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CEO Survey 2012: Euro-Krise trübt Stimmung der Firmenchefs

Die Managerelite rechnet 2012 mit keiner Verbesserung der Weltwirtschaft. Die Aussichten für ihr Unternehmen schätzen die Topmanager dagegen deutlich optimistischer ein, wie der CEO Survey 2012 von PwC zeigt. Eine große Herausforderung bleibt für die Vorstandschefs der Fachkräftemangel.

Ein Mann der betrübt zu Boden schaut.

CEO Survey 2012: Euro-Krise trübt Stimmung der Firmenchefs
Die Vorstandschefs der weltweit größten Unternehmen haben wenig Hoffnung auf ein allgemeines Wirtschaftswachstum: Von 1.258 befragten Top-Managern rechnet fast jeder zweite (48 Prozent) in den kommenden zwölf Monaten mit einer Eintrübung des globalen Konjunkturklimas. Nur 15 Prozent erwarten eine freundlichere Wirtschaftsentwicklung. Die Perspektiven für das eigene Unternehmen schätzt die globale Wirtschaftselite dagegen überraschend optimistisch ein: Immerhin knapp vier von zehn Befragten gehen von steigenden Erlösen im Jahr 2012 aus. Für die nächsten drei Jahre steigt dieser Wert sogar auf 47 Prozent, wie aus dem heute in Davos vorgestellten „15. Global CEO Survey“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor geht. 

„In Deutschland erwarten die Unternehmenslenker für 2012 mehrheitlich (53 Prozent) eine weitere Abkühlung der globalen Konjunktur. Das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit ist in Deutschland allerdings so groß, dass Deutschland für den Zeitraum bis 2015 Optimismus-Weltmeister ist. Fast dreiviertel (73 Prozent) der CEOs hierzulande sind ‚sehr zuversichtlich‘, in den kommenden drei Jahren deutliches Wachstum zu erzielen“, sagt Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstands von PwC Deutschland.




Zuversicht in BRIC-Staaten schwindet
Vor dem Hintergrund der Euro-Krise ist die deutlich gesunkene Zuversicht der europäischen CEOs wenig überraschend. In der Region Westeuropa erwarten nur noch 27 Prozent der Befragten steigende Unternehmenserlöse gegenüber knapp 40 Prozent vor Jahresfrist. Die Verunsicherung hat nun aber auch die Wirtschaftsführer in Asien erfasst. So geben sich zwar noch immer 51 Prozent der CEOs in China zu den eigenen Wachstumsperspektiven „sehr zuversichtlich“. Dies entspricht allerdings einem Rückgang von über 20 Prozentpunkten im Vergleich zum CEO Survey von 2011. In Indien sank der Anteil der Optimisten sogar von 88 auf 55 Prozent.

„Auch die bislang prosperierenden Schwellenländer bekommen die Konsequenzen der Euro-Krise nun zu spüren. Die Hoffnung, dass sich die BRIC-Staaten von der Konjunkturentwicklung in den ‚alten‘ Industriestaaten abkoppeln könnten, hat sich als trügerisch erwiesen“, kommentiert Winkeljohann.

Allerdings spielen die Märkte der „Emerging Economies“ in den Expansionsstrategien der Unternehmen weiterhin eine Schlüsselrolle. So sprechen 59 Prozent der befragten CEOs den Schwellenländern eine größere Bedeutung für die Zukunft ihres Unternehmens zu als den entwickelten Industriestaaten. Gefragt nach den drei wichtigsten Märkten nannten die meisten CEOs die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China), gefolgt von den USA und Deutschland.




Konsolidierung hat Vorrang vor Expansion
Angesichts der verhaltenen Konjunkturaussichten setzt die Mehrheit der befragten Top-Manager auf Konsolidierung statt auf weitere Expansion. Erlössteigerungen erwarten sich 30 Prozent der Befragten von einer Festigung ihrer Position auf bestehenden Märkten sowie 28 Prozent von der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Die Erschließung neuer Märkte planen demgegenüber nur 18 Prozent, zwölf bzw. zehn Prozent der Befragten nennen Übernahmen oder Kooperationen als Wachstumsmotor.

Als größte Risikofaktoren für die Entwicklung ihres Unternehmens sehen 80 Prozent der Top-Manager die globalen konjunkturellen Unsicherheiten, gefolgt von den nicht absehbaren Reaktionen der Staaten auf wachsende Defizite (65 Prozent), möglichen Verwerfungen auf dem Finanz- und Kapitalmarkt (64 Prozent) sowie schwankenden Wechselkursen und zunehmender Regulierung (jeweils 58 Prozent).

„Die Top-Manager haben aus den Erfahrungen der vergangenen schwierigen Jahre gelernt und blicken selbstbewusst in die Zukunft. Sie beschäftigen sich heute weniger mit der Krise selbst sondern konzentrieren sich vielmehr auf die eigene Strategie, um auch in einem unsicheren Marktumfeld auf Kurs zu bleiben“, erklärt Winkeljohann.

Fachkräftemangel bleibt Herausforderung
Ungeachtet der schwächeren Wirtschaftsentwicklung investieren die Unternehmen weiterhin in den Ausbau ihrer Belegschaften. In den vergangenen zwölf Monaten ist die Zahl der Mitarbeiter bei jedem zweiten Befragten gestiegen, nur ein Fünftel der CEOs (23 Prozent) berichtet über Einschnitte. Für die kommenden zwölf Monate erwarten sogar noch weniger Top-Manager (18 Prozent) einen Personalabbau.

„Die Umfrageergebnisse legen nahe, dass die Unternehmen schwächere Wachstumsaussichten nicht mehr in erster Linie durch Kürzungen beim Personal zu kompensieren versuchen. Offenbar hat der Fachkräftemangel zu einem Umdenken in den Chefetagen geführt. Nur 16 Prozent der Unternehmen in Deutschland erwarten mittelfristig hinreichenden Zugang zu gut ausgebildeten Arbeitskräften. Dadurch werden Investitionen in die Aus- und Weiterbildung sowie eine verstärkte Suche auf dem internationalen Bewerbermarkt weiter an Bedeutung gewinnen“, sagt Winkeljohann.

Tatsächlich zählen 53 Prozent der befragten CEOs einen Engpass bei qualifiziertem Personal zu den größten Wachstumsrisiken. Immerhin 43 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die Mitarbeitergewinnung in ihrer Branche bereits schwieriger geworden ist. Umgekehrt sind nur 30 Prozent der Unternehmen davon überzeugt, auch künftig qualifiziertes Personal in ausreichender Zahl zu finden.

Download CEO Survey 2012 [PDF, 40 Seiten - 1,3 MB]
http://www.pwc.com/en_GX/gx/ceo-survey/pdf/15th-global-ceo-survey.pdf

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