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Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2008 - detaillierte Ergebnisse

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - preis-, saison- und kalenderbereinigt - im ersten Quartal 2008 1,5 Prozent höher als in den letzten drei Monaten des Vorjahres.

Eine wehende Deutschlandflagge mit Bundesadler vor blauem Himmel.
Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2008 - detaillierte Ergebnisse
Wiesbaden, 13.01.2006 (destatis) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung am 15. Mai 2008 mitgeteilt hat, ist die deutsche Wirtschaft nach einem eher verhaltenen Ausklang des Jahres 2007 schwungvoll in das neue Jahr gestartet: Um 1,5% war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - preis-, saison- und kalenderbereinigt - im ersten Quartal 2008 höher als in den letzten drei Monaten des Vorjahres.

Bruttoinlandsprodukt
Preisbereinigt, verkettet - (saison- und kalenderbereinigte Werte nach Census X-12-ARIMA) - Veränderung gegenüber dem Vorjahr:

 

2006

2007

2008
1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj.
+0,9% +1,3% +0,7% +1,0% +0,6% +0,2% +0,7% +0,3% +1,5%
 
 





Getragen wurde das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2008 in erster Linie von einer nach wie vor ausgeprägten Investitionstätigkeit. In Ausrüstungsgüter wurden 4 Prozent mehr investiert als im vierten Quartal 2007 und die Bauinvestitionen stiegen, begünstigt durch den vergleichsweise milden Winter, sogar um 4,5 Prozent. Die Vorratsveränderungen trugen mit 0,7 Prozentpunkten zum Wachstum bei. Positive Impulse kamen aber auch von den Konsumausgaben, die um 0,5 Prozent zulegten. Deutlich gestiegen sind die Konsumausgaben des Staates (+ 1,3%), während sich die privaten Konsumausgaben mit einem Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal leicht verbessern konnten. Beim Außenhandel setzte sich zwar die positive Entwicklung der Exporte fort (+ 2,4%), da die Importe aber deutlich stärker gewachsen sind (+ 3,5%), wirkte der Außenhandel im Vorquartalsvergleich insgesamt wachstumshemmend auf das Bruttoinlandsprodukt.
 
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich: Im ersten Vierteljahr 2008 war das preisbereinigte BIP um 1,8 Prozent höher als im gleichen Quartal des Vorjahres. Kalenderbereinigt betrug die Wachstumsrate 2,6 Prozent, weil im Berichtsquartal zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als in den ersten drei Monaten des Jahres 2007.

Bruttoinlandsprodukt
Preisbereinigt, verkettet - Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal:

 

2006

2007

2008
1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj.
+3,4% +1,6% +2,7% +3,7% +3,4% +2,5% +2,4% +1,6% +1,8%
 
 





Die Wirtschaftsleistung wurde von 39,8 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Das waren 686.000 Personen oder 1,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbslosen (internationale Abgrenzung) lag bei knapp 3,5 Millionen Personen; ihr Anteil an den Erwerbspersonen insgesamt betrug 8,0 Prozent. Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen, stieg geringfügig um 0,1 Porzent. Je Erwerbstätigenstunde gerechnet, ergab sich ein Zuwachs von 0,8 Prozent, weil die Zahl der von den Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden deutlich schwächer angestiegen ist als die Anzahl der erwerbstätigen Personen. Die Lohnstückkosten, die als Relation der von den inländischen Arbeitgebern geleisteten Lohnkosten zur Arbeitsproduktivität berechnet werden, waren nach dem Personenkonzept um 1,4 Prozent und nach dem Stundenkonzept um 1,6 Prozent höher als im ersten Quartal 2007.
 
