DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
WiWi-News

Franz zum Thema "Hitparade"

ZEW-Präsident Wolfgang Franz zeigt Schwächen zum Thema "Hitparade" mit einer Karikatur des Jahres 2015 auf. Diese drückt die Sorge aus, dass bei der Leistungsbewertung nach Rankings bewertet wird zu Lasten anderer wichtiger Aufgaben der Wissenschaftler.

Ein Konzert mit Lichteffekten.

Franz zum Thema "Hitparade"
Mannheim, 08.11.2010 (zew) - Wir schreiben das Jahr 2015 und es ist mal wieder Montagmorgen. In den Universitäten sitzen die Wirtschaftswissenschaftler spannungsgeladen vor ihren Bildschirmen, denn pünktlich um 10.00.00 Uhr kann man beim Handelsblatt die wöchentliche Ranking-Liste herunterladen. Wie üblich bricht der Server unter dem Ansturm der Anfragen erst einmal zusammen. Aber endlich ist es soweit, die Hitliste kann eingesehen werden. Für jeden Wissenschaftler und jede Fakultät wird, fein säuberlich getrennt nach A-Journals, B-Journals – und horribile dictu – C-Journals, die Anzahl der Publikationen und Zitierungen und deren Veränderungen ausgewiesen und eine Best-Performance Rangliste gleich mitgeliefert.

 

Die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität X ist alarmiert. Sie ist von Platz 11 auf Platz 13 gefallen, die Schande groß. Schuld ist Kollege Y, mal wieder. Er hat in der letzten Woche weder hochrangig publiziert, noch ist er in einem Beitrag zitiert worden. Der Dekan ruft eine Sondersitzung des Fakultätsrats ein. Kollege Y gibt sich zerknirscht und gelobt Besserung, weist indes darauf hin, dass die Tragweite seines eingereichten nobelpreisverdächtigen Artikels immer noch nicht erkannt sei und der Herausgeber des A-Journals, der den Beitrag abgelehnt habe, bekanntlich die Ignoranz in Person sei. All dies weise doch wohl auf die Unzulänglichkeit der Hitliste hin. Kollege Y ist offensichtlich in der Midlife-Krise angekommen.

 

Die Fakultät gibt sich damit nicht zufrieden. Hatte sie doch in der Zielvereinbarung mit dem Rektorat, als es um die Mittelzuweisung ging, zugesagt, mindestens Platz 10 zu erreichen. Abhilfe tut also not und sie erscheint in Gestalt der neu zu besetzenden Professur für Wirtschaftspolitik. Der oder die zu Berufende müsse das aufgetretene Defizit überkompensieren und dafür käme nur Kollege Z von der US-Top-10 Universität V in Betracht. Einwände werden vom Tisch gewischt: Dass Kollege Z ausschließlich Wirtschaftstheorie betreibe und sich keinen Deut um wirtschaftspolitische Anwendungen kümmere. Dass Kollege Z dem erfolgreichen Zitationszirkel "do ut des" angehöre. Dass Kollege Z eigentlich immer das selbe in Form eines Themas mit Variationen schreibe. Dass Kollege Z ein notorischer Eigenbrötler sei, unfähig zu kommunizieren und ein Amt in der akademischen Selbstverwaltung zu bekleiden. Und so geht es weiter. Kollege Z wird schließlich berufen, selbstverständlich von Lehrverpflichtungen, erst recht im Grundstudium, befreit. Das erledigt zur Strafe jetzt Kollege Y, die Leidensfähigkeit der Studierenden wird das auch noch verkraften.

 

Zurück ins Jahr 2010. Karikaturen wie die obige übertreiben natürlich mehr oder weniger stark und deshalb braucht sich keine Fakultät vollumfänglich angesprochen zu fühlen. Aber Karikaturen besitzen meist einen wahren Kern. Er drückt im vorliegenden Zusammenhang die Sorge aus, dass das Pendel bei der Gewichtung von Publikationen und Zitationen im Rahmen der Leistungsbewertung von Wissenschaftlern zu weit ausgeschlagen hat, etwa in der Form, dass sich Fakultäten mit ihrer Berufungspolitik ausschließlich in Ranking-Listen einkaufen wollen, koste es was es wolle. Dabei werden andere wichtige Aufgaben oft übersehen oder untergewichtet, vor allem die Lehre, aber nicht nur sie, sondern etwa auch Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung und in der institutionalisierten wirtschaftspolitischen Beratung.

