So gelingt die Buchführung mit Online-Tools
Jedes Unternehmen hat in Deutschland die Pflicht Buch zu führen. Ebenso ist es ein wesentlicher Vorteil, wenn der Unternehmer auch die aktuellen Zahlen seines Unternehmens kennt. Durch die Digitalisierung sind nun auch Online-Tools zur Buchführung entstanden — „Buchhaltung in der Cloud“. Der Vorteil dabei ist, dass von jedem Ort darauf zugegriffen werden kann.
Wie jeder weiß, ist Software in den Branchen immer sehr teuer. Die Anschaffungskosten können durchaus dreistellig werden. Zudem muss die entsprechende Software dann auch Jahr für Jahr neugekauft werden. Bei Online-Diensten fällt das weg. Ein dreistelliger Betrag muss nicht direkt überweisen werden, es kann bei jedem Dienst auch eine monatliche Abrechnung gewählt werden. Das ist für junge Unternehmen von großer Bedeutung.
Sicherlich gibt es auch Risiken. Wenn wir an frühere Datenskandale denken, entstehen sicherlich Bauchschmerzen bei dem Gedanken daran, dass sensible Daten auf einem fremden Server abgelegt werden. Dies ist aber nicht der Fall, wenn Anbieter mit entsprechenden Zertifizierungen ausgewählt werden.
Das sind die beliebtesten Tools zur Online-Buchhaltung
Die Buchführung ist eine sehr unbeliebte Aufgabe, die allerdings unerlässlich ist — spätestens, wenn der Steuerberater den Jahresabschluss anfertigen möchte. Niemand hat die Zeit, um beispielsweise 500 Transaktionen nachträglich zu buchen. Darum sollte sich für eine Software entschieden werden, die — soweit möglich — alle Prozesse automatisiert.
sevDesk mit Kundenverwaltung, Rechnungen und vieles mehr
sevDesk ist nicht nur ein Online-Werkzeug für die Buchhaltung. Für Selbstständige und kleine Unternehmen hat sich das Tool zum Allrounder entwickelt. Auf dem Dashboard können Angebote und Rechnungen erstellt werden und Belege erfasst werden. Transaktionen aus dem Bank-Account können nach Wunsch auch angezeigt werden und die Kundenverwaltung kann von hier aus ebenfalls vorgenommen werden.
Fabian Silberer, der Geschäftsführer von sevDesk, sagte: „Wir wollen nicht nur eine Software anbieten, sondern einen Service.“
Der Unterschied zu anderen Programmen ist, dass es sich um eine einfache Cloud-Software handelt. Es gibt für fast jedes Programm eine Schnittstelle — so zum Beispiel
- für den automatischen Bankabgleich
- oder um Daten direkt an den Steuerberater zu senden.
Viele alltägliche Aufgaben können bereits mit einem Mausklick fertiggestellt werden. Das „mobile Büro“ hat ein TÜV-zertifiziertes Rechenzentrum von Host-Europa in Köln und hat selbstverständlich alle wichtigen Verschlüsselungsstandards und Sicherheitsvorkehrungen. Ebenso besteht eine GoBD-Zertifizierung.
Sage Business Cloud
Für Selbständige und Startups gibt es auch Sage Business Cloud (ehemals Sage One). Das Programm richtet sich vor allem an Leute, die wenig Vorkenntnisse in Sachen Buchhaltung haben. Hier gibt es sogar ein integriertes Online-Banking und auch einen Bankdatenabgleich zur Buchung von Zahlungsein- und Zahlungsausgängen.
Buchführung durch Debitoor
Debitoor ist eine einfache Cloud-Software. Das Besondere ist, dass die Software durch das Feedback der Nutzer weiterentwickelt wird.
Christopher Plantener, Gründer von Debitoor, sagte hierzu: „Meine Vision ist, das einfachste Rechnungs- und Buchhaltungsprogramm überhaupt zu entwickeln.“
Hervorzuheben ist der DATEV-Export, einen Zugang für den Steuerberater und der automatische Bankabgleich von Zahlungen. Dies ist zugleich auch mit 4 Euro im Monat (im Jahresabo) der günstigsten Dienstleister — allerdings mit einer Beschränkung von 100 Rechnungen im Jahr.
lexoffice Auftrag & Finanzen
Lexoffice dürfte fast jedem ein Begriff sein. Mittlerweile gibt es auch eine Cloud-Lösung für Unternehmen und Freelancer. Zu den besonderen Funktionen gehört sogar ein Kassenbuch für Bareingaben und -ausgaben, Finanzplanung und -prognose, eine unbegrenzte Zahl an Bankkonten und eine Auflistung der offenen Posten. Ebenfalls essenziell ist die Einsicht auf die Umsatzsteuerzahllast zur Umsatzsteuervoranmeldung. Die Geschichte dahinter ist spektakulär: Die Software wurde mit 800 Unternehmern entwickelt und basiert komplett auf dem Feedback von Kunden. Die Community ist aktiv in der Entwicklung involviert. So kann über ein Feedback-Zentrum auch über neue Funktionen abgestimmt werden.
Fazit
Eine Übersicht aller Software-Anbieter hilft, das passende Angebot für das eigene Unternehmen zu finden. Kleinunternehmer oder Freelancer benötigen vielleicht sogar gar keins. Es kann aber eine enorme Hilfe sein, insbesondere, wenn Tätigkeiten wie die EÜR fast automatisch erledigt werden.