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ifo Konjunkturprognose 2009: Deutschland in der Rezession

In Deutschland ist die Konjunktur seit der Jahresmitte 2008 deutlich abwärts gerichtet. In der ersten Jahreshälfte hatte die Wirtschaft noch einmal ein kräftiges Zwischenhoch durchlaufen. Seit dem Sommer kam dann aber die massive Verschlechterung des außenwirtschaftlichen Umfelds mehr und mehr zur Wirkung.

ifo Geschäftsklima 2008

ifo Konjunkturprognose 2009: Deutschland in der Rezession
München, 18.12.2008 (ifo) - Die Weltwirtschaft befindet sich in einem massiven Abschwung. Die schwere Krise an den internationalen Finanzmärkten, die in den USA mit dem Zusammenbruch des Subprime-Hypothekenmarkts 2007 begonnen hatte, hat inzwischen auf alle Wirtschaftsbereiche übergegriffen. Für Unternehmen und private Haushalte haben sich die Finanzierungsbedingungen verschlechtert, zudem dämpfen Vermögensverluste und eingetrübte Ertragsaussichten. In vielen Ländern sind kontraktive Multiplikatorprozesse angestoßen worden. Entlastend wirkte zuletzt lediglich der starke Rückgang der Rohölpreise, was den Zentralbanken Spielräume eröffnete, die Leitzinsen herabzuschleusen. Das im Rahmen des ifo World Economic Survey erhobene Weltwirtschaftsklima ist im vierten Quartal 2008 auf den niedrigsten Stand seit mehr als 20 Jahren gesunken. Der Rückgang des Indikators resultiert aus der abermals ungünstigeren Einschätzung der wirtschaftlichen Lage, aber auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich weiter eingetrübt. Die Abkühlung des Weltwirtschaftsklimas betraf dieses Mal nicht nur die großen Wirtschaftsregionen Nordamerika, Westeuropa und Asien, sondern auch Mittel- und Osteuropa, Russland, Lateinamerika und Australien. Alles in allem deutet diese Datenkonstellation auf eine globale Rezession im Jahr 2009 hin.

In Deutschland ist die Konjunktur seit der Jahresmitte 2008 deutlich abwärts gerichtet. In der ersten Jahreshälfte hatte die Wirtschaft noch einmal ein kräftiges Zwischenhoch durchlaufen. Seit dem Sommer kam dann aber die massive Verschlechterung des außenwirtschaftlichen Umfelds mehr und mehr zur Wirkung; zudem verschärfte sich die Finanzkrise außerordentlich. Die Wertschöpfung in Deutschland ist im dritten Vierteljahr erstmals deutlich gesunken. Der gesamtwirtschaftliche Auslastungsgrad – zieht man die ifo Kapazitätsauslastung im verarbeitenden Gewerbe als Proxy heran –, lag dabei aber immer noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Auch die Arbeitsmarktentwicklung blieb bis zuletzt außerordentlich robust. Hierzu trugen die flexible Inanspruchnahme von Leiharbeit und der Ausgleich von Arbeitszeitkonten bei. Allerdings hat inzwischen das Stellenangebot abgenommen und die Meldungen für Kurzarbeit sind spürbar gestiegen.

Insgesamt sprechen die verfügbaren Konjunkturindikatoren dafür, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion saison- und kalenderbereinigt im Jahresendquartal 2008 stark beschleunigt gesunken ist; die laufende Jahresrate dürfte -3 ½  Prozent betragen haben. Den vergleichbaren Vorjahresstand unterschritt die Produktion um 0,4  Prozent (kalenderbereinigt: -0,5  Prozent). Zugleich ist der Auslastungsgrad im Verlauf des vierten Quartals unter den langjährigen Durchschnittswert gefallen. Die deutsche Wirtschaft ist damit in der Rezession.

Im Jahresdurchschnitt 2008 dürfte damit das reale Bruttoinlandsprodukt um 1,5  Prozent expandiert haben, nach 2,5  Prozent im Vorjahr. Allerdings gab es in diesem Jahr eine größere Zahl von Arbeitstagen als 2007, nach Ausschaltung dieser Kalenderschwankung beläuft sich die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts 2008 sogar nur auf 1,2  Prozent. Die konjunkturelle Abschwächung machte im laufenden Jahr sich zuallererst bei den Exporten bemerkbar; diese sinken bereits seit Frühjahr kräftig. Im Jahresdurchschnitt 2008 dürfte sich aufgrund des großen Überhangs aber noch ein merklicher Anstieg ergeben haben. Die deutsche Wirtschaft ist von der internationalen Konjunkturschwäche besonders betroffen, weil vor allem die Nachfrage nach Investitionsgütern zurückgeht, die im deutschen Exportsortiment dominant sind. Die Ausrüstungsinvestitionen sind inzwischen ebenfalls rückläufig, das Vorjahresergebnis dürfte aber auch hier noch deutlich übertroffen worden sein. Der private Konsum trat im Jahresdurchschnitt 2008 auf der Stelle; der bis zum Herbst andauernde Höhenflug der Energie- und Kraftstoffpreise sowie die Teuerung bei Nahrungsmitteln schmälerten per saldo die Kaufkraft.

