DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
WiWi-StatistikBildungsausgaben

Statistik: Bildungsinvestitionen sind für den Staat gut angelegtes Geld

Durch Arbeitnehmer mit Studienabschluss fließen dem Staat über Steuern und Abgaben erheblich mehr Einnahmen zu, als dieser in deren Ausbildung investiert. Im Mittel summiert sich der fiskalische Nettoertrag für Arbeitnehmer mit Hochschulabschluss auf 97.000 Euro im Vergleich zu solchen mit einer Berufsausbildung.

Bildungsinvestitionen sind für den Staat gut angelegtes Geld
Durch Arbeitnehmer mit Berufsausbildung oder Studienabschluss fließen dem Staat über Steuern und Abgaben erheblich mehr Einnahmen zu als dieser in deren Ausbildung investiert. Im Mittel summiert sich der fiskalische Nettoertrag pro Auszubildendem für die Staatskasse über das gesamte Erwerbsleben hinweg auf 124.000 Euro für Arbeitnehmer mit Berufsausbildung im Vergleich zu solchen ohne eine entsprechende Qualifikation und auf 97.000 Euro für Beschäftigte mit Hochschulabschluss im Vergleich zu solchen mit Berufsausbildung. Investitionen in Bildung sind für die öffentlichen Haushalte in Deutschland somit sehr gut angelegtes Geld. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim zu den Erträgen von Bildungsinvestitionen in Deutschland, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Zuwendung unterstützt wurde.

Der errechnete fiskalische Nettoertrag für eine Berufsausbildung beläuft sich auf durchschnittlich 124.000 Euro, was einer Ertragsrate von 15,8 Prozent entspricht. Der Ertrag eines Hochschulstudiums beläuft sich auf 97.000 Euro und erbringt damit eine Rendite von 5,2 Prozent. Im Vergleich zu einer zehnjährigen Bundesanleihe, deren Rendite für die Anleger derzeit bei unter einem Prozent liegt, rentieren sich staatliche Bildungsinvestitionen also deutlich besser. Dabei sind staatliche Investitionen in die Berufsausbildung vor allem deshalb besonders lohnend, weil sie vorzubeugen helfen, dass Menschen auf Sozialleistungen angewiesen sind.

"Bildungsinvestitionen tragen zur Verbesserung von kognitiven und nicht-kognitiven Kompetenzen bei und erhöhen somit die individuelle Leistungsfähigkeit", sagt Friedhelm Pfeiffer, wissenschaftlicher Leiter der Studie am ZEW. "Die Ergebnisse zeigen zudem, dass sich auch private Investitionen in die eigene Bildung bezahlt machen, da im Erwerbsleben aufgrund der gestiegenen Leistungsfähigkeit höhere Einkommen erzielt werden."

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, sagte anlässlich der Studie: "Bildung lohnt sich, für den Einzelnen und auch für die Gesellschaft. Als Bundesregierung setzen wir deshalb einen klaren Schwerpunkt und werden die Investitionen in Bildung und Forschung weiter steigern. Allein für 2015 ist eine Erhöhung des Etats des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von 8,6 Prozent auf über 15 Milliarden Euro vorgesehen."

Die Ergebnisse der Studie basieren auf dem ZEW-Mikrosimulationsmodell, das auf den repräsentativen Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) des Jahres 2012 aufbaut. Mit Hilfe dieses Modells konnten unterschiedliche Qualifikationen simuliert und die fiskalischen und individuellen Kosten und Erträge eines Studiums mit denen einer Berufsausbildung sowie einer Berufsausbildung mit der Alternative weder Berufsausbildung noch Studium verglichen werden. Dabei wurde der Rechtsstand des Jahres 2014 zugrunde gelegt. Die Studie berücksichtigt nicht nur Phasen von Vollzeitbeschäftigung, sondern auch Phasen von Teilzeitarbeit oder Nichterwerbstätigkeit, darunter Arbeitslosigkeit, Renteneintritt oder Kindererziehung.

Download [PDF, 130 Seiten 1,1 MB]
ZEW-Studie Erträge von Bildungsinvestitionen 2014

Im Forum zu Bildungsausgaben

16 Kommentare

abgeschlossene Ausbildung, kein Abitur, Studium sinnvoll?

WiWi Gast

Im Wirtschaftsfachwirt sammelt sich halt auch eine peergroup aus primär ehemaligen Haupt- oder Realschülern. Also überwiegend schlechtere Schüler die in ihrer Jugend nicht zu den 40% besten im Jahrga ...

7 Kommentare

Fachhochschulreife/Fachabitur in NRW zu einfach

WiWi Gast

Gute Idee. Bitte beim zuständigen Landesministerium anregen. Thema schließen

8 Kommentare

Schon 2x Abgemeldet (Prüfungsanspruch noch da!)

Voice of Reason

Ich versteh 97% des Posts nicht, rein semantisch schon nicht. Und was die konkrete Frage ist, ist mir auch unklar. Was hast du 2x abgemeldet? Und warum hast du das getan? Du brauchst eine Symbo ...

