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Allmachtsfantasie der Bundesbank

Börsenzeitung: Kommentar von Bernd Wittkowski zu Überlegungen über eine neue Struktur der Finanzaufsicht in Deutschland

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Allmachtsfantasie der Bundesbank
Frankfurt, 08.10.2009 (ots) - Der Vorstand der Bundesbank hat mit sicherem Blick ein geöffnetes Fenster der Gelegenheit entdeckt. Union und FDP führen Koalitionsverhandlungen, und beide Seiten sind cum grano salis für die Konzentration der Finanzaufsicht bei der Währungsbehörde. Da erscheint es opportun, die Bereitschaft zu demonstrieren, zusätzlich zur Zuständigkeit für die bankgeschäftlichen Prüfungen noch die Aufgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu übernehmen, und den Unterhändlern der Politik gleich noch ein paar passende Argumente zu liefern.

Und siehe da, nach neuesten Erkenntnissen der Bundesbank wäre eine Erweiterung ihrer Aufsichtskompetenz möglich, ohne die geldpolitische Unabhängigkeit zu gefährden. Präsident Axel Weber traut sich sogar zu, eine Chinese Wall in seinem Kopf zu installieren. Denn die bräuchte er, damit die einzelnen Rindenfelder des Großhirns unabhängig und ohne voneinander zu wissen verarbeiten können, welche Leitzinsentscheidung im Rat der Europäischen Zentralbank mit Blick auf die Preisstabilität einerseits zu treffen ist und wie diese sich andererseits einschließlich eventuell durch sie ausgelöster Wechselkurseffekte auf die Ertragslage der überwachten Banken auswirkt. Obendrein scheinen die Urheber dieses Modells an Chinese Walls auch im Bundesfinanzministerium zu glauben: Wenn es um Geldpolitik geht, wahrt die Regierung penibel die Unabhängigkeit der Bundesbank, während die dann erforderliche Rechts- und Fachaufsicht nur wahrgenommen wird, soweit die Währungsbehörde als Bankenaufsicht hoheitliche Befugnisse ausübt. Als eine solche Konstruktion vor zwei Jahren einmal im Hause Steinbrück ventiliert wurde, sprach die FDP übrigens noch von einem »Anschlag auf die Unabhängigkeit der Bundesbank«.

Bei allen Fehlern, die man der BaFin wie der Bundesbank und vielen anderen Beteiligten vorwerfen mag, gibt es keinerlei Hinweis, dass das duale Aufsichtssystem irgendwie »schuld« ist an Entstehung und Verlauf der Finanzkrise. Die Krise hat weltweit Banken und andere Finanzdienstleister erfasst, ohne dass eine bestimmte Korrelation mit den nationalen Aufsichtssystemen - Notenbank plus Finanzaufsicht oder »Single Regulator« - erkennbar wäre. Insofern gibt es folglich auch keinen Bedarf, die deutsche Aufsichtsstruktur zu ändern, und mithin keine Rechtfertigung für eine bankaufsichtliche Allmachtsfantasie der Bundesbank. 

Im Forum zu BuBa

6 Kommentare

Was soll ich machen?

WiWi Gast

Chris96 schrieb: Jap, genau dieses Gefühl wird dich während deines Studiums (insbesondere im WiWi Bereich) immer wieder heimsuchen, die nächsten Jahre. Ich habe das auch extrem. Ich möchte dir ...

19 Kommentare

Bundesbank Beförderungssituation - Frankfurt

WiWi Gast

Als Angestellter sollte es möglich sein, einen attraktiven Einstieg zu verhandeln, wenn Deine Qualifikation als wertvoll eingeschätzt wird. Das geht auch in anderen Behörden. Mit einer Beamtenlaufbahn ...

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WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 18.10.2020: Da geht es nur ums Gehalt. Wie viel man mit a13g verdient kannst du nachschauen und dann für dich selbst entscheiden ob das für dich okay ist. ...

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Duales Studium: Versicherung, Bank oder Bundesbank

WiWi Gast

Um das noch einmal aufzugreifen: Die genannten Zahlen zum Bewerbungsverfahren kann ich bestätigen. Nach fünf Jahren im höheren Dienst kommt der Aufstieg nach A14 und nach weiteren drei Jahren nach A15 ...

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Berufsbegleitender Master nach dualem Studium bei der Bundesbank

WiWi Gast

Wenn es 0% Präsenz sein soll, geht auch die IUBH, da mache ich grad den Master. Wobei das echt schwer ist, sich da immer wieder zu motivieren, so ganz allein... -_-

51 Kommentare

Erfahrungen Bundesbank Duales Studium / gehobener Dienst

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 20.09.2023: Offensichtlich verstehst du die Logik dahinter nicht. Wenn du 2 Plätze im hD frei hast und 264 Bewerber (mit Master), dann gehen 262 Bewerber ...

31 Kommentare

Karriere nach dem Ausscheiden aus der Bundesbank (gehobener Dienst)

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In zehn Jahren wird es die EZB nicht mehr geben!

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