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Brexit: Finanzmarktexperten halten EU-Austritt für ungewiss

Trotz des Brexit-Votums im Referendum bleibt der Status Großbritanniens in der Europäischen Union unklar. Zwar denken 58,5 Prozent der Finanzmarktexperten, dass das Brexit-Votum tatsächlich zu einem EU-Austritt führt. Zwei von fünf Experten erwarten dagegen, dass die Brexit-Entscheidung korrigiert wird. So lauten die Ergebnisse einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter gut 200 Finanzmarktexperten.

Wackelpuppe Queen Elizabeth II. winkt und neben ihr weht eine zerrissene EU-Flagge.

Brexit: Finanzmarktexperten halten EU-Austritt für ungewiss
Mannheim, 25.06.2016 (zew) - Trotz des Brexit-Votums im Referendum bleibt der Status Großbritanniens in der Europäischen Union unklar. Zwar denken 58,5 Prozent der Finanzmarktexperten, dass das Brexit-Votum tatsächlich zu einem EU-Austritt führt. Zwei von fünf Experten erwarten dagegen, dass die Brexit-Entscheidung korrigiert wird. So lauten die Ergebnisse einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter gut 200 Finanzmarktexperten. Finanzmarktexperten erwarten mehrheitlich, dass die Briten den Europäischen Binnenmarkt trotz des Brexit-Votums nicht verlassen werden. Im Durchschnitt wird die Wahrscheinlichkeit für ein Ausscheiden aus dem Binnenmarkt nur auf gut ein Drittel geschätzt.

Großbritannien droht Wirtschaftskrise im Brexit-Fall
Während der britische Status in der EU auch nach dem Brexit-Sieg am 23. Juni wohl noch lange ungeklärt bliebe, besteht größere Klarheit über die unmittelbaren konjunkturellen Effekte. Die britische Wirtschaft, die in den vergangenen beiden Jahren die Wirtschaft der Eurozone klar geschlagen hat, würde dann in akute Rezessionsgefahr geraten: Um 44,9 Prozent höher veranschlagen die Teilnehmer die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im Vereinigten Königreich in den nächsten zwölf Monaten für den Fall eines EU-Austritts.

"Hinter dem Brexit-Konjunkturpessimismus steckt die Erwartung, dass heimische und ausländische Investoren in großem Umfang Investitionspläne für den britischen Standort zurückstellen werden", so Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs "Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft".

Deutlich gelassener bewerten die Experten die konjunkturellen Folgen eines EU-Austritts der Briten für Deutschland und die Eurozone. Für beide Wirtschaftsräume sehen die Befragungsteilnehmer nur einen geringen Anstieg der Rezessionsgefahr. Bei aller Unsicherheit über die Folgen eines Brexit steht mit dem Finanzplatz London ein Verlierer eindeutig fest: 90,3 Prozent der befragten Finanzmarktexperten rechnen mit negativen oder sogar sehr negativen Folgen für London.

ZEW-Präsident Achim Wambach sieht in Brexit-Entscheidung Zäsur für Europa
"Großbritannien wird jetzt in langwierige Verhandlungen mit der EU eintreten, um sich die Vorteile einer Freihandelszone zu bewahren. Es ist zu erwarten, dass die Brexit-Entscheidung den euroskeptischen Kräften in anderen EU-Ländern Auftrieb geben wird. Die EU muss deshalb reagieren. Erforderlich ist eine stärkere Konzentration der EU-Kommission auf ihre Aufgabe als Hüterin der Verträge. Kompetenzen sollten zum Teil wieder in die nationalen Parlamente zurückverlagert werden. Wir werden ein Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten sehen."

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