DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
WiedereinstiegTeilzeit

Teilzeitarbeit fördert Flexibilität und Produktivität

Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Unter Ertragsgesichtspunkten wird Teilzeitarbeit von Unternehmen als vorteilhaft eingeschätzt. Unter reinen Kostengesichtspunkten beurteilen sie Teilzeit dagegen sehr unterschiedlich.

Teilzeitarbeit fördert Flexibilität und Produktivität
Nürnberg, 17.05.2006 (iab) - Teilzeitarbeit entspricht häufig sowohl den betriebswirtschaftlichen Erfordernissen als auch den Wünschen der Beschäftigten. Das zeigt eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die auf einer Befragung von rund 11.700 Betrieben basiert. Unter Ertragsgesichtspunkten wird Teilzeitarbeit von den Betrieben einhellig als sehr vorteilhaft eingeschätzt: Sie fördere insbesondere die betriebliche Flexibilität und Produktivität. Unter reinen Kostengesichtspunkten beurteilen die Betriebe Teilzeit dagegen sehr unterschiedlich:

Im Rahmen der Studie wurden die Betriebe nach den Gründen für die Beschäftigung von »regulären«, also sozialversicherungspflichtigen Teilzeitkräften befragt. Am häufigsten entsprach die reguläre Teilzeitarbeit dem aktuellen Arbeitskräftebedarf der Betriebe. An zweiter Stelle wurden die Wünsche der Beschäftigten als Anlass für die Teilzeitbeschäftigung angegeben. Die Betriebe sehen im Vergleich zur Vollzeitbeschäftigung sowohl Vor- als auch Nachteile der Teilzeitarbeit. In der Summe überwiegen aber die positiven Einschätzungen. So wird Teilzeit unter Ertragsgesichtspunkten insgesamt besser beurteilt als Vollzeitbeschäftigung. 50 Prozent nennen hier die größere Flexibilität von Betriebs- und Arbeitsabläufen. Besonders ausgeprägt ist dies im Handel und im Gastgewerbe. Wenn der Personalbedarf - saisonal oder konjunkturell bedingt - stark schwankt, kann mit Teilzeitarbeit besser darauf reagiert werden: Dauer und Lage der Arbeitszeit sind häufig variabel.

Über alle Branchen und Betriebsgrößen hinweg wird Teilzeit im Hinblick auf die »weichen« Bestimmungsfaktoren der Arbeitszufriedenheit sehr positiv eingeschätzt. So ist Teilzeitarbeit aus Sicht der Betriebe vorteilhaft für

Auch bezüglich der Produktivität der Mitarbeiter sowie der Fehlzeiten werden gegenüber der Vollzeitbeschäftigung Vorteile gesehen. Jedoch stehen den Vorteilen der Teilzeitarbeit auch Nachteile gegenüber. So beurteilen die Unternehmen Teilzeit unter Kostengesichtspunkten - bezüglich der Personalzusatzkosten, des Verwaltungsaufwands und der Kosten für die Ausstattung der Arbeitsplätze - recht unterschiedlich. Kleinere Betriebe schätzen die Kostenvorteile, weil zum Beispiel eine Vollzeitkraft an einem Arbeitsplatz oft nicht ausgelastet wäre. Dagegen schneidet Teilzeit in Mittel- und Großbetrieben unter Kostenaspekten schlechter ab, weil Arbeitsabläufe häufiger reorganisiert werden müssen und sich Informationsfluss und Kommunikation im Unternehmen schwieriger gestalten.

Im Ganzen wird die Teilzeit von mehr als der Hälfte der Betriebe positiv bewertet und nur von einer kleinen Minderheit negativ. Für knapp die Hälfte der Betriebe halten sich Vor- und Nachteile die Waage. Die Zahl der regulären Teilzeitkräfte liegt der IAB-Studie zufolge bei 5,3 Millionen Personen. Das entspricht einem Anteil von 14 Prozent an allen abhängig Beschäftigten. Zählt man die Mini-Jobs hinzu, macht Teilzeitarbeit mittlerweile sogar mehr als ein Drittel der Beschäftigung in Deutschland aus.

Download des Kurzberichts
http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb0706.pdf

Im Forum zu Teilzeit

9 Kommentare

Teilzeit Consultant

WiWi Gast

Cool! Auf welcher Stufe bist du und wie funktioniert das in der Praxis? Welche positiven oder negativen Effekte siehst du? WiWi Gast schrieb am 31.03.2022: ...

