DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
WiWi-News

Öffentliches Finanzierungsdefizit 2005 auf 57,1 Milliarden Euro verringert

Wie das Statistische Bundesamt aufgrund vorläufiger Ergebnisse der Kassenstatistik mitteilt, war 2005 der Zuwachs bei den Einnahmen der öffentlichen Haushalte mit 2,1 Prozent auf 944,4 Milliarden Euro stärker als bei den Ausgaben.

 

Öffentliches Finanzierungsdefizit 2005 auf 57,1 Milliarden Euro verringertWiesbaden, 03.04.2006 (destatis) - Wie das Statistische Bundesamt aufgrund vorläufiger Ergebnisse der Kassenstatistik mitteilt, war 2005 der Zuwachs bei den Einnahmen der öffentlichen Haushalte (Bund, Sondervermögen des Bundes, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände (Gv.) und Sozialversicherung) mit 2,1 Prozent auf 944,4 Milliarden Euro stärker als bei den Ausgaben, die im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent auf 1.001,3 Milliarden Euro stiegen. Das Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte (in Abgrenzung der Finanzstatistik, einschließlich des Saldos der haushaltstechnischen Verrechnungen) reduzierte sich dadurch gegenüber 2004 um 8,1 Milliarden Euro auf 57,1 Milliarden Euro.

Den stärksten Rückgang beim Finanzierungsdefizit verzeichnete der Bund mit 8,4 Milliarden Euro. Der Finanzierungsüberschuss der Bundessondervermögen stieg um 2,4 Milliarden Euro - ohne den Fonds »Deutsche Einheit«, der 2005 in den Bundeshaushalt integriert wurde.  Die Länder und Gemeinden/Gv. bauten ihre Defizite um 1,1 beziehungsweise 1,6 Milliarden Euro ab. Die Sozialversicherung dagegen wies in 2005 ein Finanzierungsdefizit von 3,3 Milliarden Euro aus, nachdem sie im Vorjahr einen Überschuss von 2,1 Milliarden Euro erzielt hatte.  Diese Veränderung resultierte vor allem aus einem höheren Defizit bei der gesetzlichen Rentenversicherung, die im Jahr 2004 Sondereinnahmen aus Beteiligungsveräußerungen erzielt hatte, sowie aus der Verringerung des Überschusses bei der gesetzlichen Krankenversicherung.

Die Entwicklung bei den Einnahmen der öffentlichen Haushalte war geprägt durch um 1,1 Prozent auf 827,2 Milliarden Euro gestiegene Steuereinnahmen (einschließlich steuerähnliche Abgaben) und durch einen Zuwachs bei den Gebühreneinnahmen um 11,5 Prozent auf 26,0 Milliarden Euro - vor allem aufgrund von Mehreinnahmen des Bundes aus der Einführung der streckenbezogenen LKW-Maut. Auch die Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit erhöhten sich (+ 22,0 % auf 17,3 Milliarden Euro), wobei diese am kräftigsten bei den Ländern stiegen. Rückläufig (- 17,3 % auf 11,0 Milliarden Euro) waren die Einnahmen aus Beteiligungsveräußerungen.

Sinkende Ausgaben für Sachinvestitionen (- 3,2% auf 33,2 Milliarden Euro), für Zinsen (- 1,2% auf 64,4 Milliarden Euro) sowie für das Personal im öffentlichen Dienst (- 0,4% auf 183,9 Milliarden Euro) wirkten sich im Berichtszeitraum dämpfend auf die Ausgabenentwicklung aus. Deutlich gestiegen waren die Ausgaben für den laufenden Sachaufwand (+ 3,0% auf 223,6 Milliarden Euro) und für Darlehensgewährungen (+ 5,3% auf 7,8 Milliarden Euro). Die Ausgaben für soziale Leistungen nahmen insgesamt leicht um 0,5% auf 368,9 Milliarden Euro zu.

Das öffentliche  Finanzierungsdefizit wurde durch eine Nettokreditaufnahme von 49,6 Milliarden Euro sowie durch sonstige Finanzierungsmittel, insbesondere Kassenkredite und Entnahmen aus Rücklagen gedeckt. Der Stand der Kreditmarktschulden der öffentlichen Haushalte erhöhte sich zum Jahresende 2005 auf 1 440,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig stiegen die Kassenverstärkungskredite auf 40,7 Milliarden Euro.