 

Sicherlich gibt es hervorragende Forschungspersönlichkeiten, die sich zudem erfolgreich in der akademischen Lehre engagieren. Sie stellen einen Gewinn für jede Fakultät dar. Das Problem beginnt mit in der Forschung bestens ausgewiesenen Personen, die den Aufwand, den eine gute Lehre erfordert, scheuen und diese verweigern. Dem Ranking täte ihre Berufung gut, die Lehre bliebe (partiell) auf der Strecke. Diese Leute von der Lehre freizustellen, schafft böses Blut in der Fakultät, denn andere Mitglieder müssen die Lücke füllen. Und noch einen Schritt weiterzugehen und gemäß dem Prinzip der Arbeitsteilung generell eine Trennung in Forschungsprofessuren und Lehrprofessuren vorzunehmen, hieße, eine Zweiklassengesellschaft einzuführen. Dem inneren Zusammenhalt einer Fakultät dient dies nicht.

Im Forum zu

1 Kommentare

Binnenwertproblematik

Milchcaffee

Ich bräuchte eure Hilfe. 1948 lag der Durchschnittslohn eines Arbeiters bei 1,14 DM bei 48 Wochenstunden. 1992 war der Stundenlohn auf 23,70 DM bei 38 Wochenstunden angewachsen, d.h. das Preisniveau ...

5 Kommentare

Kann das die Welt retten?

WiWi Gast

das einzige was die welt retten kann ist die abschaffung des zinseszins. die golddeckung der währung muss wieder her, und die notenbanken abgeschafft werden und vor allem in den usa verstaatlicht werd ...

2 Kommentare

Zinssystem am Ende?

WiWi Gast

Gibt ja auch sowas wie ne latente Inflation, ide schon mal einen Teil der Zinsen auffrisst

1 Kommentare

Allokationen paretoeffizient?

Quanti26

Hallo zusammen, kann mir jemand die Frage beantworten warum Allokationen paretoeffizient sein sollen? Lg Annika

2 Kommentare

Brauche Hilfe :). Thema : Produktionsf / Kostenminimum

WiWi Gast

du musst die funktion minimieren,d.h. nach Lagrange Verfahren. Dann bekommst du automatisch die GRTS = Faktorpreisverhältnis. in diesem Fall müsste rauskommen k^1/2 / l^1/2 = 4

1 Kommentare

Say'sches Theorem bei Erweiterung um Sparen/Investition

Val84

Hallo zusammen! mir stellt sich aktuell folgende Fragestellung, an der ich doch etwas zu knabbern habe: =========================================== Analysieren Sie die Gültigkeit des Say'schen Th ...

1 Kommentare

Isoquante

WiWi Gast

Hallo liebe Experten, habe folgende Aufgabe: Produktionsfunktion x= 3 V1^0,5 x V2^0,5 Ich soll Output x=9 die Isoquante zeichnen. Soweit mein Lösungsweg: 3V1^0,5 X V2^0,5= 9 durch 3 teilen ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema

60. Jahrestag des Marshallplans

Anlässlich des 60. Jahrestages der Aufstellung des Marshall-Plans erklärte Wirtschaftsminister Glos: »Der von Georg C. Marshall initiierte Wiederaufbauplan war ein entscheidender Beitrag zur Entwicklung des friedlichen und demokratischen Europas.«

Verbraucherpreisindex Dezember 2006

Nach endgültigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Jahresdurchschnitt 2006 gegenüber 2005 um 1,7 Prozent gestiegen. Dies ist eine deutlich niedrigere Jahresteuerungsrate als im Vorjahr 2005.

