DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
WiWi-StatistikInflation

Statistik: Kaufkraftparitäten

Kaufkraftparitäten sind Preisrelationen, die angeben, wie viele Einheiten inländischer Währung erforderlich sind, um die gleiche Menge an einem Gut oder an einem Bündel von Gütern zu erwerben, die für eine Einheit einer bestimmten ausländischen Währung erhältlich ist.

Shopping, shoppen, Einkaufen, Konsum,

Was sind Kaufkraftparitäten?
Kaufkraftparitäten sind Preisrelationen, die angeben, wie viele Einheiten inländischer Währung erforderlich sind, um die gleiche Menge an einem Gut oder an einem Bündel von Gütern zu erwerben, die für eine Einheit einer bestimmten ausländischen Währung erhältlich ist. Bezogen auf die Summe an Waren und Dienstleitungen in einer Volkswirtschaft dienen Kaufkraftparitäten als Umrechnungsfaktoren zwischen zwei Währungen. Für internationale Vergleiche gesamtwirtschaftlicher Größen, die in inländischen Geldeinheiten gemessen werden und zudem von der Höhe des inländischen Preisniveaus abhängig sind, treten Kaufkraftparitäten an die Stelle von Wechselkursen und ermöglichen eine Umrechnung der zu vergleichenden Größen. Kaufkraftparitäten erfüllen neben der rein formalen Umrechnung in eine einheitliche Währung auch die Funktion eines räumlichen Preisdeflators, bereinigen also Unterschiede im Preisniveau zwischen Ländern. Wechselkurse sind hierfür nicht geeignet, da sie nicht nur von Kaufkraftunterschieden beeinflusst werden, sondern auch von Kapitalflüssen zwischen Ländern und Währungsspekulationen.

Im europäischen und internationalen Kontext werden Kaufkraftparitäten im Wesentlichen für drei Zwecke verwendet: Für Vergleiche der wirtschaftlichen Größe eines Landes anhand des Bruttoinlandsprodukts, für Vergleiche des wirtschaftlichen Wohlstandes anhand des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf und für Vergleiche des Preisniveaus. Um Kohärenz mit den zu vergleichenden Größen herzustellen, werden gemäß dem System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen nicht nur Preise für Güter des privaten und öffentlichen Verbrauchs erhoben, sondern auch für Investitionsgüter und Bauleistungen. Angaben zu Löhnen und Gehältern gehen zudem in die Berechnung von Preisen für nichtmarktbestimmte Dienstleistungen des Staates ein.

Wie werden Kaufkraftparitäten berechnet?
Kaufkraftparitäten werden zunächst auf der Ebene konkreter Produkte berechnet. Hierfür ist eine enge Abstimmung zwischen den beteiligten Ländern hinsichtlich der Produktdefinitionen notwendig. Die Koordinierung dieser Arbeiten erfolgt durch das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaft (Eurostat) in Kooperation mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die nationalen Statistischen Ämter erheben gemäß genauen Vorgaben Preise im Inland und bereiten diese Daten für den Vergleich auf. Die eigentliche Berechnung der Kaufkraftparitäten wird dann von den koordinierenden Institutionen durchgeführt. Die Kaufkraftparitäten für einzelne Produkte werden dabei in mehreren Schritten aggregiert bis zum Schluss Kaufkraftparitäten auf Ebene der gesamten Ausgaben gemäß der Verwendungsrechnung des Bruttoinlandsprodukts vorliegen. Als Gewichte dienen die Ausgaben für die jeweiligen Produktgruppen.

Wann und wo werden Kaufkraftparitäten veröffentlicht?
Kaufkraftparitäten werden nicht direkt veröffentlicht, sondern die mithilfe der Kaufkraftparitäten durchgeführten Vergleiche (siehe oben). Auf europäischer Ebene erfolgt die Veröffentlichung durch Eurostat, auf internationaler Ebene durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Im Forum zu Inflation

6 Kommentare

Schulkenntnisse Mathe auffrischen

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 03.09.2018: Top, Danke :) ...

6 Kommentare

Skalenniveau

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 27.05.2018: wieso ...

8 Kommentare

VWL: Tatsächlich viel Mathe?

WiWi Gast

Ich studiere VWL in Bonn (Bachelor) und da ist der Matheanteil schon vergleichsweise hoch. Zweimal Mathe, zweimal Statistik, Ökonometrie und einen gewissen Matheanteil findet man jeder Vorlesung. Auch ...

30 Kommentare

Mathenote streichen - nur "Bestanden"?