 

 

 

Eckwerte der öffentlichen Haushalte im 1.- 4. Vierteljahr 2005 und 2004
Milliarden Euro

 

 

Einnahmen/ Ausgaben
Schulden

 

 

 

Insgesamt

darunter:

 

Bund1)

 

Länder

 

Gemeinden/
Gv.

 

 

 

 

 

 

Bereinigte Einnahmen

 

 

 

 

2005

944,4

250,0

235,3

151,1

2004

924,9

233,8

230,8

145,3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bereinigte Ausgaben

 

 

 

 

2005

1 001,3

281,5

259,3

153,3

2004

990,1

273,6

255,9

149,2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzierungssaldo2)

 

 

 

 

2005

- 57,1

- 31,4

- 24,1

- 2,3

2004

- 65,1

- 39,8

- 25,2

- 3,8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nettokreditaufnahme

 

 

 

 

2005

49,6

31,2

21,4

0,1

2004

61,7

39,5

22,8

0,9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonstige Finanzierung

 

 

 

 

2005

7,5

0,2

2,7

2,2

2004

3,4

0,3

2,4

3,0

 

 

 

 

 

1) Ab 1. Vierteljahr 2005 einschließlich Fonds »Deutsche Einheit«.
2) Einschließlich Saldo der haushaltsinternen Verrechnungen; das Finanzierungsdefizit in  Abgrenzung der Finanzstatistik ist nicht identisch mit dem Finanzierungsdefizit der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, das in die Berechnung des Maastricht-Kriteriums des staatlichen Defizits einfließt.

 

 

 

 

 

Kreditmarktschulden der öffentlichen Haushalte

Art der Schulden

Stichtag

Milliarden Euro

     
Kreditmarktschulden im weiteren Sinne

31.12.05

1 440,3

 

31.12.04

1 387,6

 

 

 

 

 

 

Kassenverstärkungskredite

31.12.05

40,7

 

31.12.04

34,9

 

 

 

     

 

 

Im Forum zu

2 Kommentare

Endogene Größen (BIP, Welthandel) in Regressionsgleichung von Welthandel und Welteinkommen

WiWi Gast

die annahme wird getroffen, weil sonst deine schätzer verzerrt sind und kointegriert müssen sie sein, weil ansonsten dein fehlerkorrekturmodel blödsinn wäre. aber wenn du solche fragen stellst, sollt ...

1 Kommentare

Nichttarifäre Handelshemmnisse - Bachelor-Thesis

Shadhat

Hallo alle miteinander, Im Rahmen meiner Bachelor-Thesis benötige ich ein Modell, dass die nichttarifären Handelshemmnisse darstellt. Hierzu bin ich lediglich auf Modelle der Außenhandelstheorie gesto ...

2 Kommentare

Innovationen und BIP

StephanKlein

Hallo Kristina, Dazu: 1. Wie kann der Staat die Innovationsfähigkeit einer VW fördern? Diskutieren Sie 3 alternative Wege. 1. Weg: Bildung Bildungsoffensive starten um mehr Menschen auf ein höheres ...

4 Kommentare

Gesamtausgaben aller Unternehmen in Deutschland

WiWi Gast

Und was sind die Vorleistungen deiner Meinung nach? Ausgaben oder?

3 Kommentare

Stichprobengröße für Regressionsanalyse mit Zeitreihendaten

WiWi Gast

Die mathematische Mindestgröße für ein Sample liegt glaube ich bei 10 für bestimmte Tests, ob das für Regression war kann ich dir aber gerade nicht sagen. Jedenfalls sollte die kleine Sample-Größe du ...

2 Kommentare

Negative Grenzerträge

WiWi Gast

Es kommt auf die Funktion an. Grundsätzlich könnte ich dir aber eine passende Kurve malen! :)

2 Kommentare

Brauche Hilfe: Hot Money Berechnung und Broad Money Berechnung

WiWi Gast

exakt das gleiche Vorhaben habe ich auch und exakt das gleiche Problem! :D Würde mich auch freuen, wenn jemand eine Antwort parat hat!

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema

Öffentliche Schulden 2013 um 1,4 Prozent auf knapp 2 044 Milliarden Euro gesunken

Zum Ende des vierten Quartals 2013 waren Bund, Länder und Gemeinden /Gemeindeverbände einschließlich aller Kern- und Extrahaushalte in Deutschland mit 2 043,7 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, entsprach dies einem Rückgang um 1,4 % (– 28,0 Milliarden Euro) gegenüber dem Ende des vierten Quartals 2012.

