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GfK-Konsumklimastudie für April 2008

Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich im April spürbar verbessert. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zeigen deutliche Zugewinne.

GfK-Konsumklima: Mehrere Passanten, die eine Straße überqueren vor einer Straßenbahn im Hintergrund.
GfK-Konsumklimastudie für April 2008
Nürnberg, 02.05.2008 (gfk) - Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich im April spürbar verbessert. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zeigen deutliche Zugewinne. Folglich prognostiziert das Konsumklima für Mai einen Wert von 5,9 Punkten nach revidiert 4,8 im April. Auffallend ist in diesem Monat, dass alle drei Indikatoren signifikante Zugewinne aufweisen. Trotz andauernder Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten sowie hohen Lebensmittel- und Energiepreisen zeigen sich die bundesdeutschen Konsumenten wieder zuversichtlicher. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt und die zurückliegenden Tarifabschlüsse tragen dazu bei, dass sowohl die Erwartungen an die gesamtwirtschaftliche als auch die eigene Lage wieder positiver eingeschätzt werden. Damit haben sich die Voraussetzungen verbessert, dass die bereits für den Jahresbeginn vorhergesagte Erholung der Konsumkonjunktur - wenn auch etwas verspätet - nun doch bevorsteht.

Die Konjunkturerwartung der bundesdeutschen Verbraucher konnte nach dem nur minimalen Zuwachs im Vormonat aktuell wieder stärker zulegen. Der Indikator stieg um 8,3 Zähler und weist nun 23,3 Punkte auf. Damit ist ein weiteres Abgleiten der Konjunkturstimmung, zumindest vorerst, abgewendet. Die Verbraucher gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft nicht in eine Rezession gerät, sondern allenfalls eine konjunkturelle Abschwächung hinnehmen muss. Die Folgen der US-Hypothekenkrise mit den damit verbundenen Auswirkungen auch für deutsche Banken werden aus ihrer Sicht nicht ganz spurlos an der deutschen Konjunktur vorbeigehen. Allerdings zeigt sich diese bislang sehr robust und kann daher auch diesen Gefahren entgegentreten. Die anhaltend positiven Meldungen vom Arbeitsmarkt sind der auffälligste Beleg für die insgesamt gute Verfassung der deutschen Wirtschaft.   Einkommenserwartung: Optimismus hält an
Zum dritten Mal in Folge konnte die Einkommenserwartung im April Zugewinne verzeichnen. Mit einem Plus von 9 Punkten fällt der Anstieg aktuell dabei sogar noch deutlicher aus als in den beiden vorangegangen Monaten zusammen. Im Vorjahresvergleich zeigt sich allerdings ein Minus von gut 19 Zählern.

Vor allem die guten Tarifabschlüsse für den öffentlichen Dienst wecken offenbar in den Augen der Beschäftigten die berechtigte Hoffnung, im Gegensatz zu den Vorjahren endlich wieder mehr Kaufkraft zur Verfügung zu haben. Diese Erwartungen können momentan offenbar die Inflationsängste, die durch stark steigende Lebensmittel- und Energiepreise ausgelöst wurden, überlagern. Hinzu kommt, dass durch die positive Beschäftigungsentwicklung die Angst vor Arbeitslosigkeit weiter schwindet, was die Einkommensstimmung zusätzlich stützt.Anschaffungsneigung: erholt sich weiter
Auch die Konsumneigung setzt ihre Erholung im April unvermindert fort. Zum zweiten Mal in Folge legt der Indikator deutlich zu. Aktuell beträgt der Anstieg 5,5 Punkte. Damit weist die Konsumneigung einen Wert von minus 4,7 Zählern auf, liegt aber noch immer unter ihrem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.

Vor allem die optimistischeren Einkommensaussichten dürften dafür gesorgt haben, dass auch die Anschaffungsneigung zulegen kann. Das nach wie vor unterdurchschnittliche Niveau belegt aber auch, dass die Verunsicherung noch nicht verschwunden ist und die Bundesbürger die Kaufzurückhaltung nur sehr vorsichtig aufgeben werden. 

Konsumklima: Chancen für Trendwende steigen
Die im April durchweg positive Entwicklung der Verbraucherstimmung führt dazu, dass das Konsumklima zum ersten Mal seit Juli vergangenen Jahres wieder deutlicher zulegen kann. Der Gesamtindikator prognostiziert für Mai einen Wert von 5,9 Punkten nach revidiert 4,8 für April dieses Jahres.

Damit haben sich die Voraussetzungen verbessert, dass sich der Konsum im weiteren Verlauf dieses Jahres weiter erholen kann. Die nach wie vor günstigen Rahmenbedingungen, wie eine gute Beschäftigungsentwicklung und reale Einkommenszuwächse, scheinen sich mehr und mehr durchzusetzen. Somit würde sich die Erholung des Konsumklimas etwas später einstellen als noch im vergangenen Jahr vorhergesagt. Damit sich das Konsumklima jedoch auf Dauer positiv entwickeln kann, ist es notwendig, dass der Inflationsdruck im Verlauf der kommenden Monate wieder nachlässt.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie »GfK-Konsumklima MAXX« und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Zur GfK-Gruppe
Die GfK-Gruppe, weltweit die Nummer 5 der Marktforschungsunternehmen, ist in den fünf Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and Technology, Consumer Tracking, Media und HealthCare aktiv. Neben 13 Niederlassungen in Deutschland gehören der GfK-Gruppe insgesamt weltweit über 130 Unternehmen in 63 Ländern an. Von den derzeit rund 8.760 Beschäftigten arbeiten rund 80 Prozent außerhalb Deutschlands.