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WiWi-StatistikProduktion

Statistik: Produktionsindex

(destatis - Produktionsindex) Was beschreibt der Index und wie wird er erhoben?

Was beschreibt der Indikator?
Der Produktionsindex misst die monatliche Leistung des Produzierenden Gewerbes in Deutschland. Er ist auf Grund seiner Periodizität, seiner schnellen Verfügbarkeit und der tiefen Untergliederung nach Wirtschaftszweigen ein zentraler und aktueller Indikator für die konjunkturelle Entwicklung.

Wie wird der Indikator berechnet?
Jeden Monat erheben die Statistischen Landesämter bundesweit bei rund 15.000 Betrieben von Unternehmen des Produzierenden Gewerbes mit in der Regel 20 und mehr Beschäftigten die monatliche Produktion von über 6 000 industriellen Erzeugnissen nach Wert und Menge (sog. »Fortschreibungsreihen«) in der Abgrenzung des »Güterverzeichnisses für Produktionsstatistiken, Ausgabe 2002 (GP 2002)«. Jeweils um den 25. des Folgemonats werden diese Daten an das Statistische Bundesamt geliefert; insgesamt decken diese monatlich meldenden Betriebe auf Bundesebene knapp 80 % des Wertes der deutschen Industrieproduktion ab. Aus den gemeldeten Produktionsdaten werden zunächst Messzahlen der Produktion gebildet (bezogen auf den Monatsdurchschnitt des Basisjahres 2000), wobei Wertangaben einer Preisbereinigung mit den Indizes der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte unterzogen werden. Diese Messzahlen werden dann mit Bruttoproduktionswertanteilen zu Wirtschaftszweigindizes in der Abgrenzung der »Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2003 (WZ 2003)« verdichtet.

Für die Zusammenfassung der vierstelligen Wirtschaftszweigindizes zu den höheren Aggregaten der WZ 2003 - Dreisteller, Zweisteller, Hauptgruppen - bis zum gesamten Produktionsindex wird der Anteil der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten eines jeden Wirtschaftszweiges am Gesamtwert des Produzierenden Gewerbes im Basisjahr 2000 herangezogen. Diese Wertschöpfungsgrößen stammen aus der jährlichen Kostenstrukturerhebung im Verarbeitenden Gewerbe, sie werden für die Verwendung in den Produktionsindizes schätzungsweise um den Beitrag der Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten erhöht.Wann wird der Indikator veröffentlicht?
Das Ergebnis der vorläufigen Berechnungen des monatlichen Produktionsindex wird etwa 38 Tage nach Ende eines Berichtsmonats veröffentlicht. Gleichzeitig kommentiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) in einer Pressemitteilung die aktuelle Wirtschaftslage. Der Veröffentlichungskalender und die Ergebnisse sind auch im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes abrufbar.

Etwa drei Wochen später erfolgt auf der Grundlage nachträglich eingegangener Produktionsmeldungen und etwaiger Korrekturen die Berechnung der berichtigten Produktionsindizes; unter www.destatis.de wird immer aktuell auf diese Ergebnisse hingewiesen. Nach Vorliegen der Ergebnisse der Vierteljährlichen Produktionserhebung werden die monatlichen Indizes jeweils bis zum aktuellen Rand revidiert. Nach Abschluss des vierten Quartals der Produktionserhebung wird eine Jahreskorrektur der Indizes durchgeführt.

Wie genau ist der Indikator?
Die aktuellen monatlichen Produktionsindizes sind vorläufig und enthalten noch knapp 10% Schätzungen. Für die Meldeausfälle werden in aller Regel von den Landesämtern Ersatzbelege mit den Vormonatsdaten erstellt. Die Revisionen bei der Berechnung des berichtigten Produktionsindex liegen im Schnitt jedoch unter 1%. Der aus der Anpassung des monatlichen an den Vierteljährlichen Index resultierende Korrekturbedarf liegt derzeit bei unter 0,5% im Jahresdurchschnitt.

Da der Produktionsindex die wirtschaftliche Leistung mittels der Fortschreibung der Bruttoproduktion misst, wird die Entwicklung der Bruttowertschöpfung nur bei sich im Zeitablauf nicht ändernden Vorleistungsquoten näherungsweise abgebildet. Weitere konzeptionelle Unterschiede bestehen zur Wertschöpfungsberechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Der Produktionsindex bezieht nur die Erzeugung der Betriebe von Unternehmen im Produzierenden Gewerbe mit in der Regel 20 und mehr Beschäftigten ein und berücksichtigt nicht die Produktionsleistung der Betriebe unterhalb dieser Abschneidegrenze. Zudem repräsentiert der Produktionsindex nur den Teil des Produktionwertes der Betriebe, der durch die Güterklassifikation abgedeckt ist. Es fehlen also Produktionswerte aus nichtindustriellen Tätigkeiten wie z.B. Handel, Verkehr, Dienstleistungen sowie jene Teile der physischen Produktion, die nicht im geltenden Güterverzeichnis enthalten sind.

Weiterführende Informationen
www.destatis.de/themen/d/thm_prodgew.htm