich derzeit
verändert und mit großer Sicherheit weiter verändern wird - nicht immer zu
unserem Wohlgefallen.
Mit diesen Veränderungen meinen wir zum einen
das Wachstum jener »Welt«, die unseren Alltag unmittelbar berührt - die
gestiegene Anzahl an Ländern also, deren wirtschaftliche Aktivitäten mit
den unsrigen eng verwoben sind. Denken Sie beispielsweise an den
Computerladen von nebenan: Noch vor wenigen Jahren bezog er sein Inventar
nahezu vollständig aus den USA. Heutzutage können die gleichen Waren
ebenso aus Korea, Taiwan, Singapur oder einer Reihe anderer Staaten
stammen. Dieser Umstand ist ein Teil dessen, was wir als »Globalisierung«
bezeichnen. Wenn dieser Prozess sich in der gleichen Geschwindigkeit wie
im vergangenen Jahrzehnt fortsetzen sollte, könnte er die Entwicklung der
westlichen Volkswirtschaften tiefgreifend beeinflussen, teils zu ihrem
Vorteil - koreanische PC-Monitore sind preisgünstiger als amerikanische -,
teils zu ihrem Nachteil: In Seattle gehen Arbeitsplätze verloren, während
in Seoul neue Jobs entstehen.
Eine weitere Veränderung betrifft die
Einkommensverteilung. Um es einmal ganz unverblümt zu sagen: Der
Einkommensstrom an die reichsten Familien ist in den Vereinigten Staaten
und einigen anderen westlichen Ländern deutlich angeschwollen, während der
Strom, der den weniger Wohlhabenden zugute kommt, zunehmend langsamer
fließt. Unser langjähriger Wohlstand beruht aber zu einem nicht geringen
Teil auf einer Verteilungsstruktur, die die Kaufkraft der
Arbeitnehmerhaushalte und der bürgerlichen Mittelschicht stärkt. Die
Aussicht auf stetig steigenden Wohlstand für die Reichen und einen
sinkenden Lebensstandard für alle anderen fördert nicht unbedingt das
Vertrauen in die Zukunft. Worauf ist diese Entwicklung zurückzuführen? Und
was lässt sich dagegen unternehmen?
Eine dritte beunruhigende
Tendenz zeigt sich an dem veränderten Charakter der Technologien, die wir
einsetzen. Damit meinen wir nicht nur jenen »störenden« Prozess des
Erfindens und Modernisierens, der dazu führt, dass alte Produkte auf neue
Weise hergestellt werden oder durch veränderte Abläufe ganz neue Produkte
entstehen. Dieser Prozess ist für das Funktionieren des Kapitalismus sogar
unerlässlich. Das besondere Merkmal der neuen Technologien scheint uns
aber darin zu bestehen, dass sie bestimmte, bisweilen auch qualifizierte
Arbeitsprozesse vernichten, ohne gleichzeitig eine neue industrielle Basis
zu schaffen. Sie unterscheiden sich damit ihrem Wesen nach von den großen
technologischen Innovationen der Vergangenheit. Wenn Sie das nächste Mal
am Geldautomaten stehen, dann schauen Sie doch einmal, ob Sie irgendwo den
Geist des Bankkassierers entdecken können, dessen Dienste nun überflüssig
geworden sind.
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Kurzbeschreibung
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Inhaltsverzeichnis
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Auszug aus Wirtschaft - Das sollte man wissen
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Fazit
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