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Erfolgsfaktoren im globalen Wettbewerb von Staaten

Rund um den Globus entstehen neue Wirtschaftszentren. Aus dieser Verschiebung von Wirtschaftsmacht entstehen fünf übergreifende Aufgaben für Staaten und ihre Regierungen.

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Erfolgsfaktoren im globalen Wettbewerb von Staaten
Davos/Kronberg im Taunus, 04.02.2009 (ots) - Rund um den Globus entstehen neue Wirtschaftszentren. Aus dieser Verschiebung von Wirtschaftsmacht entstehen fünf übergreifende Aufgaben für Staaten und ihre Regierungen. Das zeigt eine Untersuchung, vorgelegt vom Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Untersuchung »The Challenges to Government from the Multi-Polar World« beschreibt die großen strategischen Aufgaben, vor denen Staaten und Regierungen heute weltweit stehen:

  1. Nationales Talent-Management aufbauen: Viele Staaten müssen stärker als bisher die Begabungen und Fähigkeiten der Bürger im eigenen Land fördern, qualifizierte Arbeitskräfte anwerben und für eine effektivere Zusammenarbeit staatlicher Stellen sorgen. Indien zum Beispiel betreibt Büros in Ländern wie den USA und Großbritannien, um IT-Fachkräfte anzuwerben. China investiert gezielt in Nanotechnologie, um das entsprechende Fachwissen im eigenen Land aufzubauen.
     
  2. Bewegungen von Kapital und Menschen koordinieren: Die multipolare Welt zeichnet sich unter anderem durch eine nie da gewesene Mobilität von Menschen, Gütern und Geld aus. Staaten müssen darauf ihre Sozial-, Wirtschafts- und Immigrationspolitik abstimmen. Ein Beispiel für eine solche Abstimmung ist das Schengen-Abkommen in Europa.
     
  3. Soziale Infrastruktur verbessern: Öffentliche Leistungen müssen an die Bedürfnisse einer vielfältigen Bevölkerung angepasst werden. In New York zum Beispiel erreichen die Einwohner alle amtlichen Stellen der Stadt in 170 Sprachen unter der Nummer 311. Auch Gefahren von Pandemien und globalwirtschaftlichen Turbulenzen müssen Staaten stärker berücksichtigen.
     
  4. Sicherheit erhöhen: Die starken Migrationsbewegungen und Handelsabhängigkeiten machen es erforderlich, dass Staaten ihre Maßnahmen zur Zoll-, Transit und Energieversorgungssicherheit anpassen.
     
  5. Nachhaltige Entwicklung fördern: Die Entwicklung alternativer Energien muss weiter vorangetrieben werden. Neuseeland zum Beispielt gewinnt bereits 70 Prozent seiner Elektrizität aus Wasserkraftwerken. Weitere Aufgaben für Staaten und ihre Regierungen: die Auswirkungen von Wirtschaft und Verbrauchern auf die Umwelt zu regulieren und bei Umweltfragen grenzübergreifend zusammenzuarbeiten.

»Die Verschiebungen hin zur multipolaren Welt zwingen Regierungen, kreative und strategische Entscheidungen zu fällen, um ihre sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen zu verbessern«, sagt Juan Domenech, weltweit verantwortlich für den Bereich Public Service bei Accenture. »Davon hängt das Wohl ihrer Bürger und Bürgerinnen ab.« Drei Faktoren treiben die Entwicklung zur multipolaren Welt: die Beschleunigung und Reichweite von Information und Kommunikation, die wirtschaftliche Öffnung von Staaten und die wachsende Bedeutung internationaler Konzerne. Besondere Bedeutung für die Rolle von Staaten und ihren Regierungen haben drei weitere globale Trends, die damit einhergehen:

  1. Politische Machtverhältnisse verschieben sich, durch globale Verflechtung auf allen politischen Ebenen und die steigende internationale Bedeutung von Schwellenländern.
     
  2. Erkenntnisse über die großen Auswirkungen von Umwelt- und Klima-Problemen verbreiten sich. Gleichzeitig steigen sowohl der Verbrauch von Rohstoffen als auch die Verschmutzung an.
     
  3. Die Zusammensetzung von Bevölkerungen nach ethnischer Zugehörigkeit und Alter verändert sich stark, zugunsten der Schwellenländer.

»Regierungen und ihre Verwaltungen müssen verstehen, wie sich die Globalisierung heute und zukünftig auswirkt«, sagt Juan Domenech. »Unsere Untersuchung zeigt: Staat und Verwaltung sollten sich darauf konzentrieren, Mehrwert für die Allgemeinheit zu schaffen. Dafür müssen sie anders als bisher mit Staaten, Unternehmen und Bürgern zusammenzuarbeiten. Das ist entscheidend für ihren Erfolg im internationalen Wettbewerb.«