Im kommenden Jahr stehen die Konjunkturampeln auf rot. Die deutsche Wirtschaft, die zuvor aufgrund ihrer außenwirtschaftlichen Ausrichtung in besonderem Maße von dem kräftigen weltwirtschaftlichen Aufschwung profitiert hat, gerät nun umgekehrt in besonderem Maße in den Abwärtssog, den die Finanzkrise weltweit ausgelöst hat. Die gesamtwirtschaftliche Produktion wird daher kräftig weiter sinken. Im Jahresdurchschnitt wird das reale Bruttoinlandsprodukt dem Ursprungswert nach wie auch kalenderbereinigt um 2,2  Prozent abnehmen. Im Gefolge der Weltrezession werden die Exporte drastisch zurückgeschraubt. Die Investitionen in Ausrüstungen werden bei sinkender Kapazitätsauslastung, einbrechenden Ertragsaussichten und restriktiven Finanzierungsbedingungen scharf zurückgefahren werden. Auch der Bau rutscht mit Ausnahme des öffentlichen Nichtwohnungsbaus ins Minus. Der private Konsum dürfte trotz steigender realer Durchschnittslöhne nur wenig vorankommen. Ausschlaggebend ist der deutliche Rückgang der Beschäftigung, zudem bleibt die Sparquote angesichts der Finanz- und Vertrauenskrise hoch. Die Inflationsrate wird im Jahresdurchschnitt 2009 rund 1  Prozent betragen; in einzelnen Monaten werden die Raten sogar merklich unter dieser Marke liegen.

 Die Arbeitsnachfrage wird im Prognosezeitraum einbrechen. Im kommenden Jahr wird die Zahl der Erwerbstätigen um 0,8  Prozent auf rund 40 Mio. zurückgehen. Im Verlauf von 2009 werden sich rund 540 000 Personen zusätzlich arbeitslos melden. Daher wird sich die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote auf 8,0  Prozent erhöhen. In 2010 wird sich diese Entwicklung fortsetzen, so dass die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt fast die Marke von 4 Millionen erreichen dürfte, was einer Quote von 9,2  Prozent entspricht.

Nachdem der Finanzierungssaldo des Staates von 2003 bis 2008 kontinuierlich besser geworden ist, wird für die Jahre 2009 und 2010 ein Rückschlag erwartet. Ursache ist insbesondere die verschlechterte gesamtwirtschaftliche Situation, wobei die Finanzpolitik allerdings schon vorher einen graduellen Kurswechsel von der Konsolidierung hin zur Ausweitung von Leistungen vollzogen hat. Für das Jahr 2009 wird mit einem Defizit in der Größenordnung von 34 Mrd. Euro oder 1,4  Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts gerechnet. Für das Jahr 2010 lassen die schwache Konjunktur und die fortgesetzte Eintrübung auf dem Arbeitsmarkt erwarten, dass das Budgetdefizit des Staates erneut um rund 1 ½ Prozentpunkte steigt. Damit erreicht Deutschland nahezu wieder die Maastricht-Grenze von 3  Prozent.

Die allgemeine Unsicherheit einer Konjunkturprognose wird derzeit überlagert von speziellen Abwärtsrisiken, die sich aus der weltweiten Finanzkrise ergeben. Gleichwohl gibt es auch Aufwärtsrisiken: So ist zum Prognosezeitpunkt noch unbekannt, ob und in welchem finanziellen Umfang weitere Konjunkturprogramme in Deutschland aufgelegt werden. Zudem könnte sich die Bankenkrise schneller als erwartet auflösen, auch aufgrund weiterer staatlicher Interventionen, z.B. am Interbankenmarkt. Dann könnte sich die Kreditvergabe weniger restriktiv entwickeln als unterstellt, und die Zinssenkungen der EZB würden voll auf die Kreditzinsen durchschlagen.

 

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