Hallo zusammen,

Man liest immer soviel von Lebensläufen, wo Leute Auslandssemester, mehrere Praktika, Werksstudent, Auslandspraktika etc. gemacht haben.
Deswegen würde mich einfach mal interessieren, was meine bisherige und geplante Ausbildung "wert ist" bzw. wie gut sie ist und was man damit erreichen kann.
Könnte ich es auch in die Top-Unternehmen schaffen (Big 4 Beratungen, Dax Unternehmen) oder reicht es bei mir eher nur für etwas lokaleres etc.

Ich studiere jetzt am Ende meines Bachelors Wirtschaftsinformatik an einer großen Uni mit einem (laut Rankings in der Lehre) guten Wirtschaftsinformatikbereich.

Ich habe direkt nach meinem Abitur mit dem Studium begonnen.
Ich werde den Bachelor mit einer Note im Bereich 1,7/1,8 abschließen und liege damit in den ca. 20% besten Prozent meiner Kohorte.
Ich werde zwischen Bachelor und Master ein 4 monatiges Praktikum machen, wo ist noch nicht ganz klar.
Für meinen Master werde ich an meiner Uni bleiben.
In meinem Master möchte ich noch ein Praktikum machen und voraussichtlich auch ein Erasmus-Auslandssemester innerhalb Europas (mehr ist finanziell leider nicht drin, keine Akademiker-Eltern).

Neben meines Studiums habe ich relativ viel ehrenamtliches gemacht. Ich bin zwar kein Werksstudent innerhalb eines Unternehmens, arbeite aber zumindest seit etwas längerem als SHK an einem Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik.

Welche Chancen hat man mit so einem "durchschnittlichen" Lebenslauf. Kann es passieren, dass ich bei meiner Praktikumssuche Probleme damit bekomme ein gutes Unternehmen zu finden oder Schwierigkeiten bekomme ein Unternehmen zu finden, welches mir den Mindestlohn bezahlt, da es mein Erstpraktikum ist?
Wie sieht es nach dem Studium aus, davon ausgehend, dass ich mein Studium wie geplant fortsetze und einen durchschnittlichen Masterabschluss mache.

Auf eure Einschätzungen und Erfahrungen bin ich sehr gespannt!

Was machst du dir da Sorgen? Du hast (bald) ein Winfo-Abschluss und bist damit besser gerüstet für den Arbeitsmarkt als mit einem Bwl-grade

"keine Akademiker-Eltern" ist eine sehr einfache Ausrede. Meine Eltern konnten mir auch 0 ? fürs Auslandssemester geben, war dennoch in den USA: Stipendium + Ersparnisse + Kredit

Naja, absoluter Durchschnittsstudent, so wie du dich beschrieben hast. Gehört schon relativ viel Glück dazu, was gut bezahltes zu finden (Stichwort: Wieso sollte man sich gerade für dich entscheiden, wenn es doch noch Hunderte bzw. Tausende Klone von dir gibt?). Dein extremer Durchschnitt macht das Ganze nicht leichter.

Du gehörst zu den besten 20 %; siehst dich aber als Durchschnitt? Den scheinst du dann ja sehr weit zu fassen. Big 4 gehören übrigens nicht zu den Top-Unternehmen, bei denen man als Absolvent einsteigen kann. Da kämst du mit einem WInfo Master wohl auch unter, wenn du wirklich durchschnittliche Noten hättest.

Bei Dax 30 und den Top-Strategieberatungen könnte es eng werden; kommt allerdings auch auf deine Note im Abitur an und wo du deine Praktika absolviert hast / absolvieren wirst.

Big 4 sind einfach nur groß, und weil sie so viel Werbung machen, auch bekannt unter Studenten. Aber wirklich schwierig ist es nicht, dort unterzukommen. Und gut bezahlt ist es auch nicht.

Es kann schon sein, dass man mit 1,8 unter den 20% Besten Absolventen ist. Das Problem ist nur, dass die nächsten 30% wahrscheinlich irgendwo bei 1,9 - 2,1 landen. Damit unterscheiden sich die Noten mittlerweile kaum.

Das stimmt - Big4 ist doch kein Targetunternehmen. Wenn Du dort bist ist der Exit Revision, Aufsichtsrecht oder Accounting - Also besonders spannende Unternehmensfunktionen..

Lounge Gast schrieb:

Big 4 sind einfach nur groß, und weil sie so viel Werbung
machen, auch bekannt unter Studenten. Aber wirklich schwierig
ist es nicht, dort unterzukommen. Und gut bezahlt ist es auch
nicht.

Es kann schon sein, dass man mit 1,8 unter den 20% Besten
Absolventen ist. Das Problem ist nur, dass die nächsten 30%
wahrscheinlich irgendwo bei 1,9 - 2,1 landen. Damit
unterscheiden sich die Noten mittlerweile kaum.

Eure Pauschalisierungen gegenüber den Big4 werden allmählich etwas langweilig und geben ein verzerrtes Bild ab. Eure Aussagen mögen möglicherweise auf das Audit zutreffen, es gibt dort aber noch ganz andere Bereiche, die man differenziert betrachten muss (im Sinne von Anspruch, Qualifikation, Flughöhe, Themen, Gehalt, Exit etc.).

Es gibt andere Top Notch Adressen, Haken dran. Wenn ihr allerdings DAX dazu zählt, gilt auch eine Big4 als erstrebenswertes Ziel, vor allem mit Hinblick auf das Profil des TEs.

Sieh die Sache mal entspannt an. Mein Schnitt im BA BWL war absolut bescheiden (3,2), dafür hab ich ihn in 4 statt 6 Semestern beendet. Praktikum hab ich gerade mal eins vorzuweisen, und nicht bei einem Dax 30 oder Big 4 sondern deutscher Mittelstand. Sprachkenntnisse hab ich nur englisch, dafür sehr gut, weil ein Jahr in Toronto während der Schule.

So, die meisten würden hier im Forum jetzt behaupten, damit findet man nie nen Job. Untergekommen bin ich in Süddeutschland bei nem UN mit ~900Ma, arbeite dort als Junior Key Account Manager seit einem Jahr.
Ich bekomme 40k fix + 8k Prämie, hab nen (damals nagelneuen) A4 inkl. privater Nutzung mit unlimitierter Tankkarte für Privatfahrten und pro Jahr über 3 Wochen Schulung bei externen, teuren und in der Wirtschaft anerkannten Trainern. Meine Arbeitszeit liegt ziemlich glatt bei 40h/w, ca 2 Tage die Woche im Hotel.

Im Bewerbungsgespräch hab ich mich gegen 90 Mann durchgesetzt.

Also, nicht verzagen, schau dich um. Es gibt jede Menge guter Jobs da draußen! Viel Glück!