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Statistik: Bundesländerranking 2010 - Im Osten geht die Sonne auf

Mit dem Bundesländerranking 2010 erscheint ein Länder-Haushaltsscheck. Die beauftragten Ökonomen haben darin die Einnahmen und Ausgaben aller 16 Bundesländer je Einwohner verglichen. Aus der Differenz ergibt sich der Finanzierungssaldo.

Ein Sonnenaufgang über einer Gebirgslandschaft mit einer kurvigen Straße.

Bundesländerranking 2010 - Im Osten geht wirtschaftlich die Sonne auf
Brandenburg ist Dynamiksieger im achten wissenschaftlichen INSM-WiWo-Bundesländerranking. Arbeitsmarkt, Soziales, Wirtschaft und Wohlstand - kein anderes Bundesland hat sich in den Jahren 2006 bis 2009 so positiv entwickelt wie Brandenburg. Dynamik-Zweiter ist Mecklenburg-Vorpommern, Dritter Berlin. Beim absoluten Niveau von Wirtschaftskraft und Wohlstand liegen die Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg im Bundesvergleich vorn. Mit Thüringen schob sich zudem im Niveauvergleich erstmals ein neues Bundesland vor ein Westland (Bremen).

Dynamiksieger Brandenburg punktet mit überdurchschnittlichen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt - so z. B. mit dem deutlichsten Rückgang der Jugendarbeitslosenquote, starken Bildungsindikatoren (steigende Studentenzahlen und Drittmittel je Professor) sowie soliden Landesfinanzen. Zu den Treibern der Aufwärtsentwicklung gehört Potsdam, neben Jena die zweite Boom-Stadt in Ostdeutschland mit einer starken Universität, vielen Instituten und Biotech-Unternehmen. Zudem importieren Pendler von Berlin aus Wohlstand in die Mark. Das INSM-WiWo-Bundesländerranking 2010 zeigt aber auch, wie stark gerade die hoch industrialisierten Länder in der alten Bundesrepublik unter der Wirtschaftskrise gelitten haben. Die exportorientierten Industrieländer Bayern und Baden-Württemberg finden sich auf den Dynamikrängen 10 und 16. Noch im Vorjahr hatten sie die Positionen 7 und 8 belegt.

Krisenresistenter zeigte sich Bayern. Der Freistaat verfügt neben dem Maschinenbau und der Autoindustrie über einen Branchenmix: So finden sich im Raum München Biotech-Unternehmen, ein international bedeutender Flughafen und Logistik-Standort sowie bedeutende Medienunternehmen.

So zeugt die in der Bundesrepublik unerreicht hohe Patentintensität in Baden-Württemberg (Niveaurang 1) und Bayern (Platz 2) davon, dass die Wirtschaft unvermindert auf die Zukunft im Süden und Südwesten setze. Platz 3 im Dynamikvergleich erreichte die Bundeshauptstadt Berlin. Nirgendwo legte in den Jahren 2006 bis 2009 das BIP stärker zu. Dasselbe gilt für die Zahl der Erwerbstätigen und die Exportquote. In Berlin arbeiten zudem die meisten Hochqualifizierten in Deutschland.

Allerdings reicht der Aufbruch des neuen Berlin noch nicht, die Bundeshauptstadt vom letzten Platz im Niveauvergleich nach oben zu bewegen. Hauptverantwortlich dafür ist die soziale Problematik. Mit einer Arbeitslosenquote von 14,1 Prozent im Jahr 2009 ist Berlin Schlusslicht im Ranking.

Mit dem Bundesländerranking 2010 erscheint ein Länder-Haushaltsscheck. Die beauftragten Ökonomen der IW Consult haben darin die bereinigten Einnahmen und Ausgaben aller 16 Bundesländer je Einwohner verglichen. Aus der Differenz ergibt sich der Finanzierungssaldo. Ist er negativ, so gibt ein Bundesland mehr aus als es einnimmt. Es lebt also über seine Verhältnisse.

Die Analyse ergab, dass im Jahr 2009 nur Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen einen positiven Finanzierungssaldo aufweisen. 14 andere Bundesländer sind im vergangenen Jahr mit ihren Einnahmen nicht ausgekommen. Zusätzlich zur Betrachtung des Jahres 2009 haben die Wissenschaftler auch die Entwicklung der Einnahme- und Ausgabensituation 2006-2009 beleuchtet. Aus beiden Werten erstellten sie einen fünfstufigen Index.

Fünf Punkte für eine weit überdurchschnittliche Haushaltsperformance erhielten Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Vier Punkte für eine überdurchschnittliche Performance vergaben sie für Sachsen, Brandenburg und Berlin. Drei Punkte und damit eine durchschnittliche Schuldenentwicklung bescheinigten sie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein.

Der Länderhaushalts-Check stellt die Finanzierungssaldi je Einwohner eines Bundeslandes dar, um die Zahlen für Jedermann fassbar zu machen. Beispiel Bremen: Das Land hat 2009 je Einwohner 1.383 Euro weniger eingenommen als es ausgeben hat. Bezogen auf einen dreiköpfigen Haushalt sind das bereits -4.149 Euro in nur 12 Monaten.

Alle Ergebnisse der Studie sowie detaillierte Stärken-Schwächen-Profile aller Bundesländer im Internet unter http://www.bundeslaenderranking.de.

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