WiWi Gast

Man kann sagen, dass schon sehr vieles gemacht wird damit man ein BWL-Studium auch beenden kann. Im Endeffekt zählt hier wirklich nur Fleiß und ein bisschen Glück (vorallem für die "Laberfächer"-Modul ...

20 Kommentare

Prüfung evtl. schlecht bestehen oder lieber wiederholen?

WiWi Gast

Das hilft dem Poster vom Januar definitiv!

5 Kommentare

Von WiWi zu WiMa

WiWi Gast

Wechsel doch einfach zu VWL. Vergleichsweise recht mathematisch, du kannst dich an den richtigen Unis im Ökonometrie- und Statistikbereich spezialisieren und so einen sehr mathematischen Schwerpunkt w ...

5 Kommentare

Mathe Wiwi

WiWi Gast

Das dürfte eher selten vorkommen. Es gibt zwar Überschneidungen, aber generell unterscheidet sich die mathematische Ausbildung von Ingenieuren und Wirtschaftswissenschaftlern. Ich habe allerdings s ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Inflation

Ein goldenes Sparschwein steht auf einem Fliesenboden.

Inflations­rate steigt 2014 um 0,9 Prozent gegen­über dem Vor­jahr

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen am Verbraucherpreisindex – beträgt im Jahresdurchschnitt 2014 gegenüber dem Vor­jahr 0,9 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, ist die Jahresteuerungsrate somit seit 2011 rückläufig und betrug im Dezember 2014 lediglich 0,2 Prozent. Eine niedrigere Inflationsrate wurde zuletzt im Oktober 2009 mit 0,0 Prozent gemessen.

Weiteres zum Thema WiWi-Statistik

Statistik: Datenkarte Deutschland 2017

Statistik: Datenkarte Deutschland 2017

Das Wichtigste im Taschenformat: Die Hans Böckler Stiftung hat wieder eine kostenlose Datenkarte mit einer Reihe wichtiger Daten zu Wirtschaft und Arbeitsmarkt der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2017 herausgegeben. Darüber hinaus stehen auch für alle Bundesländer entsprechende Datenblätter und eine englische Datenkarte für Deutschland zum Download bereit.

Literatur-Tipp: Lehrbuch »Wirtschaftsstudium: Statistik«

Das neue Lehrbuch Statistik aus der Reihe »Kiehl Wirtschaftsstudium« erläutert wesentliche statistische Methoden für das BWL-Studium und die Praxis. Das kostenlose Online-Training ermöglicht ein einfaches Üben an Klausuraufgaben und bietet Lösungen zur Prüfungsvorbereitung.

Statistik: Rekordhoch mit Staatsüberschuss von 19 Milliarden Euro im Jahr 2015

Der deutsche Staat erzielte im Jahr 2015 einen Finanzierungsüberschuss von 19 Milliarden Euro. Die gute Wirtschaftslage, der Stellenrekord am Arbeitsmarkt und die niedrigen Zinsen führten zum höchsten Staatsüberschuss seit der deutschen Wiedervereinigung. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt von 3 025,9 Milliarden Euro errechnet sich daraus eine Defizitquote von plus 0,6 Prozent. Den höchsten Überschuss realisierte dabei der Bund mit 10,3 Milliarden Euro nach einem Überschuss von 8,6 Milliarden Euro im Vorjahr.

Statistik: Jahreswirtschaftsbericht 2016 - Bruttoinlandsprodukt wächst um 1,7 Prozent

Das Bundeskabinett hat den Jahreswirtschaftsbericht 2016 beschlossen. Deutschland ist auf solidem Wachstumskurs. Die Bundesregierung erwartet für 2016 einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,7 Prozent. Die Binnenwirtschaft wird durch die Rekordbeschäftigung, die höchsten Zuwächse bei den Einkommen seit über 20 Jahren und dem starken privaten Wohnungsbau getragen. Im Jahr 2016 wird ein ausgeglichener Bundeshaushalt und erstmals wieder eine Staatsschuldenquote unterhalb von 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwartet.

Eine wehende Deutschlandflagge mit Bundesadler vor blauem Himmel.

Statistik: Bruttoinlandsprodukt 2015 - Deutsche Wirtschaft in 2015 weiter im Aufschwung

Die deutsche Wirtschaft war im Jahr 2015 gekennzeichnet durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahresdurchschnitt 2015 um 1,7 Prozent höher als im Vorjahr. Im Vorjahr war das Bruttoinlandsprodukt um 1,6 Prozent gewachsen, 2013 dagegen lediglich um 0,3 Prozent. Um 1,5 Prozent war das Bruttoinlandsprodukt damit höher als im Vorjahr und lag damit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 1,2 Prozent.

