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GfK-Konsumklima März 2009 - nahezu stabil

Trotz einer Flut negativer Meldungen zur konjunkturellen Entwicklung bleibt die Stimmung bei den Verbrauchern insgesamt nahezu unverändert.

GfK-Konsumklima: Mehrere Passanten, die eine Straße überqueren vor einer Straßenbahn im Hintergrund.
GfK-Konsumklima März 2009 - nahezu stabil
Nürnberg, 26.03.2009 (gfk) - Trotz einer Flut negativer Meldungen zur konjunkturellen Entwicklung bleibt die Stimmung bei den Verbrauchern insgesamt nahezu unverändert. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen sind nach Zuwächsen im Vormonat jetzt zwar leicht rückläufig. Die Anschaffungsneigung bleibt jedoch auch in diesem Monat auf gutem Niveau. Der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 2,5 Punkten im März für April einen Wert von 2,4 Punkten und zeigt sich damit angesichts der wirtschaftlichen Situation weiterhin robust.

Nach pessimistischen Konjunkturprognosen und Einbrüchen bei Produktion und Export haben sich die Konjunkturaussichten im März etwas abgeschwächt. Die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung verlieren nur leicht; vor allem letztere bleibt nach wie vor auf einem guten Niveau. In der Folge verzeichnet das Konsumklima im April nur geringe Verluste.Konjunkturerwartung: leicht rückläufig
NNach Zugewinnen im Februar verliert die Konjunkturerwartung im März dieses Jahres 4,9 Punkte. Dieser Rückgang entspricht nahezu den Gewinnen aus dem Vormonat. Aktuell weist der Indikator -32,8 Punkte auf. Die Konsumenten sehen momentan noch wenig Grund, ihren Konjunkturpessimismus aufzugeben. Zudem dürfte die Angst um den Arbeitsplatz mehr und mehr in den Vordergrund treten. Dies überlagert vorerst noch die positive Wirkung, die das Konjunkturpaket II auf die Binnenkonjunktur ausübt.

Einkommenserwartung: geringe Verluste
Nach der überaus positiven Entwicklung der Einkommenserwartung, die im Februar fast 10 Punkte hinzugewonnen hat, bleibt der Indikator auch im März nahezu stabil. Die Einkommenserwartung sank nur minimal um 0,4 Punkte und weist aktuell -11,4 Zähler auf. Stützend wirkt hier die weiterhin niedrige Inflationsrate. Zudem stärken rückläufige Lebensmittel- und niedrige Energiepreise die Kaufkraft der Konsumenten. Gerade die Discounter liefern sich derzeit einen Preiskampf und locken die Verbraucher mit Angeboten und Rabatten. Die vom Gesetzgeber beschlossene Rentenerhöhung zum Sommer 2009 wurde erst nach Abschluss der Befragung publik und konnte aktuell ihre Wirkung noch nicht zeigen. Dieses Plus dürfte jedoch künftig stabilisierend auf die Einkommenserwartung wirken.Anschaffungsneigung: stagniert auf gutem Niveau
DPositiv zeigt sich die Anschaffungsneigung. Auch im März dieses Jahres hält der Indikator sein ausgesprochen gutes Niveau nahezu vollständig und muss nur vergleichsweise bescheidene Verluste von 0,7 Punkten hinnehmen. Aktuell weist die Konsumneigung 13,9 Punkte auf. Dies sind immer noch gut 24 Zähler mehr als vor einem Jahr. Nach wie vor dürfte die niedrige Inflationsrate einer der wesentlichen Gründe dafür sein, dass die Kaufneigung der Verbraucher auf einem recht guten Niveau stagniert. Hinzu kommen die finanziellen Anreize, die der Staat mit dem Konjunkturpaket II schafft und die der Handel in einigen Bereichen mit eigenen Aktionen ergänzt. So bieten inzwischen viele Pkw-Hersteller in Ergänzung zur Abwrackprämie des Staates weitere Vergünstigungen an, um Kaufanreize zu schaffen. Zudem kopieren viele Händler aus der Unterhaltungselektronik- und Haushaltsgerätebranche die Abwrackprämie für Pkw auch für ihre Produkte.  

Konsumklima: stabiler Start ins Frühjahr
Der Gesamtindikator prognostiziert für April 2009 einen Wert von 2,4 Punkten nach revidiert 2,5 Zählern im März. Damit ist die Aufwärtsbewegung des Konsumklimas, die im Oktober 2008 begann, zwar zumindest vorerst gestoppt. Doch nach wie vor bleibt das Konsumklima in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld stabil, wenn auch auf niedrigem Niveau. Damit wird der Konsum in diesem Jahr den überaus scharfen Konjunktureinbruch, der bei Exporten und Investitionen zu erwarten ist, lediglich etwas abmildern, aber aller Voraussicht nach nicht ganz kompensieren können. Wie sich die Entwicklung des Konsumklimas in den kommenden Monaten fortsetzt, wird ganz entscheidend vom Arbeitsmarkt abhängen. Sollte die Arbeitslosigkeit im weiteren Verlauf dieses Jahres über das erwartete Maß hinaus ansteigen, würde dies auch dem Konsumklima einen herben Dämpfer verpassen.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie »GfK-Konsumklima MAXX« und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben. Zur GfK-Gruppe
Die GfK-Gruppe, weltweit die Nummer 5 der Marktforschungsunternehmen, ist in den fünf Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and Technology, Consumer Tracking, Media und HealthCare aktiv. Neben 13 Niederlassungen in Deutschland gehören der GfK-Gruppe insgesamt weltweit über 130 Unternehmen in 63 Ländern an. Von den derzeit rund 8.760 Beschäftigten arbeiten rund 80 Prozent außerhalb Deutschlands.