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Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal 2005

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist das Bruttoinlandsprodukt, der Wert der in Deutschland erbrachten Wirtschaftsleistung, gegenüber dem Vorquartal - preis-, saison- und kalenderbereinigt - real um 0,6 Prozent gestiegen.

Eine wehende Deutschlandflagge mit Bundesadler vor blauem Himmel.
Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal 2005
Wiesbaden, 24.11.2005 (destatis) - Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Wert der in Deutschland erbrachten Wirtschaftsleistung, ist im dritten Quartal 2005 gegenüber dem Vorquartal - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,6 Prozent gestiegen, nachdem sich die Wirtschaftsleistung im ersten und zweiten Quartal um 0,6 Prozent beziehungsweise um 0,2 Prozent erhöht hatte.

Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt, verkettet (saison- und kalenderbereinigte Werte nach Census X-12-ARIMA), Veränderung gegenüber dem Vorquartal:

2004

2005

1. Vj

2. Vj

3. Vj

4. Vj

1. Vj

2. Vj

3. Vj

+ 0,5%

+ 0,2%

- 0,1%

- 0,1%

+ 0,6%

+ 0,2%

+ 0,6%


Vorjahresvergleich
Auch im Vorjahresvergleich nahm das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2005 mit 1,3% deutlich zu. Damit lag die Zuwachsrate nur geringfügig unter der des vorangegangenen Quartals (+ 1,6%). Anders als im zweiten Quartal 2005 lag im Berichtsquartal jedoch kein positiver Kalendereffekt vor, da nahezu gleich viele Arbeitstage zur Verfügung standen wie im dritten Quartal 2004. Das kalenderbereinigte Wachstum war daher mit 1,4% etwas höher als das unbereinigte, während es im zweiten Quartal 2005 auf Grund zweier zusätzlicher Arbeitstage deutlich niedriger ausgefallen war (+ 0,7%).

Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt, verkettet (Ursprungswerte), Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal:

2004

2005

1. Vj

2. Vj

3. Vj

4. Vj

1. Vj

2. Vj

3. Vj

+ 2,0%

+ 2,1%

+ 1,2%

+ 1,3%

- 0,5%

+ 1,6%

+ 1,3%

Wirtschaftsleistung
Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2005 wurde von rund 39,0 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 25.000 Personen oder 0,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbslosen (internationale Abgrenzung) war im dritten Quartal 2005 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum erstmals seit 2001 wieder rückläufig und ging um 214.000 Personen oder 5,4 Prozent auf knapp 3,8 Millionen Personen zurück. Der Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen insgesamt reduzierte sich damit von 9,3 Prozent im dritten Quartal 2004 auf 8,8 Prozent im Berichtsquartal. Die Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen, nahm im dritten Quartal 2005 im Vorjahresvergleich um 1,3 Prozent zu. Je Erwerbstätigenstunde gerechnet erhöhte sie sich um 1,5 Prozent, da die Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen vor allem auf Grund der anhaltenden Zunahme der Teilzeitbeschäftigung leicht zurückging.

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts sorgten für positive Impulse. Die Bruttowertschöpfung ging dagegen zurück. Insgesamt erhöhte sich die preisbereinigte Bruttowertschöpfung um 1,2 Prozent.
Verwendungsseite
Die Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts (preisbereinigt) ist gekennzeichnet durch einen kräftigen Anstieg der Exporte (+ 8,4%), der den gleichzeitigen Anstieg der Importe (+ 6,0%) deutlich übertraf und so zu einem positiven Beitrag des Exportüberschusses zum BIP-Wachstum in Höhe von 1,1 Prozentpunkten führte. Die inländische Verwendung trug dagegen nur wenig (Zuwachs von 0,1%) zu der positiven Wirtschaftsentwicklung im dritten Quartal 2005 bei, da die staatlichen Konsumausgaben nur knapp über (+ 0,1%) und die privaten Konsumausgaben knapp unter ihrem jeweiligen Niveau des Vorjahres lagen (- 0,0%). Lediglich die Bruttoanlageinvestitionen verzeichneten ein Plus von 0,5%, da deutlich mehr in Ausrüstungen investiert wurde als vor einem Jahr (+ 4,5%); die Investitionen in Bauten waren dagegen wie bereits in den Vorquartalen rückläufig (- 2,3%). Die Vorratsveränderungen hatten im Berichtsquartal kaum Einfluss auf die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (Beitrag von + 0,1%-Punkten).

In jeweiligen Preisen war im dritten Quartal 2005 das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozent und das Bruttonationaleinkommen um 1,6 Prozent höher als vor einem Jahr. Das Volkseinkommen stieg im Berichtsquartal um 1,4 Prozent. Das Arbeitnehmerentgelt ging das fünfte Quartal in Folge zurück (- 0,7%), während die Unternehmens- und Vermögenseinkommen wiederum merklich anstiegen (+ 5,7%). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte stieg im dritten Quartal 2005 um 1,4%. Die Sparquote der privaten Haushalte erreichte mit 9,0% im Berichtsquartal dasselbe Niveau wie im dritten Quartal 2004. Über die Erstberechnung des dritten Quartals 2005 hinaus wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse für das erste und zweite Quartal 2005 überarbeitet und - soweit erforderlich - revidiert. Solche laufenden Revisionen erfolgen routinemäßig, um neu verfügbare statistische Informationen schnellstmöglich einbeziehen zu können. Die Neuberechnung ergab beim preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt eine Korrektur der saisonbereinigten Wachstumsraten um jeweils 0,2 Prozentpunkte, und zwar im ersten Quartal nach unten (auf + 0,6%) und im zweiten Quartal nach oben (auf + 0,2%). Im Vergleich zum Vorjahr ergab die Überarbeitung eine Wachstumsrate des BIP von - 0,5% für das erste Vierteljahr 2005 (nach - 0,3%) und + 1,6% für das zweite Vierteljahr 2005 (nach + 1,5%).