DIW-Konjunkturbarometer - Deutsche Wirtschaft im Aufwind
Das DIW-Konjunkturbarometer ist ein Indikator der aktuellen Konjunkturtendenz in Deutschland. Es zeigt die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts und stellt damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dar.
Berlin, 11. Juni 2004 (diw) - Nach einem besseren Start als erwartet in das Jahr 2004 hat sich die kräftige Erholung der gesamtwirtschaftlichen Produktion fortgesetzt. Die vorliegenden Indikatoren deuten auf ein robustes Wachstum im zweiten Jahresviertel (0,6% gegenüber Vorquartal). Die Impulse kommen hauptsächlich aus dem Ausland; die Auftragseingänge haben sich trotz des hohen Euro-Kurses merklich ausgeweitet.
Auch die Umsätze der Investitionsgüterhersteller in Deutschland konnten deutlich zulegen und signalisieren, dass der weltweite Aufschwung allmählich auf Deutschland übergreift. Im Einzelhandel waren die Umsätze im Zweimonatsdurchschnitt (April und März) spürbar aufwärts gerichtet. Die Verbraucherstimmung ist allerdings nach wie vor verhalten. Die privaten Konsumausgaben blieben damit auch im zweiten Jahresviertel hinter dem allgemeinen Aufwärtstrend zurück. Doch dürften sie nach vier Quartalen mit einem negativen Vorzeichen (beziehungsweise keinem Wachstum im Jahresanfangsquartal) nunmehr leicht steigen. Bestimmend für die aktuelle Konjunktur ist die außenwirtschaftliche Belebung.
Die weltweite Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen aus Deutschland zeigt, dass die deutsche Wirtschaft mit dem Rückenwind der Auslandskonjunktur die lange Phase der Stagnation nun überwindet. Für einen durchgreifenden Aufschwung ist die Binnennachfrage derzeit aber noch zu schwach.Das Konjunkturbarometer
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) stellt monatlich das DIW-Konjunkturbarometer vor. Das Barometer ist ein Indikator der aktuellen Konjunkturtendenz in Deutschland. Es zeigt die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts und stellt damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dar. Das DIW-Konjunkturbarometer liefert eine Schätzung für das reale Bruttoinlandsprodukt des jeweils abgelaufenen Quartals bzw. des laufenden Quartals. Es gibt damit immer einen aktuellen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung, da zu diesem Zeitpunkt noch keine offiziellen Daten des Statistischen Bundesamtes vorliegen.
Die Berechnung des DIW-Konjunkturbarometers stützt sich auf Indikatoren wie Produktion und Umsatz in wichtigen Bereichen der Wirtschaft. Sie wird mithilfe eines ökonometrischen Ansatzes durchgeführt. Neben der aktuellen Schätzung enthält das DIW-Konjunkturbarometer eine Besprechung der aktuellen maßgebliche Einflüsse auf die Konjunktur.
Monatliche Indikatoren für die Schätzung des DIW Konjunkturbarometers
Produktionsindizes:
- Verarbeitendes Gewerbe
- Energieversorgung
- Bergbau, Steine Erden
- Bauhauptgewerbe
- Ausbaugewerbe (vierteljährlich)
- Reale Einzelhandelsumsätze
- Großhandelsumsatz
- Realer Umsatz im Gastgewerbe
- Investitionsgütergewerbe Umsatz Inland
- Verarbeitendes Gewerbe
- Investitionsgütergewerbe
- Neuzulassungen von Kfz
- Großhandelspreise
- ifo-Variable Geschäftserwartungen
- Kassenmäßige Einnahmen bei der Mineralölsteuer und Umsatzsteuer
Ausführliche Beschreibung und methodische Erläuterungen
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin
www.diw.de