3 Kommentare

Vorbereitung auf das Bachelor Studium WiWi

WiWi Gast

Versuch s mal mit Vorbereitungskursen an der Fernuni Hagen. Mathe sehe ich als besonders sinnvoll an. LINK

1 Kommentare

Website oder Bücher für mathematische Inhalte

WiWi Gast

Hallo, ich suche Plattformen oder ähnliches, wo mathematische Inhalte gut vermittelt werden bzw. Übungen um Lerninhalte zu festigen, da mir die Erklärungen des Dozenten nicht immer ganz klar sind (vor ...

5 Kommentare

Wie Mathe lernen?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 01.08.2021: Mathe für Wiwis aka Mathe aus der Oberstufe. Dazu braucht es keine Vorbereitung ...

7 Kommentare

Welche Bücher für Mathe?

WiWi Gast

Weitere Tipps?

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Bildungsausgaben

Statistik: Datenkarte Deutschland 2017

Statistik: Datenkarte Deutschland 2017

Das Wichtigste im Taschenformat: Die Hans Böckler Stiftung hat wieder eine kostenlose Datenkarte mit einer Reihe wichtiger Daten zu Wirtschaft und Arbeitsmarkt der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2017 herausgegeben. Darüber hinaus stehen auch für alle Bundesländer entsprechende Datenblätter und eine englische Datenkarte für Deutschland zum Download bereit.

Statistik: Rekordhoch mit Staatsüberschuss von 19 Milliarden Euro im Jahr 2015

Der deutsche Staat erzielte im Jahr 2015 einen Finanzierungsüberschuss von 19 Milliarden Euro. Die gute Wirtschaftslage, der Stellenrekord am Arbeitsmarkt und die niedrigen Zinsen führten zum höchsten Staatsüberschuss seit der deutschen Wiedervereinigung. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt von 3 025,9 Milliarden Euro errechnet sich daraus eine Defizitquote von plus 0,6 Prozent. Den höchsten Überschuss realisierte dabei der Bund mit 10,3 Milliarden Euro nach einem Überschuss von 8,6 Milliarden Euro im Vorjahr.

Statistik: Jahreswirtschaftsbericht 2016 - Bruttoinlandsprodukt wächst um 1,7 Prozent

Das Bundeskabinett hat den Jahreswirtschaftsbericht 2016 beschlossen. Deutschland ist auf solidem Wachstumskurs. Die Bundesregierung erwartet für 2016 einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,7 Prozent. Die Binnenwirtschaft wird durch die Rekordbeschäftigung, die höchsten Zuwächse bei den Einkommen seit über 20 Jahren und dem starken privaten Wohnungsbau getragen. Im Jahr 2016 wird ein ausgeglichener Bundeshaushalt und erstmals wieder eine Staatsschuldenquote unterhalb von 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwartet.

Weiteres zum Thema WiWi-Statistik

Steuerquote, Deutschland,

Statistik: Rekordhoch bei Steuerquote der OECD-Länder in 2015

Aus den neuen Ergebnissen des OECD Revenue Statistics geht hervor, dass die Steuerquote in OECD-Ländern im Jahr 2015 wieder gestiegen ist. Insbesondere die Verbrauchssteuern auf Konsum und die Steuern auf Arbeit sind gewachsen. Weiter gesunken sind in 2015 dagegen die Unternehmenssteuern.

Einige Stapel mit Tageszeitung vor einem Kiosk.

Statistik: 41,2 Millionen Menschen lesen Tageszeitung

In Deutschland lesen 41,2 Millionen Menschen täglich Zeitung. Das sind 59,2 Prozent und damit mehr als die Hälfte der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren. Damit bleiben die deutschen Leser, trotz der verbreiteten Nutzung von Online-Medien, dem Papier treu. Diese aktuellen Zahlen wurden von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) veröffentlicht.

Ein weißer Herd zum Stochern mit einem großen Topf auf der Herdplatte.

Statistik: Öffentliche Schulden 2015 um ein Prozent auf 2 022,6 Milliarden Euro gesunken

Mit 2 022,6 Milliarden Euro konnte der Öffentliche Gesamthaushalt im nicht-öffentlichen Bereich 2015 seine Schulden um ein Prozent senken. Damit haben sich die Schulden zum Vorjahr 2014 um 21,4 Milliarden Euro verringert. Den stärksten absoluten Rückgang der Verschuldung gab es beim Bund mit – 24,9 Milliarden Euro. Die Länder verringerten ihre Schulden um 1,1 Milliarden Euro. Dagegen stiegt der Schuldenstand von Gemeinden und Gemeindeverbände um 4,7 Milliarden Euro, berichtet das Statistische Bundesamt/destatis.

Literatur-Tipp: Lehrbuch »Wirtschaftsstudium: Statistik«

Das neue Lehrbuch Statistik aus der Reihe »Kiehl Wirtschaftsstudium« erläutert wesentliche statistische Methoden für das BWL-Studium und die Praxis. Das kostenlose Online-Training ermöglicht ein einfaches Üben an Klausuraufgaben und bietet Lösungen zur Prüfungsvorbereitung.

