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ZEW-Konjunkturerwartungen - Schuldenkrise bremst Erwartungen

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Mai 2010 um 7,2 Punkte gefallen und liegen nun bei 45,8 Punkten nach 53,0 Punkten im Vormonat.

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ZEW-Konjunkturerwartungen - Schuldenkrise bremst Erwartungen
Mannheim, 20.05.2010 (zew) - Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Mai 2010 um 7,2 Punkte gefallen und liegen nun bei 45,8 Punkten nach 53,0 Punkten im Vormonat. Mit diesem Wert liegen sie immer noch deutlich über ihrem historischen Mittelwert von 27,4 Punkten. Trotz der aktuellen Eintrübung der Erwartungen gehen die Experten weiterhin von einer konjunkturellen Erholung auf Sicht der nächsten sechs Monate aus. Diese Einschätzung dürfte nicht zuletzt durch die positiven Zahlen zum Export und der Industrieproduktion im März bestärkt worden sein.
Die immer deutlicher zutage tretende Verschuldungsproblematik zahlreicher Länder sehen die Finanzmarktexperten hingegen tendenziell als Konjunkturrisiko.



»In den gesunkenen Konjunkturerwartungen mag sich die zunehmende Unsicherheit von Konsumenten und Investoren bezüglich der Konsolidierungspolitik der öffentlichen Haushalte im Euroraum und hinsichtlich der Entwicklung des Wechselkurses des Euro widerspiegeln,« kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland fällt im Mai erneut deutlich besser aus als im Vormonat. Der entsprechende Indikator steigt um 17,6 Punkte auf minus 21,6 Punkte. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im Mai um 8,4 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen und liegen nun bei 37,6 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich um 3,9 auf minus 48,5 Punkte.

Die oben genannten Zahlen beziehen sich auf den vollständigen Umfragezeitraum vom 3.5. bis zum 17.5.2010. Zu bemerken ist allerdings, dass sich das Meinungsbild nach Bekanntgabe des »EU-Rettungsschirms« verändert hat: Die Konjunkturerwartungen für Deutschland zeigen sich für den Zeitraum ab dem 10. Mai tendenziell noch stärker rückläufig: Offenbar erwarten die Finanzmarktexperten durch die Konsolidierungsmaßnahmen von europäischen Regierungen insgesamt dämpfende Effekte auf die Nachfrage, die durch die ebenfalls erwartete Abwertung des Euro und die davon ausgehenden stimulierenden Wirkungen für den Export nur teilweise kompensiert werden können.