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GfK Konsumklima November 2013 - Jahresendspurt beim Konsumklima

Die Verbraucherstimmung zeigt sich im November gegenüber dem Vormonat deutlich optimistischer. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen verzeichnen spürbare Zuwächse, während die Anschaffungsneigung auf ein Sieben-Jahreshoch klettert. Der Gesamtindikator prognostiziert für Dezember 7,4 Punkte nach revidiert 7,1 Punkten im November.

GfK-Konsumklima: Mehrere Passanten, die eine Straße überqueren vor einer Straßenbahn im Hintergrund.

GfK Konsumklima November 2013 - Jahresendspurt beim Konsumklima
Nürnberg, 29.11.2013 (gfk) - Die Verbraucherstimmung zeigt sich im November gegenüber dem Vormonat deutlich optimistischer. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen verzeichnen spürbare Zuwächse, während die Anschaffungsneigung auf ein Sieben-Jahreshoch klettert. Der Gesamtindikator prognostiziert für Dezember 7,4 Punkte nach revidiert 7,1 Punkten im November.



Die sich abzeichnenden Erholungstendenzen der deutschen Wirtschaft bleiben auch bei den Konsumenten nicht unbemerkt. Sowohl die Konjunktur- wie auch die Einkommenserwartung machen einen Sprung nach oben. Die Anschaffungsneigung – auch stimuliert durch eine weitere Zinssenkung der EZB – kann ihr ohnehin schon exzellentes Niveau sogar noch einmal steigern.

Konjunkturerwartung: deutsche Wirtschaft nimmt Fahrt auf
Im November verzeichnet die Konjunkturerwartung der Deutschen bereits zum dritten Mal in Folge Zugewinne. Mit einem Plus von 9 Punkten fällt der Anstieg sogar sehr deutlich aus. Die aktuell gemessenen 20,3 Zähler sind zudem der höchste Wert seit über zwei Jahren. Im Juli 2011 lag der Indikator mit gut 44 Punkten zum letzten Mal höher.

Die Verbraucher gehen offenbar davon aus, dass die derzeit moderat aufwärts gerichtete deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten mehr und mehr in Schwung kommen wird. Dieser Optimismus wird auch von den Experten geteilt. So geht der Sachverständigenrat in seinem kürzlich veröffentlichten Jahresgutachten davon aus, dass sich das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) nach mäßigen 0,4 Prozent in diesem Jahr auf 1,6 Prozent im nächsten beschleunigen wird. Die Unternehmen schließen sich dieser Einschätzung an.

Auch der ifo-Geschäftsklimaindex ist im November auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2011 gestiegen. Die deutsche Wirtschaft blickt demzufolge zuversichtlich auf die kommenden Wintermonate. Einen wesentlichen Grund sehen die Experten in der sich abzeichnenden internationalen konjunkturellen Belebung, die sich vor allem in einigen Schwellenländern wie China sowie einigen mittel- und osteuropäischen Ländern abzeichnet. Dies dürfte sowohl den momentan schwächelnden deutschen Exporten, aber auch den Investitionen zugutekommen. Letztere dürften darüber hinaus von den anhaltend niedrigen Zinsen profitieren.

Einkommenserwartung: spürbar verbessert
Nachdem die Einkommenserwartung in den vergangenen drei Monaten rückläufig war, macht sie im November einen Sprung nach oben. Der Indikator legt um 12,5 Zähler zu und weist nun 45,2 Punkte auf. Man muss in der Historie der Einkommensstimmung schon sehr weit zurückgehen, um einen höher notierten Wert zu finden. Im März 2001, also vor mehr als 12 Jahren, war dies mit 45,7 Zählern der Fall.

Sicherlich profitiert die exzellente Einkommensstimmung in diesem Monat von den verbesserten Konjunkturaussichten. Die sich abzeichnende Belebung der deutschen Wirtschaft gewährleistet, dass die Beschäftigung – wenn auch moderat – weiter zulegen kann. Dies wiederum sorgt dafür, dass auch die Einkommen der Beschäftigten ansehnliche Zuwachsraten verzeichnen werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit über der zu erwartenden Inflationsrate liegen werden und somit zu realen Einkommenszuwächsen der privaten Haushalte führen dürften.

So prognostiziert der Sachverständigenrat in seinem Jahresgutachten, dass die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland im kommenden Jahr nominal um 3,4 Prozent steigen werden. Vor dem Hintergrund einer zu erwartenden Preissteigerungsrate von unter zwei Prozent führt dies zu signifikanten realen Einkommenszuwächsen.

Anschaffungsneigung: steigt auf Sieben-Jahres-Hoch
Die Konsumlaune der Deutschen bleibt auch im November ungebrochen. Die Anschaffungsneigung kann ihr ohnehin schon sehr hohes Niveau noch einmal um 1,3 Zähler übertreffen und weist nun 45,7 Punkte auf. Damit hat der Indikator ein Sieben-Jahres-Hoch erreicht. Zuletzt verzeichnete er im Dezember 2006 mit 59,9 Zählern einen höheren Wert.

Neben der anhaltend günstigen Beschäftigungsentwicklung sowie realen Einkommenszuwächsen hat sicherlich auch die jüngste Entscheidung der Europäischen Zentralbank dazu beigetragen, die Konsumlaune zu stimulieren. Um die Konjunktur im Euroraum anzukurbeln, hat sie die Leitzinsen noch einmal um 0,25 Prozentpunkte abgesenkt. Vermutlich als Folge der Zinssenkung ist die Sparneigung in diesem Monat auf ein neues historisches Tief gefallen.

Die Verbraucher sehen die Alternative zum Konsumieren – das Sparen – offenbar als immer weniger attraktiv an. Folglich sind sie eher geneigt, ihre finanziellen Mittel in den Konsum zu stecken. Für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft ist das sicherlich eine gute Nachricht.

 

Konsumklima: nimmt wieder Fahrt auf
Der Gesamtindikator prognostiziert für Dezember 2013 einen Wert von 7,4 Punkten nach revidiert 7,1 Zählern im November. Das ist der höchste Wert seit sechs Jahren. Damit legt das Konsumklima noch einen kleinen Jahresendspurt hin. Die Aussichten auf eine beschleunigte Belebung der deutschen Konjunktur sowie die Leitzinssenkung der EZB verleihen der Konsumstimmung zum Ende des Jahres 2013 zusätzlich Schwung.

GfK bestätigt seine Prognose, wonach die realen privaten Konsumausgaben in diesem Jahr um etwa 1 Prozent zulegen werden. Damit wird der Konsum deutlich überdurchschnittlich wachsen. Dem Bruttoinlandsprodukt wird für das Gesamtjahr 2013 lediglich ein Zugewinn von einem knappen halben Prozent prognostiziert. Das heißt, die Verbraucher werden in diesem Jahr die entscheidende Stütze der Konjunktur sein. Die zu erwartende gute Beschäftigungslage wird darüber hinaus dafür sorgen, dass dem Konsum auch 2014 für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung eine wichtige Rolle zukommt.

Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie »GfK-Konsumklima MAXX« und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.

Zur GfK-Gruppe
Die GfK-Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den fünf Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and Technology, Consumer Tracking, Media und HealthCare aktiv. Neben 13 Niederlassungen in Deutschland gehören der GfK-Gruppe insgesamt weltweit über 130 Unternehmen in 63 Ländern an.