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Die wirtschaftliche Lage in der BRD im November 2006

Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat sich im dritten Quartal fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt ist preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal angestiegen. Die Wachstumsimpulse kamen sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland.

Die wirtschaftliche Lage in der BRD im November 2006
Berlin, 21.11.2006 (bmwi) - Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat sich im dritten Quartal fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal angestiegen. Gleichzeitig wurden die Ergebnisse des ersten und zweiten Quartals 2006 nach oben revidiert. Mit einem Wachstum von real +0,8 Prozent (bisher: +0,7%) für das erste und +1,1 Prozent (bisher: +0,9 %) für das zweite Quartal erhöhte sich die Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr 2006 so stark wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Im Vorjahresvergleich nahm das BIP im dritten Quartal um real 2,3 bzw. kalenderbereinigt um 2,8 Prozent zu.

Die Wachstumsimpulse kamen im dritten Quartal sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. Im Inland trugen neben den Investitionen auch erhöhte private Konsumausgaben zum Wachstum bei. Die binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte haben sich damit gefestigt. Angesichts der aktuellen Konjunkturindikatoren ist von einer Fortsetzung des Aufschwungs auch im vierten Quartal auszugehen. Das Produzierende Gewerbe bleibt hiernach weiter auf Wachstumskurs. Insbesondere die Industrie, aber auch das Bauhauptgewerbe, stützen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.

Die Perspektiven sind angesichts der Auftragslage weiterhin günstig. Im September schwächte sich allerdings die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe insgesamt ebenso wie im Teilbereich der Industrie saisonbereinigt leicht um 0,3 Prozent ab. Die Erzeugung im Bauhauptgewerbe blieb nahezu unverändert (-0,1 %). Die aufwärts gerichtete Tendenz der Produktion im Produzierenden Gewerbe blieb jedoch mit einem Zuwachs um saisonbereinigt 2,0 Prozent im dritten Quartal bestehen. Dabei erhöhte sich die Erzeugung im Teilbereich der Industrie um ebenfalls 2,0 und im Bauhauptgewerbe um 3,1 Prozent.

Die weiteren Aussichten für die Industrie bleiben bei anhaltenden Impulsen aus dem In- und Ausland günstig. Zwar entwickelten sich die Auftragseingänge im September mit saisonbereinigt -2,5 Prozent zum Vormonat ebenfalls schwach. Dies war jedoch allein auf den Rückgang der Auslandaufträge um saisonbereinigt 6,2 Prozent zurückzuführen. Die Inlandsnachfrage erhöhte sich weiter um 1,5 Prozent. Im dritten Quartal, das die Tendenz der Nachfrageentwicklung besser wiedergibt, hat sich sowohl die Nachfrage aus dem In- als auch aus dem Ausland mit saisonbereinigt +3,8 bzw. +3,7 Prozent deutlich erhöht. Die Industrieproduktion dürfte in den kommenden Monaten somit weiter zunehmen.

Dagegen trübte sich das Geschäftsklima im Einzelhandel aufgrund schwächerer Geschäftserwartungen zuletzt etwas ein. Das Konsumklima der Verbraucher verbesserte sich demgegenüber, getrieben von einer zunehmenden Anschaffungsneigung, weiter. Dies spricht für Vorzieheffekte zum Jahresende, um der Erhöhung der Umsatzsteuer auszuweichen. Entscheidend ist, wie schnell und in welchem Umfang die positive Beschäftigungsentwicklung dem privaten Konsum nachhaltigen Auftrieb verschafft. Die Ein- und Ausfuhren haben sich - nach vorübergehend ruhigerer Entwicklung im zweiten Quartal 2006 - im dritten Quartal wieder merklich beschleunigt.

Der Aufschwung am Arbeitsmarkt hat sich gefestigt. Neben der üblichen saisonalen Belebung lieferte im Oktober erneut die konjunkturelle Entwicklung die entscheidenden Impulse. Die Arbeitslosigkeit ging im Oktober sehr viel stärker als jahreszeitlich üblich zurück. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen verringerte sich um 153.000 auf 4,085 Millionen. Der saisonbereinigte Rückgang der Arbeitslosigkeit setzte sich mit - 67.000 verstärkt fort. Die Arbeitslosenquote sank bundesweit erstmals seit November 2002 wieder unter zehn auf 9,8 Prozent.