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WiWi-News

Deutschland weiter auf Wachstumskurs

Konjunkturelle Erholung setzt sich fort - Risiko Ölpreis bleibt

Eine wehende Deutschlandflagge mit Bundesadler vor blauem Himmel.

Deutschland weiter auf Wachstumskurs
Berlin, 25.10.2004 (bmwa) - Diesen Montag fanden unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit die abschließenden Beratungen des interministeriellen Arbeitskreises »Gesamtwirtschaftliche Vorausschätzungen« statt. Damit stehen die gesamtwirtschaftlichen Eckwerte der Herbstprojektion der Bundesregierung für die Jahre 2004 und 2005 fest. Diese bilden die Grundlage für die Steuerschätzung am 3. und 4. November 2004 sowie für die Beratungen im Finanzplanungsrat. Als gemeinsamer Orientierungsrahmen dienen sie in erster Linie der Aufstellung der öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen.

Die Bundesregierung geht in ihrer Herbstprojektion - wie auch die Forschungsinstitute in ihrer jüngst vorgelegten Gemeinschaftsdiagnose - davon aus, dass die weltwirtschaftliche Dynamik im Projektionszeitraum weiterhin kräftig bleibt, wenngleich - insbesondere infolge des deutlichen Energie- und Rohstoffpreisanstiegs - etwas weniger stark als im Vorjahr.

In Deutschland wird sich die konjunkturelle Erholung im kommenden Jahr insgesamt fortsetzen. Für dieses und kommendes Jahr erwartet die Bundesregierung wie schon in der Frühjahrsprojektion einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts zwischen real 1,5 bis 2 %. Innerhalb dieser Spanne dürfte sich das Wachstum im laufenden Jahr auf real 1,8 % und im kommenden Jahr auf 1,7 % belaufen. In diesen Zahlen wird die anhaltend günstige konjunkturelle Dynamik dadurch etwas unterzeichnet, dass im kommenden Jahr weniger Arbeitstage zur Verfügung stehen als in diesem Jahr. Rechnerisch bereinigt um die Effekte unterschiedlicher Arbeitstage beläuft sich die konjunkturelle Grunddynamik in diesem Jahr auf real plus 1,3 % und im nächsten Jahr auf real plus 1,9 %.
 

Außenwirtschaftliche Impulse beleben die Inlandsnachfrage
Die bislang kräftigen außenwirtschaftlichen Impulse werden im Projektionszeitraum zunehmend auf die Inlandsnachfrage, insbesondere die Investitionstätigkeit, ausstrahlen. Die konjunkturelle Belebung gewinnt damit an Breite. Diese Einschätzung wird auch durch die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren sowie Umfrageergebnisse unterstützt. Deutlich höhere Unternehmensgewinne, eine gestiegene Kapazitätsauslastung, ein niedriges Zinsniveau sowie aufgestauter Ersatz- und Modernisierungsbedarf geben den Ausrüstungsinvestitionen spürbare Impulse. Die Bauinvestitionen dürften dagegen weiterhin die gesamtwirtschaftliche Entwicklung belasten, wenn auch weniger stark als in den Vorjahren.

Der Private Konsum wird - trotz Gegenfinanzierungsmaßnahmen in einigen Bereichen - durch die steuerlichen Entlastungen in diesem und im kommenden Jahr, sinkende Krankenversicherungsbeitragssätze sowie durch die Trendumkehr auf dem Arbeitsmarkt gestützt.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird sich im Projektionszeitraum - nicht zuletzt infolge der Arbeitsmarktreformen - verbessern. Konjunkturell dürfte die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr leicht zurückgehen; Effekte im Zusammenhang mit der Einführung des ALG II werden jedoch voraussichtlich zu einem höheren Niveau im Jahresdurchschnitt führen. Die Erwerbstätigkeit, die bereits seit Jahresbeginn 2004 leicht ansteigt, wird sich im kommenden Jahr weiter spürbar beleben.
 


Eckwerte der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
Verwendung des BIP (in Preisen von 1995)

 

 

  Veränderung in % gegenüber Vorjahr   2003/02 2004/03 2005/04
 
             
  Bruttoinlandsprodukt  
-0,1
1,8
1,7
  Konsumausgaben privater Haushalte  
0,0
0,0
0,8
  Konsumausgaben des Staates  
0,1
0,1
-0,2
  Bruttoanlageinvestitionen  
-2,2
-0,9
1,8
     darunter: Ausrüstungen  
-1,4
-0,4
4,4
                    Bauten  
-3,2
-1,8
-0,7
  Inlandsnachfrage  
0,5
0,0
1,2
  Exporte  
1,8
11,2
8,0
  Importe  
4,0
7,0
7,9
  Preisentwicklung:  
 
 
 
  Konsumausgaben privater Haushalte [1]  
1,0
1,7
1,6
  Bruttoinlandsprodukt  
1,1
0,8
1,0
  Erwerbstätige  
-1,0
0,1
0,5


[1] Einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck

http://www.bmwa.bund.de