Auf der Entstehungsseite des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts leisteten mit Ausnahme des Baugewerbes alle Wirtschaftsbereiche einen positiven Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung. Die wichtigsten Wachstumsmotoren waren das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) und der Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr. In diesen Bereichen war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung jeweils um 2,9 Prozent höher als im ersten Vierteljahr 2007. Das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) hat damit seine Wirtschaftsleistung zwar auf hohem Niveau nochmals verbessert, allerdings war die Zuwachsrate etwas niedriger als in den letzten Quartalen. Die Bruttowertschöpfung des Bereichs Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister erhöhte sich um 2,2 Prozent, die der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei um 1,7 Prozent. Geringfügig gestiegen ist die Wirtschaftsleistung der öffentlichen und privaten Dienstleister (+ 0,3%). Die Produktion des Baugewerbes war um 1,4 Pozent niedriger als in den ersten drei Monaten des Jahres 2007. Die Bauwirtschaft ist damit zum vierten Mal in Folge hinter dem entsprechenden Vorjahresergebnis zurückgeblieben. Der Produktionsrückgang hat sich im Berichtsquartal allerdings abgeschwächt: Im dritten Quartal 2007 verzeichnete das Baugewerbe noch eine um 1,5 Prozent und im vierten Quartal 2007 sogar eine um 2,4 Prozent niedrigere Wirtschaftsleistung als ein Jahr zuvor.
Bruttoinlandsprodukt - Wachstumsimpulse
Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts kamen die Wachstumsimpulse sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Die preisbereinigten Bruttoanlageinvestitionen waren um 2,6 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bestimmend dafür war erneut ein kräftiger Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen. Die Unternehmen investierten in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge 6,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Bauinvestitionen waren, wie bereits in den beiden Quartalen zuvor, rückläufig (-0,9%), was insbesondere auf die schrumpfenden Wohnungsbauinvestitionen zurückzuführen ist. In Nichtwohnbauten wurde demgegenüber etwas mehr investiert als in den ersten drei Monaten des Vorjahres (+ 0,2%). Ein leichtes Plus von 0,1 Prozent verzeichneten die privaten Konsumausgaben, nachdem sie in den vier Quartalen zuvor rückläufig waren. Die wieder etwas freundlichere Entwicklung des privaten Konsums ist vornehmlich auf eine Erholung der privaten Kraftfahrzeugkäufe zurückzuführen. Die Ausgaben für Verkehr und Nachrichtenübermittlung - hier werden unter anderem auch die Käufe privater PKW erfasst - stiegen preisbereinigt um 2,2 Prozent.

Im Jahr 2007 hatten die privaten Haushalte ihre Ausgaben für diesen Verwendungszweck noch um insgesamt 4,1 Prozent (Jahreswert) zurückgeschraubt. Stark rückläufig waren indessen die preisbereinigten Ausgaben der privaten Haushalte für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (-4,7%). Der Außenhandel trug, anders als im Vorquartalsvergleich, maßgeblich zum Wirtschaftswachstum bei. Die preisbereinigten Exporte stiegen um 5,9, die Importe lediglich um 4,0 Prozent. Der daraus resultierende Exportüberschuss lieferte einen Wachstumsbeitrag von 1,1 Prozentpunkten.


In jeweiligen Preisen berechnet war das Bruttoinlandsprodukt im ersten Vierteljahr 2008 um 3,2 Prozent und das Bruttonationaleinkommen um 3,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das Volkseinkommen, das sich aus dem Arbeitnehmerentgelt und den Unternehmens- und Vermögenseinkommen zusammensetzt, stieg um 3,9 Prozent. Das Arbeitnehmerentgelt verzeichnete, bezogen auf ein Quartal, mit einem Plus von 3,4 Prozent die höchste Zuwachsrate seit Ende 2000. Dennoch sind auch von Januar bis März 2008 die Unternehmens- und Vermögenseinkommen wieder stärker angestiegen (+ 4,8%) als die Arbeitseinkommen. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte legte um 2,6 Prozent zu, die nominalen Konsumausgaben um 2,5 Prozent. Die Sparquote der privaten Haushalte war mit 14,8 Prozent um 0,4 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor.Neben der Erstberechnung des ersten Quartals 2008 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse für die vier Quartale und das Jahr 2007 überarbeitet und soweit erforderlich - revidiert.

