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Statistik: Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte

(destatis - Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte ) Was beschreibt der Index, wie wird er erhoben und wann veröffentlicht?

 

Was beschreibt der Indikator? Der Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte (Staatsforsten) misst die Entwicklung der Preise für von den Forstverwaltungen der Länder (ohne die Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin) verkaufte Rohholzprodukte (Stammholz, Stammholzabschnitte sowie Industrieholz).

Da die Landesforstverwaltungen als Preisführer im Rohholzmarkt gelten, kann der Index als repräsentativ für die Entwicklung der Rohholzpreise in Deutschland gelten.

 

 

Wie wird der Indikator berechnet?
Der Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte wird monatlich ermittelt, indem die Erlösberichte der Landesforstverwaltungen ausgewertet werden. Hierbei werden die Erlöse im Berichtsmonat (ohne Umsatzsteuer) für ausgewählte, nach Holzgüte und -stärke fein differenzierte Handelsklassen durch die im Berichtsmonat verkauften Mengen geteilt und so der Durchschnittspreis für die Handelsklasse berechnet. Die Durchschnittspreise einer Handelsklasse über die Zeit ergeben eine Einzelpreisreihe, die in Form von Messzahlen auf der Grundlage des Preisstandes im Basisjahr (= 100) dargestellt wird. Dem Index liegen zurzeit insgesamt 687 Einzelpreisreihen zugrunde.

Der Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte wird nach der Laspeyres-Formel berechnet, die in der deutschen Preisstatistik generell angewendet wird. Kennzeichnend für diesen Indextyp ist, dass er die Preisentwicklung im Zeitverlauf bei unveränderten Mengen darstellt. Dies geschieht durch die Festlegung eines Gewichtungsschemas, das aus den Umsatzanteilen der ausgewählten Holz-Handelsklassen im Basisjahr hergeleitet wird. Die aus dem aktuellen Basisjahr stammenden Gewichte bleiben bis zur Umstellung des Index auf ein neues Basisjahr unverändert. Die Grundlagen des Wägungsschemas bilden die Erlöse für Rohholz nach Handelsklassen aus den Erlösberichten der Landesforstverwaltungen.
Die Statistik wird zentral vom Statistischen Bundesamt durchgeführt.

 

Wie genau ist der Indikator?
Generelles Ziel der Preisstatistiken ist es, reine Preisveränderungen zu messen. Dies wird üblicherweise dadurch erreicht, dass alle für die Höhe des Preises maßgeblichen Faktoren (u.a. qualitative Beschaffenheit der Produkte, Liefer- und Zahlungsbedingungen) konstant gehalten werden. Ändert sich eines dieser Merkmale, so kann die Differenz zwischen dem neuen und dem zuletzt gemeldeten Preis eine unechte Preisveränderung enthalten, die mit verschiedenen Qualitätsbereinigungsverfahren eliminiert wird.

Bei dem Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte ist ein solches Vorgehen nicht möglich, da die Preise nur als Durchschnittspreis der Einzelprodukte einer Handelsklasse vorliegen. Auf den Durchschnittspreis wirkt sich aus, dass die Einzelprodukte, z. B. je nach überwiegender Lieferbedingung, zufällig relativ teuer oder billig sind. Dies äußert sich in einer höheren Volatilität des Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte verglichen mit Preisindizes, bei denen Qualitätsbereinigungsverfahren durchgeführt werden. Bei der Umstellung auf ein aktuelleres Basisjahr kann es durch Verwendung neuer Berechnungsgrundlagen (ausgewählte Handelsklassen, Wägungsschema) zu geringfügigen Revisionsdifferenzen kommen.

 

Wann wird der Indikator veröffentlicht?
Da die Auswertungen für den Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte nach dem Vorliegen der Erlösberichte der Landesforstverwaltungen beginnen, sind die Ergebnisse erst etwa 10 Wochen nach dem Berichtsmonat verfügbar. Sie erscheinen zusammen mit den Preisindizes für die Landwirtschaft in der Fachserie 17, Reihe 1, sind gegenüber diesen jedoch um einen Berichtsmonat verzögert.

Der Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte wird nicht nur als Gesamtreihe, d.h. für die Gesamtheit der Rohholz-Produkte, sondern auch für Holzsorten verschiedener Aggregationsstufen berechnet und veröffentlicht. Die dabei angewandten Gliederungsprinzipien stützen sich auf die in den Erlösberichten der Landesforstverwaltungen verwendeten Kategorien. Diese gehen wiederum zurück auf die - inzwischen nicht mehr gültige - Verordnung über gesetzliche Handelsklassen für Rohholz.