Weiteres zum Thema WiWi-News

Jahreswirtschaftsbericht 2017 - Bruttoinlandsprodukt wächst um 1,4 Prozent

Nach dem Verzicht auf seine Kanzlerkandidatur stellte Sigmar Gabriel den aktuellen Jahresbericht 2017 vor. Aus dem Bericht mit dem Titel „Für inklusives Wachstum in Deutschland und Europa“ geht hervor, dass das Bundeskabinett eine Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent erwartet. Grund für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 1,7 auf 1,4 Prozent ist die geringere Anzahl von Arbeitstagen.

Wirtschaftsweisen - Der Sachverständigenrat für Wirtschaft zur wissenschaftlichen Politikberatung.

Wirtschaftsweisen legen Jahresgutachten 2016/17 »Zeit für Reformen« vor

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat sein Jahresgutachten 2016/17 vorgelegt. Das Jahresgutachten trägt den Titel »Zeit für Reformen«. Das neue Jahresgutachten hat drei Schwerpunktthemen: die Bewältigung der Flüchtlingsmigration, die Stärkung der Architektur der Europäischen Währungsunion und die Schaffung von Voraussetzungen für mehr Wachstum in Deutschland.

Ein Fenster mit einem Aufkleber: Made in Germany.

Herbstprojektion 2016 der Bundesregierung - Deutsche Wirtschaft wächst solide

In der aktuellen Herbstprojektion erwartet die Bundesregierung einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von preisbereinigt 1,8 Prozent im Jahr 2016, im Jahr 2017 um 1,4 Prozent und im Jahr 2018 um 1,6 Prozent. Die deutsche Wirtschaft wächst solide weiter, etwas weniger, als noch im Frühjahr angenommen. Der niedrige Ölpreis, der Wechselkurs und die Anstrengungen zur Bewältigung des Flüchtlingszustroms haben dazu beigetragen.

Ein weißes London-Taxi mit einer britischen Fahne auf der Motorhaube.

Brexit-Folgen für Deutschland: Ökonomen-Kommentare und Studien

Nach dem Brexit-Votum der Briten werden die wirtschaftlichen Folgen eines EU-Austritts für Deutschland unter Ökonomen heiß diskutiert. Millionen britische Brexit-Gegner protestieren derweil gegen das Brexit-Votum vom 23. Juni 2016. In einer Online-Petition fordern sie eine zweite Volksabstimmung und hoffen auf einen Regrexit, den Exit vom Brexit.

Ein Baugerüst mit einem alten Bild in schwarz weiß mit Arbeitern von früher.

DIHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2016: Wachstum profitiert von Bau und Konsum

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet für 2016 mit einem Wachstum von 1,5 Prozent, nachdem er zu Jahresbeginn noch einen Zuwachs von 1,3 Prozent prognostiziert hatte. Nach der jüngsten Konjunkturumfrage zieht das Wachstum an und die Erwartung der Unternehmen verbessert sich leicht.

Screenshot

Preis-Kaleidoskop

Das Preis-Kaleidoskop bietet einerseits einen schnellen Überblick über die Bedeutung von Gütergruppen und über deren Preisentwicklungen.

Screenshot Homepage w-wie-wachstum.de

w-wie-wachstum.de - Portal zum Thema Wirtschaftswachstum

Das Bruttoinlandsprodukt ist in Deutschland seit 1991 zwar langsamer gestiegen als im Schnitt der Industrieländer. Doch in mancherlei Hinsicht war und ist das deutsche Wachstum nachhaltiger - zum Beispiel, weil viel Geld in die Forschung fließt. Zu den Schwachstellen zählen die eher niedrige Investitionsquote und der hohe Energieverbrauch. Fakten, Analysen, Grafiken und Videos zum Thema Wachstum bietet ein neues Portal des Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

Beliebtes zum Thema News

Porsche übernimmt IT-Beratung MHP

Porsche übernimmt IT-Beratung MHP

Die Porsche AG übernimmt bis Januar 2024 schrittweise alle Anteile der MHP GmbH. Damit möchte die bisherige Mehrheitseignerin das Wachstumspotenzial der Management- und IT-Beratung MHP konsequent nutzen.