Auf Geldscheinen und einem Zettel zur Einkommenssteuererklärung liegen Würfel, die das Wort: Gehälter ergeben.

Statistik: EU-Arbeitskosten 2015 - Deutschland auf Rang acht

32,70 Euro durchschnittlich zahlten deutsche Arbeitgeber in der Privatwirtschaft für geleistete Arbeitsstunden. Damit landet Deutschland im europäischen Vergleich auf Platz acht. Verglichen mit dem EU-Durchschnitt von 25,90 Euro geben deutsche Arbeitgeber 26 Prozent mehr pro Arbeitsstunde aus. In der deutschen Industrie sind es sogar 44 Prozent Mehrkosten. Hier liegt Deutschland laut Statistischem Bundesamtes mit 38,00 Euro pro Stunde auf Rang vier.

Zukunftsthemen Bildung Forschung

Statistik: Zukunftsthemen - Bildung und Forschung in Zahlen 2015

Die Bundesregierung steigert die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahr 2015 auf die Rekordsumme von 14,9 Milliarden. Gefördert werden zukünftig wichtige Forschungsthemen für die Gesellschaft sowie für Wachstum und Wohlstand, wie digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Nachhaltiges Wirtschaften und Energie, Innovative Arbeitswelt, Gesundes Leben, Intelligente Mobilität und Zivile Sicherheit.

E-Books: Fünf Jahre Euro-Rettungsschirm - Eine Bilanz

Am 7. Juni 2010 trat der Euro-Rettungsschirm in Kraft. Der Rettungsschirm sollte die Länder Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Zypern in der Finanzkrise unterstützen und den Euroraum vor den drohenden Ansteckungseffekten schützen. Fünf Jahre später zieht das Institut der deutschen Wirtschaft Köln eine vorläufige Bilanz.

Beliebtes zum Thema Wissen

Praxishandbuch Financial Due Diligence: Finanzielle Kernanalysen bei Unternehmenskäufen

Das Praxishandbuch Financial Due Diligence (FDD) stellt die Kernanalysen der Financial Due Diligence umfassend vor und veranschaulicht diese anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Industrien. Dabei wird auch der Einfluss der Ergebnisse der Financial Due Diligence auf die Ermittlung des Unternehmenswerts sowie auf die Kaufvertragsgestaltung behandelt. Das Buch von Thomas Pomp hat 344 Seiten und ist hilfreich für die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche im Bereich Financial Due Diligence.

E-Book: Schüler- und Lehrerheft Wirtschaftslehre »Finanzen & Steuern«

E-Book: Schüler- und Lehrerheft Wirtschaftslehre »Finanzen & Steuern«

Die aktuelle Neuauflage des kostenlosen Unterrichtsmaterials "Finanzen und Steuern" für Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen steht wieder zum Download. Das Themenheft vermittelt ein Grundwissen über das deutsche Steuersystem, den Staatshaushalt und die internationale Finanzpolitik.

Regal mit Lehrbücher und Lexika der Wirtschaftswissenschaften.

Die professionelle WiWi-Literaturrecherche - Teil 1: Datenbank finden

WiWi-TReFF liefert in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) exklusive Profi-Tipps für die erfolgreiche Literaturrecherche in den Wirtschaftswissenschaften. Der erste Teil der Serie zeigt die wissenschaftliche Recherche in Datenbanken und Katalogen. Eine Liste der wichtigsten WiWi-Datenbanken liefert bewährte Recherche-Quellen.

Die Balken eines Holzzeltes durch eine Öffnung in der Mitte.

Finanzierung der Unternehmung

So manch gelungenes Skript ist in den Weiten des Internet verborgen. WiWi-TReFF stellt euch im Skript-Tipp der Woche jeweils eines davon vor. Diese Woche ein Skript zur Finanzierung der Unternehmung.

Eine große, alte Bibliothek.

Die verborgenen Potenziale der Bibliotheken

Die Alternative zu Fernleihe oder Bücherkauf: Anschaffungsvorschläge für die Bibliotheken. Was nur wenigen bekannt ist: Fast jeder kann Universitäts-, Fach-, Instituts- und Stadtbibliotheken Bücher zur Anschaffung vorschlagen.

Das Aldischild mit seinem Emblem in den typischen Farben weiß, rot und blau, hägt an dem Filialengiebel.

Wer-zu-wem.de - Markenhersteller von Aldi, Lidl & Co.

Datenbank mit über 3.500 Marken, der Markenhersteller und 3.000 Adressen von Vertriebsfirmen, Händlern und Dienstleistern wie Aldi und Lidl.

WiWi-Lehrstuhl der Woche: Betriebswirtschaftliche Steuerlehre in Freiburg

Eine Fülle von Materialien und Links zum Thema Steuern findet sich auf der Seite vom Stiftungslehrstuhls für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre von Prof. Dr. Wolfgang Kessler.