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Deutscher Mittelstand geht nach China

Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, Vorstandsmitglied bei PricewaterhouseCoopers und Honorarprofessor an der Universität Osnabrück: Großer Nachholbedarf bei deutschen Auslandsinvestitionen im Reich der Mitte.

Deutscher Mittelstand geht nach China
Hannover, 01.12.2004 (PwC) - Der deutsche Mittelstand bereitet sich intensiv auf den Sprung nach Fernost vor. »In spätestens fünf Jahren muss fast jeder größere deutsche Mittelständler in China präsent sein, wenn er die dortigen Chancen nicht verschlafen will«, sagt Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, Vorstandsmitglied bei PricewaterhouseCoopers (PwC) und zuständig für den Geschäftsbereich Mittelstand. Heimische Unternehmen hätten bislang rund acht Milliarden Euro im Reich der Mitte investiert - nur ein Prozent aller deutschen Auslandsinvestitionen.

Seit zehn Jahren wachse die Wirtschaft der Volksrepublik jährlich um rund acht Prozent, was nicht allein mit dem großen Nachholbedarf erklärt werden könne. »Die Menschen in China sind bereit, extrem hart zu arbeiten. Diskussionen über die Arbeitszeit, wie wir sie zur Zeit in Deutschland führen, gibt es dort nicht«, hebt Winkeljohann hervor. Rund einhundertfach niedrigere Lohnkosten, hundert Mal niedriger als hierzulande führten dazu, dass fertigungsintensive Arbeitsplätze immer stärker nach Fernost verlagert würden.

»Natürlich werden deutsche Arbeitsplätze durch diese Entwicklung auch verloren gehen. Insgesamt kann die deutsche Volkswirtschaft aber von der Zusammenarbeit mit China profitieren«, erläutert der Wirtschaftswissenschaftler, der zugleich als Honorarprofessor an der Universität Osnabrück lehrt. Wenn von den 1,3 Milliarden Einwohnern nur zehn Prozent eine Kaufkraft vergleichbar mit Europa entwickelten, entstünde ein Markt mit 130 Millionen Konsumenten.