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GfK-Konsumklima Februar 2009 - Konsumklima hellt sich auf

Die Stimmung bei den deutschen Verbrauchern bessert sich. Stabile Preise und die Abwrackprämie sorgen dafür, dass sich das Konsumklima etwas aufhellt. Nachdem die Konjunktur- und Einkommenserwartungen zuletzt rückläufig waren, legen beide Indikatoren im Februar zu.

GfK-Konsumklima: Mehrere Passanten, die eine Straße überqueren vor einer Straßenbahn im Hintergrund.
GfK-Konsumklima Februar 2009 - Konsumklima hellt sich auf
Nürnberg, 04.03.2009 (gfk) - Die Stimmung bei den deutschen Verbrauchern bessert sich. Stabile Preise und die Abwrackprämie sorgen dafür, dass sich das Konsumklima etwas aufhellt. Nachdem die Konjunktur- und Einkommenserwartungen zuletzt rückläufig waren, legen beide Indikatoren im Februar zu. Die Anschaffungsneigung, Gewinner des Vormonats, muss nur minimale Einbußen hinnehmen und liegt über dem Vorjahresniveau. Der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 2,3 Punkten im Februar für März 2009 einen Wert von 2,6 Punkten.

Eine Inflationsrate von zuletzt unter einem Prozent sowie die Abwrackprämie für Altautos stützen momentan die Verbraucherstimmung. Die Konsumenten sehen ihre Kaufkraft gestärkt und schätzen folglich ihre Einkommensaussichten optimistischer ein. Trotz sich verschärfender rezessiver Tendenzen scheint die Talfahrt der Konjunkturerwartung zumindest vorerst gestoppt zu sein, denn auch dieser Indikator kann zulegen. Zwar muss die Konsumneigung im Februar geringe Einbußen hinnehmen, dennoch wird dies durch die überaus starken Zugewinne aus dem Vormonat mehr als ausgeglichen. In der Folge legt das Konsumklima im März 2009 leicht zu. Konjunkturerwartung: Ende der Talfahrt?
Nach vier verlustreichen Monaten hat die Talfahrt der Konjunkturerwartung im Februar zumindest vorläufig ein Ende. Der Indikator gewinnt fünf Punkte hinzu und liegt nun bei -27,9 Zählern. Im Vergleich zu Februar 2008 weist die Konjunkturerwartung jedoch immer noch ein Minus von mehr als 42 Punkten auf. Trotz zahlreicher Hiobsbotschaften von Produktionseinbrüchen, Kurzarbeit und drohenden Entlassungen hat sich der Konjunkturpessimismus zuletzt etwas abgeschwächt. Eine Ursache dafür ist vermutlich die Verabschiedung des Konjunkturpakets II. Die Verbraucher erwarten, dass die beschlossenen Maßnahmen die Binnenkonjunktur etwas stützen können. Ob es sich dabei bereits um das Ende der Talfahrt der Konjunkturaussichten handelt und die Trendwende eingeleitet ist, bleibt jedoch abzuwarten. Zumindest im Augenblick beurteilen die Konsumenten die Konjunkturerwartung ähnlich wie die Finanzanalysten. Auch der ZEW-Indikator, das Konjunkturbarometer des Zentrums für die Europäische Wirtschaftsforschung, verbucht im Februar einen Anstieg.

Einkommenserwartung: verbessert
Nach zwei Monaten mit Einbußen kann die Einkommenserwartung im Februar um 9,5 Punkte und damit deutlich zulegen. Allerdings liegt der Indikator, der aktuell -11 Punkte aufweist, immer noch etwa 10 Zähler unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Zusätzlich zur sehr niedrigen Inflationsrate und den finanziellen Anreizen des Konjunkturpakets dürfte sich auch die angekündigte und teils realisierte Rückzahlung der Pendlerpauschale positiv auf die Einkommensaussichten auswirken. Erstattungen von teilweise mehr als 1.000 Euro sorgen für einen unerwarteten Geldsegen in vielen Arbeitnehmer-Haushalten und stärken damit die Kaufkraft.Anschaffungsneigung: weiter auf sehr gutem Niveau
Der erstaunlich starke Anstieg der Anschaffungsneigung zu Beginn dieses Jahres war keine Eintagsfliege. Im Februar bestätigt sich das überaus gute Vormonatsniveau des Indikators fast in vollem Umfang. Die Anschaffungsneigung muss nur minimale Einbußen von 0,9 Punkten hinnehmen. Somit weist die Konsumneigung aktuell einen Wert von 14,6 Zählern auf. Das sind fast 30 Punkte mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Eine stabile Kaufkraft, finanzielle Kaufanreize des Staates sowie Rabattangebote, zum Beispiel der Autohändler, versetzen die Konsumenten derzeit in Kauflaune. Die Tatsache, dass nun auch Unternehmen aus den Bereichen Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte vergleichbare Prämien ausloben, dürfte die Konsumneigung ebenfalls stützen.

Konsumklima: leichter Anstieg
Der Gesamtindikator prognostiziert für März 2009 einen Wert von 2,6 Punkten nach revidiert 2,3 Zählern im Februar. Damit steigt der Indikator leicht an, bleibt allerdings nach wie vor auf niedrigem Niveau. Somit verstärken sich die Anzeichen, dass der Konsum in diesem Jahr hilft, den Konjunktureinbruch etwas abzumildern. Das Konsumklima ist aber auf einem zu niedrigen Niveau, um die stark rückläufigen Exporte und Investitionen in vollem Umfang kompensieren zu können. Neben den Programmen zur Stabilisierung der Binnennachfrage könnte in diesem Jahr auch die niedrige Inflationsrate ein wichtiger Stützpfeiler der Konsumkonjunktur sein. Die GfK hält daher weiter an ihren Prognosen fest, dass der private Verbrauch 2009 insgesamt um ein halbes Prozent zulegen kann. Wie sich die Konsumkonjunktur weiterhin entwickelt, bleibt davon abhängig, ob und wie stark die Finanzkrise zu einer Arbeitsmarktkrise wird. Ein sehr starker Anstieg der Arbeitslosigkeit würde auch der Konsumlaune wieder einen herben Dämpfer verpassen. 
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie »GfK-Konsumklima MAXX« und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben. Zur GfK-Gruppe
Die GfK-Gruppe, weltweit die Nummer 5 der Marktforschungsunternehmen, ist in den fünf Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and Technology, Consumer Tracking, Media und HealthCare aktiv. Neben 13 Niederlassungen in Deutschland gehören der GfK-Gruppe insgesamt weltweit über 130 Unternehmen in 63 Ländern an. Von den derzeit rund 8.760 Beschäftigten arbeiten rund 80 Prozent außerhalb Deutschlands.