17 Kommentare

Werkstudent oder Teilzeit

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 25.09.2021: Die 20h Regel spielt auch eine Rolle bei Bafög und Stipendienzahlungen. Generell überall da, wo ma einen vollen Studentenstatus braucht, der einem bei mehr Arbeits ...

5 Kommentare

Mehrmals 1 Monat unbezahlter Urlaub im Jahr möglich? Teilzeit im Blockmodell

WiWi Gast

Hier mal eine Ergänzung, um das Thema hier abzuschließen (Quelle: LINK) Fraglich ist, ob im Falle eines auf längere Dauer angelegten unbezahlten Urlaubs die Schutzwirkung des § 7 Abs. 3 Satz 1 SGB ...

5 Kommentare

Teilzeit bei anspruchsvollen Job sinnvoll?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 11.09.2021: Stimmt, bei Vertrauensarbeitszeit macht Teilzeit weniger Sinn, da man dann soviel arbeiten könnte wie in Vollzeit und nicht kompensieren kann. Also klar, Augen auf ...

11 Kommentare

Berufseinstieg Teilzeit aufgrund unzähliger Absagen?

WiWi Gast

Hallo, hier ist der TE. Erst einmal vielen lieben Dank für alle eure Antworten. Das weiß ich sehr zu schätzen. Ich muss leider zugeben, dass ich doch so langsam anfange zu verzweifeln, da es mir so ...

20 Kommentare

Neben dem BWL Studium Teilzeit arbeiten, machbar?

WiWi Gast

Ich bin nicht der Vorposter, aber ich kann dir aus dem Stehgreif zwei Leute nennen die das an der TUM neben Etechnik geschafft haben und mindestens drei Leute an der RWTH. Ich selbst habe mein BWL Stu ...

3 Kommentare

Teilzeit Beratung

bondagida

Ohne damit Erfahrung zu haben, würde ich rein rational und pagmatisch argumentieren, dass das nicht sauber vereinbar ist. D.h. auf dem Level trägt man Verantwortung & Single Point of Contact und arbei ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Teilzeit

Ein Ausschnitt, der Uniklinik Münster.

Gutes betriebliches Eingliederungsmanagement - im besten Fall eine Win-Win-Situation

Längere oder häufige Fehlzeiten sind für Unternehmen eine finanzielle Belastung, da die Arbeitsabläufe unterbrochen werden. Zudem entstehen häufig Eingliederungsprobleme, wenn ein Arbeitnehmer längere Zeit abwesend war. Daher wurde 2004 die Verpflichtung der Arbeitgeber zum Angebot eines betrieblichen Eingliederungsmanagements eingeführt. Wird dieses optimal gestaltet, dann profitieren das Unternehmen und der Mitarbeiter beide von den Maßnahmen.

Weiteres zum Thema Wiedereinstieg

Informationsplattform Alleinerziehende BMAS

Online-Informationsplattform für Alleinerziehende

Auf der neuen Internetseite »alleinerziehende-bmas.de« des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales finden Alleinerziehende Informationen, Programme und Initiativen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Lohnlücke nach Babypause - Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent

Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Frauen, die nach der Geburt eines Kindes innerhalb von anderthalb Jahren wieder in den Berufsalltag einsteigen, haben eine bereinigte Lohnlücke von nur 4 Prozent.

Frauen Wiedereinstieg Beruf

Lotsenportal »Perspektive Wiedereinstieg« in den Beruf

Das interaktive Portal »Perspektive Wiedereinstieg« weist den Weg durch die Vielzahl der Beratungsangebote zum Wiedereinstieg in den Beruf. Über eine Landkarte können die nächst gelegenen Beratungsstellen von Bund, Ländern und Kommunen zum Wiedereinstieg aufgerufen werden.

Kombilohn

IAB-Infoplattform zum Thema Kombilohn

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erschließt mit dem »IABInfoSpezial Kombilohn« Informationen zum Forschungsstand in der aktuellen Kombilohn-Debatte.

Teilzeitarbeit

Informationsportal zur Teilzeitarbeit

Das Portal »Teilzeit-Info« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) informiert rund um die Teilzeitarbeit und bietet darüber hinaus einen Teilzeitgehalts-Rechner.

Kinderbetreuung im Studium

Internetportal für Kinderbetreuung an NRW-Hochschulen

Ein neues Internetportal erleichtert Studierenden und Hochschulpersonal die Suche nach Kinderbetreuungsplätzen.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.