  

Bruttoinlandsprodukt, Bruttonationaleinkommen und Volkseinkommen
 


Saison- und kalenderbereinigt nach Census X-12-ARIMA
 
  2007 2008
1. Vj.  2. Vj.  3. Vj.  4. Vj.  1. Vj. 
Veränderung gegenüber dem Vorquartal in %
In jeweiligen Preisen 
Private Konsumausgaben

–  1,5

 1,3

 0,7

–  0,0

 1,0

Konsumausgaben des Staates

 1,8

 0,1

 0,5

–  0,3

 2,4

Bruttoanlageinvestitionen

 3,6

–  1,0

 0,8

 1,3

 4,3

Ausrüstungsinvestitionen

 4,0

 0,9

 0,3

 2,6

 3,9

Bauinvestitionen

 3,9

–  2,9

 1,1

 0,1

 5,6

Sonstige Anlagen

–  1,8

 2,4

 1,3

 2,3

–  4,3

I n l ä n d i s c h e   V e r w e n d u n g

 2,6

–  0,5

 0,9

 0,0

 2,9

Exporte

–  0,4

 1,6

 2,1

 1,0

 2,6

Importe

 1,5

–  1,0

 2,3

 0,4

 5,0

B r u t t o i n l a n d s p r o d u k t   (BIP)

 1,6

 0,7

 0,9

 0,4

 1,9

Preisbereinigt, verkettet 
Private Konsumausgaben

–  1,8

 0,8

 0,3

–  0,8

 0,3

Konsumausgaben des Staates

 1,8

 0,1

 0,4

–  0,6

 1,3

Bruttoanlageinvestitionen

 1,7

–  1,4

 0,7

 1,5

 3,7

Ausrüstungsinvestitionen

 3,7

 0,9

 0,4

 3,4

 4,0

Bauinvestitionen

 0,6

–  3,8

 0,7

–  0,5

 4,5

Sonstige Anlagen

–  2,4

 4,0

 3,0

 4,0

–  3,4

I n l ä n d i s c h e   V e r w e n d u n g

 1,6

–  0,9

 0,7

–  0,3

 1,9

Exporte

–  0,3

 0,8

 2,5

 1,3

 2,4

Importe

 1,6

–  1,7

 2,9

 0,2

 3,5

B r u t t o i n l a n d s p r o d u k t   (BIP)

 0,6

 0,2

 0,7

 0,3

 1,5

Nachrichtlich:  
BIP je Erwerbstätigen (Produktivität)

 0,1

–  0,2

 0,3

–  0,2

 1,0

In jeweiligen Preisen 
Bruttonationaleinkommen

 2,2

–  0,6

 1,9

 0,3

 1,8

Volkseinkommen

 1,5

–  0,8

 3,0

 0,0

 1,6

Arbeitnehmerentgelt

 1,3

 0,8

 0,2

 0,6

 1,7

Unternehmens- und Vermögenseinkommen

 1,7

–  3,7

 8,5

–  1,0

 1,4

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte

–  0,6

 0,7

 0,4

 1,0

 0,5

Wachstumsbeiträge zum preisbereinigten BIP in %-Punkten
Inländische Verwendung

 1,4

–  0,9

 0,7

–  0,2

 1,8

Private Konsumausgaben

–  1,1

 0,4

 0,2

–  0,4

 0,2

Konsumausgaben des Staates

 0,3

 0,0

 0,1

–  0,1

 0,2

Bruttoanlageinvestitionen

 0,3

–  0,3

 0,1

 0,3

 0,7

darunter: Ausrüstungsinvestitionen

 0,3

 0,1

 0,0

 0,3

 0,3

Bauinvestitionen

 0,1

–  0,4

 0,1

 0,0

 0,4

Vorratsveränderungen und Ähnliches

 1,9

–  1,0

 0,3

 0,0

 0,7

Außenbeitrag

Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen

 

  Ursprungswerte Saison- und kalenderbereinigte Werte
nach Census X-12-ARIMA
Mrd Euro Veränderung
in %
Mrd Euro Veränderung
in %
2006 1. Vierteljahr  558,90  3,9   570,21  0,9 
2. Vierteljahr  571,20  2,3   578,09  1,4 
3. Vierteljahr  590,50  3,4   584,09  1,0 
4. Vierteljahr  601,60  4,3   590,87  1,2 
2007  1. Vierteljahr  586,90  5,0   600,50  1,6 
2. Vierteljahr  597,40  4,6   604,72  0,7 
3. Vierteljahr  616,80  4,5   610,43  0,9 
4. Vierteljahr  622,70  3,5   612,68  0,4 
2008 1. Vierteljahr  605,40  3,2   624,25  1,9 

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