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BMWA zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland

Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit: Schwächetendenz im Frühsommer - Vorlaufende Indikatoren sprechen für Konjunkturerholung in nächster Zeit

Berlin, 6. August 2003 (bmwa) Die wirtschaftliche Lage in Deutschland war auch im Frühsommer von einer noch andauernden Schwächetendenz geprägt. Zwar sind die weltwirtschaftlichen Risiken mit dem Ende des Irak-Krieges und der Eindämmung der Infektionskrankheit SARS wieder gesunken. Eine weltwirtschaftliche Belebung zeichnet sich allerdings bisher nur äußerst zögerlich ab. Auch einige europäische Nachbarländer - wichtige Handelspartner Deutschlands - zeigen Anzeichen einer konjunkturellen Schwäche. Hinzu kommen dämpfende Effekte durch die Aufwertung des Euro. Zugleich signalisieren vorauslaufende Stimmungsindikatoren eine auch von nationalen und internationalen Experten und Institutionen erwartete moderate Konjunkturerholung im weiteren Jahresverlauf.

Angesichts der anhaltend schwachen binnen- und außenwirtschaftlichen Nachfrage zeigen wichtige Indikatoren wie Auftragseingänge und Produktion aktuell noch keine konjunkturelle Belebung an. Insbesondere im Produzierenden Gewerbe, das sich im ersten Quartal vergleichsweise günstig entwickelte, zeichnete sich zuletzt ein Rückgang ab. Im Bauhauptgewerbe scheint es - nach dem witterungsbedingten Einbruch im ersten Quartal - zu einer Stabilisierung zu kommen.
 

Keine Gefahren für Preisstabilität
Die Ausfuhren blieben - trotz zuletzt günstiger Ergebnisse - tendenziell abwärts gerichtet. Vor dem Hintergrund der rückläufigen Auslandsaufträge in der Industrie und der im Juni wieder verhalteneren Entwicklung der ifo-Exporterwartungen im früheren Bundesgebiet dürfte auch nicht mit einer schnellen Belebung zu rechnen sein.

Auf dem Arbeitsmarkt konnte ein durch die Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik bedingter Rückgang der Arbeitslosenzahl beobachtet werden. Dem stand eine fortgesetzte deutliche Verringerung der Erwerbstätigenzahl gegenüber. Die Preisentwicklung in Deutschland verlief weiterhin in äußerst ruhigen Bahnen. Weder von binnenwirtschaftlicher noch von außenwirtschaftlicher Seite zeigten sich Gefahren für die Preisstabilität.
 

Indikatoren sprechen für Konjunkturerholung
Wichtige vorlaufende Indikatoren sprechen für eine Konjunkturerholung in nächster Zeit. So zeigt der ifo-Konjunkturtest für Westdeutschland zum dritten Mal in Folge eine Verbesserung der Perspektiven an. Die Stimmung der Industrieunternehmen hat sich offenbar nach dem raschen Ende des Irak-Konflikts wieder spürbar aufgehellt. Insbesondere die Geschäftserwartungen werden merklich günstiger beurteilt. Auch der ZEW-Konjunkturindikator, der die Erwartung von Finanzmarktexperten wiedergibt, stieg im Juli zum siebten Mal in Folge an. Eine solche Divergenz von realwirtschaftlichen und Stimmungsindikatoren könnte einen konjunkturellen Wendepunkt anzeigen.

Fast alle Prognosen unterstellen für die zweite Jahreshälfte eine Belebung der Weltwirtschaft. Das dürfte auch die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im späteren Jahresverlauf positiv beeinflussen. Nicht zuletzt von den kräftigen geld- und finanzpolitischen Impulsen in den USA könnte über die außenwirtschaftliche Verflechtung auch die deutsche Wirtschaft profitieren. Vor diesem Hintergrund dürfte es im Jahresverlauf zu einer moderaten konjunkturellen Erholung kommen.
 


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www.bmwa.bund.de