Statistisches Jahrbuch 2015

Statistik: Statistisches Jahrbuch 2015

Das Statistische Jahrbuch 2015 für die Bundesrepublik Deutschland ist in seiner Faktenfülle einmalig. Es bietet in der 64. Auflage wieder Zahlen für alles: von A wie Arbeitskosten bis Z wie Zusatzversicherung. Auf knapp 700 Seiten präsentiert es Statistiken zu 27 Themengebieten sowie Übersichtstabellen für internationale Vergleiche. Der »Klassiker« unter den Publikationen des Statistischen Bundesamtes steht wieder kostenlos zum Download zur Verfügung.

Statistik: Hochschulenausgaben im Jahr 2013 von mehr als 46 Milliarden Euro

Im Jahr 2013 gaben die deutschen öffentlichen, kirchlichen und privaten Hochschulen 46,3 Milliarden Euro für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung aus. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, waren das 2,9 Prozent mehr als im Jahr 2012.

Beliebtes zum Thema Wissen

Praxishandbuch Financial Due Diligence: Finanzielle Kernanalysen bei Unternehmenskäufen

Das Praxishandbuch Financial Due Diligence (FDD) stellt die Kernanalysen der Financial Due Diligence umfassend vor und veranschaulicht diese anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Industrien. Dabei wird auch der Einfluss der Ergebnisse der Financial Due Diligence auf die Ermittlung des Unternehmenswerts sowie auf die Kaufvertragsgestaltung behandelt. Das Buch von Thomas Pomp hat 344 Seiten und ist hilfreich für die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche im Bereich Financial Due Diligence.

E-Book: Schüler- und Lehrerheft Wirtschaftslehre »Finanzen & Steuern«

E-Book: Schüler- und Lehrerheft Wirtschaftslehre »Finanzen & Steuern«

Die aktuelle Neuauflage des kostenlosen Unterrichtsmaterials "Finanzen und Steuern" für Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen steht wieder zum Download. Das Themenheft vermittelt ein Grundwissen über das deutsche Steuersystem, den Staatshaushalt und die internationale Finanzpolitik.

Regal mit Lehrbücher und Lexika der Wirtschaftswissenschaften.

Die professionelle WiWi-Literaturrecherche - Teil 1: Datenbank finden

WiWi-TReFF liefert in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) exklusive Profi-Tipps für die erfolgreiche Literaturrecherche in den Wirtschaftswissenschaften. Der erste Teil der Serie zeigt die wissenschaftliche Recherche in Datenbanken und Katalogen. Eine Liste der wichtigsten WiWi-Datenbanken liefert bewährte Recherche-Quellen.

Die Balken eines Holzzeltes durch eine Öffnung in der Mitte.

Finanzierung der Unternehmung

So manch gelungenes Skript ist in den Weiten des Internet verborgen. WiWi-TReFF stellt euch im Skript-Tipp der Woche jeweils eines davon vor. Diese Woche ein Skript zur Finanzierung der Unternehmung.

Eine große, alte Bibliothek.

Die verborgenen Potenziale der Bibliotheken

Die Alternative zu Fernleihe oder Bücherkauf: Anschaffungsvorschläge für die Bibliotheken. Was nur wenigen bekannt ist: Fast jeder kann Universitäts-, Fach-, Instituts- und Stadtbibliotheken Bücher zur Anschaffung vorschlagen.

Statistik: Datenkarte Deutschland 2017

Statistik: Datenkarte Deutschland 2017

Das Wichtigste im Taschenformat: Die Hans Böckler Stiftung hat wieder eine kostenlose Datenkarte mit einer Reihe wichtiger Daten zu Wirtschaft und Arbeitsmarkt der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2017 herausgegeben. Darüber hinaus stehen auch für alle Bundesländer entsprechende Datenblätter und eine englische Datenkarte für Deutschland zum Download bereit.

Das Aldischild mit seinem Emblem in den typischen Farben weiß, rot und blau, hägt an dem Filialengiebel.

Wer-zu-wem.de - Markenhersteller von Aldi, Lidl & Co.

Datenbank mit über 3.500 Marken, der Markenhersteller und 3.000 Adressen von Vertriebsfirmen, Händlern und Dienstleistern wie Aldi und Lidl.