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IW-Konjunkturprognose Herbst 2011 - Das Wachstum schwächt sich ab

Das reale Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2011 um 3 Prozent steigen, 2012 aber nur noch um knapp 1,25 Prozent – so die aktuelle Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Verschwommenes Herbstlaub.

IW-Konjunkturprognose Herbst 2011 - Das Wachstum schwächt sich ab
Köln, 21.09.2011 (iw) - Der Schwung, mit dem sich die deutsche Wirtschaft in den vergangenen beiden Jahren aus der Krise gearbeitet hat, lässt deutlich nach. Im Jahr 2012 dürfte das Wirtschaftswachstum einen Dämpfer erhalten, so die Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Trotz neuerlicher Krisenerscheinungen legt die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr mit 3 Prozent kräftig zu – ein Wert, der 2012 nicht zu halten sein wird: Das reale Bruttoinlandsprodukt steigt 2012 lediglich um 1,25 Prozent. – so die aktuelle Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Maßgeblich dafür sind die neuerlichen Turbulenzen an den Finanzmärkten als Folge der Staatsschuldenkrisen in Europa und den USA. In eine Rezession dürften aber weder Deutschland noch die globale Konjunktur abgleiten. Dafür sorgen weiter die aufstrebenden Schwellenländer wie China, die kräftig in Deutschland und der Welt einkaufen.


Der deutsche Außenhandel wird dennoch einen Dämpfer erleiden und 2012 um 3 Prozent wachsen, nachdem er in diesem Jahr noch um rund 8 Prozent zulegt. Die Importe, die im laufenden Jahr gut 7,5 Prozent Wachstum verzeichnen, werden 2012 um gut 3 Prozent steigen.

Der private Konsum bleibt – trotz Teuerung und höherer Sparneigung der Verbraucher – ein wichtiger Wachstumstreiber. Die Investitionen werden u.a. als Folge der auslaufenden Konjunkturprogramme nach 9 Prozent in diesem Jahr 2012 nur noch um rund 3 Prozent zulegen.

Die Zahl der Erwerbstätigen steigt auf mehr als 41 Millionen. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt auf jahresdurchschnittlich rund 2,8 Millionen. Die aus der zusätzlichen Beschäftigung resultierenden höheren Steuereinnahmen befördern den Abbau der Neuverschuldung, sodass der staatliche Etat 2012 nahezu ausgeglichen sein dürfte.

Die Konsolidierung der Staatsfinanzen schreitet voran. Im Jahr 2011 wird das öffentliche Haushaltsdefizit nur noch rund 27 Milliarden Euro betragen. Damit kann die Defizitquote um mehr als 3 Prozentpunkte auf gut 1 Prozent des BIP gedrückt werden. Im Jahr 2012 wird das Defizit noch weiter abgebaut: Mit einem Fehlbetrag von knapp 7 Milliarden Euro und einer Defizitquote von 0,5 Prozent des BIP ist der Haushalt 2012 nahezu ausgeglichen.