Weiteres zum Thema WiWi-News

Jahreswirtschaftsbericht 2017 - Bruttoinlandsprodukt wächst um 1,4 Prozent

Nach dem Verzicht auf seine Kanzlerkandidatur stellte Sigmar Gabriel den aktuellen Jahresbericht 2017 vor. Aus dem Bericht mit dem Titel „Für inklusives Wachstum in Deutschland und Europa“ geht hervor, dass das Bundeskabinett eine Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent erwartet. Grund für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 1,7 auf 1,4 Prozent ist die geringere Anzahl von Arbeitstagen.

Wirtschaftsweisen - Der Sachverständigenrat für Wirtschaft zur wissenschaftlichen Politikberatung.

Wirtschaftsweisen legen Jahresgutachten 2016/17 »Zeit für Reformen« vor

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat sein Jahresgutachten 2016/17 vorgelegt. Das Jahresgutachten trägt den Titel »Zeit für Reformen«. Das neue Jahresgutachten hat drei Schwerpunktthemen: die Bewältigung der Flüchtlingsmigration, die Stärkung der Architektur der Europäischen Währungsunion und die Schaffung von Voraussetzungen für mehr Wachstum in Deutschland.

Ein Fenster mit einem Aufkleber: Made in Germany.

Herbstprojektion 2016 der Bundesregierung - Deutsche Wirtschaft wächst solide

In der aktuellen Herbstprojektion erwartet die Bundesregierung einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von preisbereinigt 1,8 Prozent im Jahr 2016, im Jahr 2017 um 1,4 Prozent und im Jahr 2018 um 1,6 Prozent. Die deutsche Wirtschaft wächst solide weiter, etwas weniger, als noch im Frühjahr angenommen. Der niedrige Ölpreis, der Wechselkurs und die Anstrengungen zur Bewältigung des Flüchtlingszustroms haben dazu beigetragen.

Ein weißes London-Taxi mit einer britischen Fahne auf der Motorhaube.

Brexit-Folgen für Deutschland: Ökonomen-Kommentare und Studien

Nach dem Brexit-Votum der Briten werden die wirtschaftlichen Folgen eines EU-Austritts für Deutschland unter Ökonomen heiß diskutiert. Millionen britische Brexit-Gegner protestieren derweil gegen das Brexit-Votum vom 23. Juni 2016. In einer Online-Petition fordern sie eine zweite Volksabstimmung und hoffen auf einen Regrexit, den Exit vom Brexit.

Ein Baugerüst mit einem alten Bild in schwarz weiß mit Arbeitern von früher.

DIHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2016: Wachstum profitiert von Bau und Konsum

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet für 2016 mit einem Wachstum von 1,5 Prozent, nachdem er zu Jahresbeginn noch einen Zuwachs von 1,3 Prozent prognostiziert hatte. Nach der jüngsten Konjunkturumfrage zieht das Wachstum an und die Erwartung der Unternehmen verbessert sich leicht.

Screenshot

Preis-Kaleidoskop

Das Preis-Kaleidoskop bietet einerseits einen schnellen Überblick über die Bedeutung von Gütergruppen und über deren Preisentwicklungen.

Screenshot Homepage w-wie-wachstum.de

w-wie-wachstum.de - Portal zum Thema Wirtschaftswachstum

Das Bruttoinlandsprodukt ist in Deutschland seit 1991 zwar langsamer gestiegen als im Schnitt der Industrieländer. Doch in mancherlei Hinsicht war und ist das deutsche Wachstum nachhaltiger - zum Beispiel, weil viel Geld in die Forschung fließt. Zu den Schwachstellen zählen die eher niedrige Investitionsquote und der hohe Energieverbrauch. Fakten, Analysen, Grafiken und Videos zum Thema Wachstum bietet ein neues Portal des Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

Beliebtes zum Thema News

Porsche übernimmt IT-Beratung MHP

Porsche übernimmt IT-Beratung MHP

Die Porsche AG übernimmt bis Januar 2024 schrittweise alle Anteile der MHP GmbH. Damit möchte die bisherige Mehrheitseignerin das Wachstumspotenzial der Management- und IT-Beratung MHP konsequent nutzen.

Eine amerikanische Flagge weht vor einem Hochhaus Bürogebäude.