Eine amerikanische Flagge weht vor einem Hochhaus Bürogebäude.

Mizuho übernimmt Greenhill für 550 Millionen US-Dollar

Mizuho übernimmt die Investmentbank Greenhill zu einem Kaufpreis von 15 US-Dollar pro Aktie für etwa 550 Millionen US-Dollar. Greenhill fungiert als M&A- und Restrukturierungsberatungsunternehmen für Mizuho. Die Marke, das globales Netzwerk, die Führung und das Team von Greenhill bleiben bestehen. Die Übernahme soll Mizuhos Wachstumsstrategie im Investmentbanking beschleunigen. Die Mizuho Financial Group ist mit einer Bilanzsumme von etwa 2 Billionen US-Dollar die 15. größte Bank der Welt.

Ein Nahverkehrszug hält am Gleis.

Deutsche Bahn legt Angebot mit 10 Prozent Lohnerhöhung vor

Die Deutsche Bahn bietet 10 Prozent Lohnerhöhung für untere und mittlere Lohngruppen, 8 Prozent für obere und zusätzlich 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie. Nach eigenen Aussagen liegt das durchschnittliche Tarifgehalt bei der Bahn über alle Berufsgruppen aktuell bei 4.000 Euro im Monat. In den letzten zehn Jahren sind die Gehälter bei der DB um 26,5 Prozent gestiegen, und damit mehr als im Öffentlichen Dienst mit 26,1 Prozent.

Das Foto zeigt das Logo der Schweizer Bank UBS, die gerade die Bank Credit Suisse übernimmt.

UBS übernimmt Credit Suisse für 3 Milliarden CHF

Die Schweizerische Nationalbank UBS hat die Akquisition der Credit Suisse bekannt gegeben. Durch die Fusion entsteht eine Bank mit einem verwalteten Vermögen von über 5 Billionen US-Dollar, davon 1,5 Billionen in Europa. Der Bundesrat der Schweiz begrüsst die geplante Übernahme. Aktionäre der Credit Suisse erhalten für die Fusion 1 Aktie der UBS für 22,48 Aktien der Credit Suisse. Das entspricht einem Übernahmepreis von 3 Milliarden Schweizer Franken. Der Zusammenschluss soll bis Ende 2023 vollzogen werden.

Online-Shopping: Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale

Fakeshop-Finder prüft Online-Shops

Ein Fakeshop ist – wie der Name bereits andeutet – ein gefälschter Online-Shop. Es wird immer schwieriger, Fakeshops von seriösen Online-Shops zu unterscheiden. Mit dem Fakeshop-Finder bietet die Verbraucherzentrale ein kostenloses Online-Tool an, um die Webseiten (URLs) von Online-Shop zu überprüfen. Die Website zeigt zudem, wie sich Fakeshops erkennen lassen. Ein Fakeshop-Glossar, eine Liste häufiger Fragen zu Fakeshops und ein Fakeshop-Kalender mit saisonalen Fakeshop-Listen runden das Angebot ab.

Eine Europaflagge vor einem Betongebäude und eine verschnörkelte Straßenlampe.

Europäisches Parlament bestätigt Einigung zur Reform vom EU-Emissionshandel

Das Europäische Parlament hat am 18. April 2023 die politische Einigung zur AStV-Reform des EU-Emissionshandels bestätigt. Damit die Reform in Kraft treten kann, fehlt nun noch eine formale Befassung im Rat. Der Europäische Emissionshandel wird auf fast alle Sektoren ausgeweitet, insbesondere auf die Bereiche Gebäude und Verkehr. Etwa 85 Prozent aller europäischen CO2-Emissionen sind damit zukünftig an Zertifikate bzw. Emissionsrechte gebunden. Deren Menge sinkt kontinuierlich ab – entsprechend der europäischen Klimaziele.

Energiepreispauschale für Studenten im Entlastungspaket

Studierende erhalten Energiepreispauschale von 200 Euro

Das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung ist mit 20 Maßnahmen sehr umfangreich. Die auf den ersten Blick gewaltig erscheinende Summe von 65 Milliarden Euro ist jedoch eine Mogelpackung, meint das Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Mindestens 25 Milliarden Euro davon beziehen sich auf Vorhaben, die auch ohne Energiekrise angestanden hätten. Was bedeutet das Paket für Singles, Familien und vor allem für Studierende? Studierende erhalten eine Energiepreispauschale von 200 Euro.