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Kapitalstock Deutschlands im Jahr 2003 um 1,6% gestiegen

Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist der Kapitalstock im Jahr 2003 um 1,6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dies ist das geringste Wachstum seit 1950.

Kapitalstock Deutschlands im Jahr 2003 um 1,6% gestiegen
Wiesbaden, 30. März 2004 (destatis) -– Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist der Kapitalstock - das jahresdurchschnittliches Bruttoanlagevermögen - im Jahr 2003 um 1,6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dies ist das geringste jährliche Wachstum seit 1950. Anfang 2004 sind in Deutschland damit Anlagegüter im (Neu-)Wert von 10,7 Billionen Euro für Produktionszwecke einsetzbar.

Der Kapitalstock misst das jahresdurchschnittliche Bruttoanlagevermögen, das neben den Erwerbstätigen als Produktionsfaktor eine wesentliche Rolle spielt. Es umfasst alle produzierten Vermögensgüter, die länger als ein Jahr wiederholt oder dauerhaft in der Produktion eingesetzt werden. Einbezogen sind Wohnbauten und Nichtwohnbauten; Fahrzeuge, Maschinen und sonstige Ausrüstungen; immaterielle Anlagen, wie z.B. Software sowie Nutztiere und Nutzpflanzungen.

Die Kapitalproduktivität
Die Kapitalproduktivität ist im Jahr 2003 in Deutschland um 1,6% gesunken, was ein durchaus typisches Bild ist: Im Zeitraum seit 1991 ist die Kapitalproduktivität nur im Jahr 2000 gestiegen, als das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts mit 2,9% über dem des Kapitalstocks mit 2,4% lag. Die Kapitalproduktivität wird ermittelt, indem man das Bruttoinlandsprodukt zum Kapitalstock ins Verhältnis setzt, so wie die Arbeitsproduktivität das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen misst. In beiden Fällen wird allerdings das gesamte Produktionsergebnis auf nur einen Produktionsfaktor bezogen.

Die Kapitalintensität
Die Kapitalintensität (Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen) ist 2003 gegenüber dem Vorjahr mit 2,7% erneut gestiegen. Die Kapitalintensität zeigt, wie sich die beiden Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit im Verhältnis zueinander entwickelt haben. Dazu wird der Kapitalstock in Relation zu den im Jahresdurchschnitt eingesetzten Erwerbstätigen gesetzt. Im Jahr 2003 waren je Erwerbstätigen im Durchschnitt der Volkswirtschaft Anlagegüter im Neuwert von rund 280 000 Euro vorhanden.

Weitere methodische Erläuterungen zur Anlagevermögensrechnung finden sich im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de [.pdf]
 


Kapitalstock, Kapitalproduktivität und Kapitalintensität in Deutschland

 

 

Jahr1)

Kapitalstock 2)

Kapitalproduktivität 3)

Kapitalintensität 4)

Mrd. Euro

Euro je 1000 Euro
Kapitalstock

1000 Euro
je Erwerbstätigen

1991

8 008

214

208

1992

8 270

211

218

1993

8 521

203

228

1994

8 758

202

235

1995

8 991

200

241

1996

9 213

197

247

1997

9 432

195

253

1998

9 652

194

257

1999

9 878

194

259

2000

10 112

195

261

2001

10 336

192

266

2002

10 528

189

272

2003

10 694

186

280

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %

1992

3,3

– 1,0

4,8

1993

3,0

– 4,0

4,4

1994

2,8

– 0,4

2,9

1995

2,7

– 0,9

2,4

1996

2,5

– 1,7

2,8

1997

2,4

– 1,0

2,5

1998

2,3

– 0,4

1,2

1999

2,3

– 0,3

1,1

2000

2,4

0,5

0,6

2001

2,2

– 1,3

1,8

2002

1,9

– 1,7

2,5

2003

1,6

– 1,6

2,7


1) Vorläufiges Ergebnis ab 2000.
2) Jahresdurchschnittliches Bruttoanlagevermögen in Preisen von 1995 (Mittelwert aus dem Jahresanfangs- und Jahresendbestand).
3) Verhältnis Bruttoinlandsprodukt zum Kapitalstock in Preisen von 1995.
4) Kapitalstock in Preisen von 1995 je Erwerbstätigen
(Jahresdurchschnitt).