MittelstandsMonitor 2004 - Chancen zum Aufschwung nutzen
Der jährliche Bericht zu Konjunktur- und Strukturfragen kleiner und mittlerer Unternehmen von Creditreform, IfM Bonn, KfW Bankengruppe, RWI und ZEW zeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen mit Zuversicht ins neue Jahr gehen.
Unternehmensfluktuation - eine Quelle für Wirtschaftsdynamik
Die seit 1999 andauernde Talfahrt bei den Gründungen kam 2002 fast zum Stillstand. Im Jahr 2003 dürfte es nach den vorhandenen Frühindikatoren sogar zu einem Wiederanstieg der Gründungsaktivitäten gekommen sein. Allerdings ist der Stopp des Abwärtstrends hauptsächlich auf die positive Entwicklung im Handel zurückzuführen. Dagegen gehen die Gründungen in technologieintensiven Branchen weiterhin mit am stärksten zurück. Ein Teil des wieder lebhafteren Gründungsgeschehens dürfte durch die enorme Zunahme der Gründungen aus der Arbeitslosigkeit (Ich-AG, Überbrückungsgeld) zu erklären sein.
Der seit 1999 anhaltende Rückgang der Marktaustritte ostdeutscher Unternehmen wird vor allem auf die dort seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre abnehmende Gründungsdynamik zurückgeführt. Wenn weniger Unternehmen gegründet werden, dann ist eben auch die Zahl derer, die scheitern, geringer. In Westdeutschland ist erstmals seit 1999 wieder eine Zunahme der Liquidationen zu beobachten. Allerdings ist der Anstieg nicht so stark wie bei den Insolvenzen - der in der Öffentlichkeit zumeist am stärksten beachteten Teilmenge der Liquidationen -, die im vergangenen Jahr erneut zugenommen haben und historische Höchststände verzeichneten. Hauptgrund hierfür dürfte die neue Insolvenzordnung sein, welche einen erleichterten Zugang zum Insolvenzverfahren für natürliche Personen mit sich bringt. Das neu eingeführte Instrument -Insolvenzplan -, das vom Gesetzgeber zur Verbesserung der Sanierungsmöglichkeiten von Unternehmen geschaffen wurde, wird jedoch bislang kaum genutzt.