GfK-Konsumklima Januar 2012 - Gelungener Start ins neue Jahr
Zu Jahresbeginn hat der Optimismus unter den deutschen Verbrauchern zugenommen. Die Konjunkturerwartung sowie die Anschaffungsneigung können spürbar zulegen, während sich die Einkommenserwartung auf hohem Niveau stabil zeigt. Der Gesamtindikator prognostiziert für Februar einen Wert von 5,9 Punkten.
Einkommenserwartung: hohes Niveau behauptet
Die Einkommenserwartung bestätigt zu Jahresbeginn 2012 ihr ohnehin sehr gutes Niveau eindrucksvoll. Sie legt minimal um 0,1 Punkte zu und weist nun 34,1 Zähler auf.
Der Indikator profitiert weiter von der überaus positiven Lage am Arbeitsmarkt in Deutschland. Die Prognosen gehen derzeit mehrheitlich davon aus, dass sich die Anzahl der Beschäftigten auch in diesem Jahr erhöhen wird wenn auch nicht mit der gleichen hohen Dynamik wie im Jahr 2011. Folglich soll auch die Zahl der Arbeitslosen weiter sinken. Hinzu kommt der sich in einigen Bereichen abzeichnende Fachkräftemangel. Dies verstärkt die Hoffnungen der Arbeitnehmer auf spürbare Einkommenszuwächse, die sich auch real im Portemonnaie bemerkbar machen. Auch die Inflationsrate wird diese Entwicklung voraussichtlich unterstützen. Nachdem sie im vergangenen Jahr durchschnittlich bei 2,3 Prozent lag, soll sie im neuen Jahr nicht über die 2-Prozent-Marke springen.
Anschaffungsneigung: Kauflust steigt deutlich an
Nachdem die Anschaffungsneigung im letzten Monat des vergangenen Jahres spürbare Einbußen hinnehmen musste, kann sie aktuell wieder deutlich zulegen. Mit einem Plus von 14,4 Punkten werden die Verluste aus der Vorperiode in Höhe von 12,9 Punkten mehr als wettgemacht. Aktuell weist der Indikator 41,8 Zähler auf. Im Januar 2011 wurde exakt der gleiche Wert gemessen, ein höherer Wert war zuletzt vor mehr als fünf Jahren, im Dezember 2006, zu verzeichnen.
Die ausgesprochen starke Kauflust der Deutschen hat mehrere Gründe. Zum einen sorgt die gute Beschäftigungsentwicklung unter den Arbeitnehmern für eine sinkende Angst vor Arbeitslosigkeit und stärkt damit die Planungssicherheit. Oder anders ausgedrückt: Wer einen sicheren Arbeitsplatz hat, tätigt auch eher größere Anschaffungen. Zum zweiten stützt die rückläufige Inflation die Konsumneigung. So nahm nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Inflationsrate im Dezember 2011 zum dritten Mal in Folge ab und lag bei 2,1 Prozent.
Schließlich wirkt sich auch die aktuelle Banken- und Schuldenkrise indirekt auf den Handel aus. Vor dem Hintergrund des fehlenden Vertrauens der Bundesbürger in den Finanzmarkt sowie der historisch niedrigen Zinsen tendieren die Verbraucher eher dazu, ihre finanziellen Mittel in werthaltige Anschaffungen zu stecken, anstatt sie auf die hohe Kante zu legen.
- Seite 1: Konjunkturerwartung: Wendepunkt erreicht?
- Seite 2: Anschaffungsneigung: Kauflust steigt deutlich an
- Seite 3: Konsumklima verbessert sich wieder
- Seite 4: Zur Studie