GfK-Konsumklimastudie Juni 2006: Konsumneigung nochmals steigend
Die Konsumstimmung der Deutschen hat sich im Juni insgesamt weiter verbessert. Das lag in erster Linie an der erneut leicht gestiegenen Neigung der Verbraucher, in nächster Zeit größere Anschaffungen zu tätigen.
Anschaffungsneigung:
weiter aufwärts
Im Gegensatz zu den Konjunktur- und
Einkommenserwartungen legte der Indikator Anschaffungsneigung im Juni um
weitere 4,4 Punkte zu und stieg auf einen Wert von 54,2 Punkten. Dies ist
erneut der höchste Wert, der seit 1980, dem Jahr, in dem die GfK die
monatlichen Erhebungen zum Konsumklima startete, gemessen wurde. Gegenüber
dem vergleichbaren Vorjahreswert steigerte sich der Indikatorwert um 80
Punkte. Offensichtlich halten immer mehr Bundesbürger es zum jetzigen
Zeitpunkt für ratsam, größere Anschaffungen zu tätigen. 30 bis 50 Prozent
der Deutschen haben laut zweier Studien, die die GfK im Frühjahr dieses
Jahres durchführte, gesagt, dass mit dem Gedanken gespielt wird, noch vor
der Einführung der Mehrwertsteuererhöhung größere Ausgaben zu tätigen. Auf
der Wunschliste stehen Reparaturen, Möbel und Haushaltsgeräte sowie
Unterhaltungselektronik ganz oben. Die Konsumenten wollen derzeit
offensichtlich ohnehin vorgesehene hohe Anschaffungen noch in diesem Jahr
tätigen. In welchem Umfang sich die Anschaffungsneigung und der Wunsch,
der zukünftigen Mehrwertsteuererhöhung ein Schnippchen zu schlagen, auch
in tatsächliche Kaufakten niederschlägt, ist angesichts der skeptischen
Beurteilung der persönlichen Einkommensaussichten allerdings ungewiss. Die
Verbraucher im Osten wie im Westen Deutschlands äußern sich ähnlich
positiv. Allerdings unterscheiden sich die Angehörigen unterschiedlicher
Lebenswelten. Es sind vor allem die Angehörigen der gehobenen sozialen
Schichten sowie Personen im Ruhestand, die äußern, in den nächsten Monaten
größere Anschaffungen zu tätigen.
Auch im Juni ist
es die Anschaffungsneigung, die zu einem Anstieg des Konsumklimaindikators
führt. Nach revidiert 7,0 Punkten im Juni prognostiziert der Indikator für
Juli einen Wert von 7,8 Punkten. Angesichts der uneinheitlichen
Entwicklung der Indikatoren der Verbraucherstimmung ist nach wie vor
unsicher, ob es sich beim gegenwärtigen Anstieg des Konsumklimas um
Zeichen einer nachhaltigen Trendwende handelt. Die gesunkenen
Indikatorwerte für Konjunktur- und Einkommenserwartung lassen einen
neuerlichen Rückgang in den kommenden Monaten befürchten. Damit sich das
Konsumklima kräftig und auch stabil nach oben entwickelt, muss deshalb
insbesondere die Diskrepanz zwischen der eher eingetrübten
Einkommenserwartung und der dynamischen Anschaffungsneigung überwunden
werden. Solange die Verbraucher ihre finanziellen Zukunftsaussichten
skeptisch beurteilen, steht ihre derzeit ohne Zweifel sehr positive
Neigung, Anschaffungen zu tätigen, auf tönernen Füßen. Insbesondere fehlen
in diesem Zusammenhang klare Signale seitens des Arbeitsmarkts. Erst wenn
die Verbraucher das Gefühl erhalten, dass ihre Arbeitsplätze nicht bedroht
beziehungsweise das Angebot offener Arbeitsstellen steigt, könnte dies zu
einer Trendwende auch beim Konsum führen.
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GfK-Konsumklimastudie Juni 2006: Konsumneigung nochmals steigend
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Konjunkturerwartung: Skepsis nimmt wieder zu
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Anschaffungsneigung: weiter aufwärts
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