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Verbraucherpreisindex Dezember 2006

Nach endgültigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Jahresdurchschnitt 2006 gegenüber 2005 um 1,7 Prozent gestiegen. Dies ist eine deutlich niedrigere Jahresteuerungsrate als im Vorjahr 2005.

Verbraucherpreisindex Dezember 2006
Wiesbaden, 23.01.2007 (destatis) - Nach endgültigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Jahresdurchschnitt 2006 gegenüber 2005 um 1,7 Prozent gestiegen. Dies ist eine deutlich niedrigere Jahresteuerungsrate als im Vorjahr 2005 (+ 2,0%). Im Jahr 2004 lag die Jahresveränderungsrate bei + 1,6 Prozent, 2003 betrug die jährliche Preissteigerung 1,1 Prozent. Für die Preisentwicklung 2006 sind vor allem die Energiepreise verantwortlich: Energieprodukte (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) verteuerten sich 2006 um 8,5 Prozent und wirkten fast im gesamten Jahr preistreibend. Ohne Einrechnung von Energie hätte die jahresdurchschnittliche Teuerung nur 0,9 Prozent betragen (darunter ohne Einrechnung von Mineralölprodukten: + 1,5%). Unter allen Energiepreisen stiegen die Preise für Gas am stärksten um 17,7 Prozent (Preishöchststand im November 2006). Mineralölprodukte verteuerten sich 2006 um 6,5 Prozent (davon Kraftstoffe: + 5,6% und leichtes Heizöl: + 10,7%).

Überdurchschnittliche Preissteigerungen beim Jahresergebnis 2006 sind bei Nahrungsmitteln (+1,8%), insbesondere bei Obst (+ 2,4%) und Gemüse (+ 8,2%) zu beobachten. Dagegen sind bei langlebigen Gebrauchsgütern weiterhin Preisrückgänge (- 0,4% im Jahresdurchschnitt 2006) zu verzeichnen, für einzelne Güter auch im zweistelligen Bereich (darunter Personalcomputer: - 14,7% und Fernseher: - 14,5%).

Im Dezember 2006 stieg der Verbraucherpreisindex gegenüber Dezember 2005 um 1,4 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich der Index um 0,8 Prozent. Die Schätzung für Dezember 2006 wurde damit bestätigt. Der monatliche Preisauftrieb hat sich seit Mitte des Jahres abgeschwächt, ab Juli wurde die 2-Prozent-Grenze nicht mehr erreicht. Im Dezember 2006 wirkte im Vorjahresvergleich wie auch im Jahresdurchschnitt Energie preistreibend: Während die Preise für Mineralölprodukte um 2,2 Prozent sanken (davon leichtes Heizöl: - 5,8% und Kraftstoffe: - 1,2%), stiegen dagegen die Preise für Haushaltsenergien binnen Jahresfrist weiter an: Gas verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich um 14,6 Prozent, die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme um 7,4 Prozent sowie Strom um 4,1 Prozent. Ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) hätte die Teuerungsrate im Dezember 2006 nur 1,2 Prozent betragen.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im Dezember 2006 gegenüber dem Vorjahresstand um 2,6 Prozent. Insbesondere verteuerten sich Gemüse (+ 12,3%) sowie Fisch und Fischwaren (+ 4,8%). Auch die Preise für alkoholfreie Getränke zogen weiter an (+ 2,1%; darunter Orangensaft: + 10,5% und Apfelsaft: + 5,0%). Eine moderate Preisentwicklung war dagegen bei Molkereiprodukten und Eiern (+ 0,2%) zu beobachten.

Der deutliche Anstieg des Gesamtindex gegenüber dem Vormonat November um 0,8 Prozent war wesentlich durch saisonbedingte Verteuerungen verursacht: Neben den Preiserhöhungen für Obst und Gemüse (+ 1,6% und + 0,9%; darunter Weintrauben: + 20,0% und Kopfsalat: + 18,5%) sind insbesondere übliche Preisanstiege - aufgrund der Saisonhöhepunkte Weihnachten und Silvester - für Pauschalreisen (+ 30,9% zum November 2006) und für Beherbergungsdienstleistungen (+ 19,7%) hervorzuheben. Auch die Flugpreise verteuerten sich saisonbedingt zum Vormonat im Schnitt um 8,7 Prozent.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland ist im Jahresdurchschnitt 2006 um 1,8 Prozent gestiegen. Im Dezember 2006 erhöhte sich der harmonisierte Verbraucherpreisindex gegenüber Dezember 2005 um 1,4 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat November 2006 stieg der Index um 0,9 Prozent. Die Schätzung vom 22. Dezember 2006 für das Monatsergebnis wurde damit leicht nach unten korrigiert. Die vorläufigen Ergebnisse für Januar 2007 werden voraussichtlich am 30. Januar 2007 veröffentlicht (endgültige Ergebnisse am 16. Februar). Die geringfügige Verschiebung der Veröffentlichungstermine verbessert die zeitliche Repräsentativität der Preiserhebung.