Mizuho übernimmt Greenhill für 550 Millionen US-Dollar

Mizuho übernimmt die Investmentbank Greenhill zu einem Kaufpreis von 15 US-Dollar pro Aktie für etwa 550 Millionen US-Dollar. Greenhill fungiert als M&A- und Restrukturierungsberatungsunternehmen für Mizuho. Die Marke, das globales Netzwerk, die Führung und das Team von Greenhill bleiben bestehen. Die Übernahme soll Mizuhos Wachstumsstrategie im Investmentbanking beschleunigen. Die Mizuho Financial Group ist mit einer Bilanzsumme von etwa 2 Billionen US-Dollar die 15. größte Bank der Welt.

Ein Nahverkehrszug hält am Gleis.

Deutsche Bahn legt Angebot mit 10 Prozent Lohnerhöhung vor

Die Deutsche Bahn bietet 10 Prozent Lohnerhöhung für untere und mittlere Lohngruppen, 8 Prozent für obere und zusätzlich 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie. Nach eigenen Aussagen liegt das durchschnittliche Tarifgehalt bei der Bahn über alle Berufsgruppen aktuell bei 4.000 Euro im Monat. In den letzten zehn Jahren sind die Gehälter bei der DB um 26,5 Prozent gestiegen, und damit mehr als im Öffentlichen Dienst mit 26,1 Prozent.

Das Foto zeigt das Logo der Schweizer Bank UBS, die gerade die Bank Credit Suisse übernimmt.

UBS übernimmt Credit Suisse für 3 Milliarden CHF

Die Schweizerische Nationalbank UBS hat die Akquisition der Credit Suisse bekannt gegeben. Durch die Fusion entsteht eine Bank mit einem verwalteten Vermögen von über 5 Billionen US-Dollar, davon 1,5 Billionen in Europa. Der Bundesrat der Schweiz begrüsst die geplante Übernahme. Aktionäre der Credit Suisse erhalten für die Fusion 1 Aktie der UBS für 22,48 Aktien der Credit Suisse. Das entspricht einem Übernahmepreis von 3 Milliarden Schweizer Franken. Der Zusammenschluss soll bis Ende 2023 vollzogen werden.

Online-Shopping: Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale

Fakeshop-Finder prüft Online-Shops

Ein Fakeshop ist – wie der Name bereits andeutet – ein gefälschter Online-Shop. Es wird immer schwieriger, Fakeshops von seriösen Online-Shops zu unterscheiden. Mit dem Fakeshop-Finder bietet die Verbraucherzentrale ein kostenloses Online-Tool an, um die Webseiten (URLs) von Online-Shop zu überprüfen. Die Website zeigt zudem, wie sich Fakeshops erkennen lassen. Ein Fakeshop-Glossar, eine Liste häufiger Fragen zu Fakeshops und ein Fakeshop-Kalender mit saisonalen Fakeshop-Listen runden das Angebot ab.

Eine Europaflagge vor einem Betongebäude und eine verschnörkelte Straßenlampe.

Europäisches Parlament bestätigt Einigung zur Reform vom EU-Emissionshandel

Das Europäische Parlament hat am 18. April 2023 die politische Einigung zur AStV-Reform des EU-Emissionshandels bestätigt. Damit die Reform in Kraft treten kann, fehlt nun noch eine formale Befassung im Rat. Der Europäische Emissionshandel wird auf fast alle Sektoren ausgeweitet, insbesondere auf die Bereiche Gebäude und Verkehr. Etwa 85 Prozent aller europäischen CO2-Emissionen sind damit zukünftig an Zertifikate bzw. Emissionsrechte gebunden. Deren Menge sinkt kontinuierlich ab – entsprechend der europäischen Klimaziele.

Energiepreispauschale für Studenten im Entlastungspaket

Studierende erhalten Energiepreispauschale von 200 Euro

Das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung ist mit 20 Maßnahmen sehr umfangreich. Die auf den ersten Blick gewaltig erscheinende Summe von 65 Milliarden Euro ist jedoch eine Mogelpackung, meint das Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Mindestens 25 Milliarden Euro davon beziehen sich auf Vorhaben, die auch ohne Energiekrise angestanden hätten. Was bedeutet das Paket für Singles, Familien und vor allem für Studierende? Studierende erhalten eine Energiepreispauschale von 200 Euro.