Hallo!

Ich studiere zurzeit berufsbegleitend Int. Wi.-Ing. an einer FH und nähere mich schön langsam dem Bachelorabschluss (bis jetzt ~1,2; bevor irgendwelche voreiligen, abfälligen Kommentare zur FH kommen, muss ich sagen, dass die FH doch recht gut angesehen ist und der Durchschnitt wohl eher bei 3 liegt). Habe durch die berufsbegleitende Form bereits meinen Zivildienst parallel abgeleistet und gehe jetzt für ein Semester ins Ausland. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich meinen Master an einer Uni machen sollte, oder den Master an derselben FH anhängen soll und nebenbei arbeiten gehe.

Für den Master an der FH spricht natürlich, dass ich dadurch 2,5 Jahre (6. Sem. vom Bachelor + 4 Sem. Master) Geld verdiene und Berufserfahrung sammle.

Für den Master an der Uni spricht zum einen die doch etwas höhere Qualität an der Uni und die Möglichkeit sich zu spezialisieren. Außerdem wäre dann noch ein weiteres Auslandssemester und 1, 2 Praktika möglich. Anschließend wäre das Ziel in die Industrie als Trainee zu gehen.

Einerseits würde ich natürlich schon gerne eine Traineestelle in einem rennomierten Unternehmen ergattern und die damit verbundenen Vorzüge (Auslandsaufenthalt, Netzwerk, Mentor, Orientierung, etc.) genießen, andererseits weiß ich nicht, ob es sich rentiert, deswegen auf 2,5 Jahre Gehalt und Berufserfahrung in einem mehr oder weniger 0815 Job zu verzichten.
Wie seht ihr die Chancen? FH-Master + Berufserfahrung oder lieber Uni + weitere Praktika und Auslandsaufenthalt und dann Traineeprogramm. Kommt man durch das Traineeprogramm nachher wirklich so viel schneller voran?

Berufsbegleitente FH und guter Ruf... Na ja...

Ich finde man sollte einen akademischen Grad auf jeden Fall Vollzeit erwerben, da das Niveau der berufsbegleitenten Studiengänge auf jeden Fall um einiges niedriger ist.
Ich habe beides gemacht.

Ich würde dir auf jeden Fall einen Uni-Master empfehlen.
Das eröffnet dir ganz andere Zukunftschancen.
Ob du dann eine Trainee-Stelle bekommst ist eine andere Frage (aber wenn man sieht, wer von denen später in den Top-Positionen ist, ist das wohl auch nicht unbedingt nötig...).
Aber jedenfalls wird sicher der Uni-Master sich in 10 Jahren auszahlen.
Bei uns in der Firma, werden wieso auch immer, berufsbegleitente Abschlüsse immer noch etwas belächelt. Ich persönlich habe sehr viel Respekt vor Leuten, die das auf dem zweiten Bildungsweg absolvieren. Und die bekommen auch gute Jobs. Aber fürs mittlere und höhere Management werden nur Leute mit einem "echten" Uni-Abschluss berücksichtigt!
Der theoretische Background ist da einfach stabiler. Und die Berufserfahrung kommt von ganz alleine!

Uni Master machen. Sonst bereuen.

Könntest du mit dem FH-Master nicht an eine Traineestelle kommen? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Ist die Berufserfahrung, die du neben dem FH-Studium machen würdest denn irgendwie relevant für deine späteren Karriereziele? Oder ist das nur ein Job den du machst um Geld zu verdienen. Brauchst du zwingend das Geld? Könntest du die Praktika in einem deutlisch relevanteren Feld machen?

Für die Traineestelle in der Industrie reicht der FH-Maser mit entsprechender Praxiserfahrung dicke!

Also zum Thema berufsbegleitende FH muss ich sagen, dass ich aus Österreich komme. Es handelt sich als nicht um eine Berufsakademie oder duale Hochschule. Auch in einem Ranking von Personalern in einer österr. Wirtschaftszeitschrift war der Studiengang der bestbewertetste FH Studiengang und auch vor einigen Uni Studiengängen.

Dass das Niveau auf der Uni vermutlich höher ist, ist mir natürlich klar, das ist auch einer der Gründe warum ich evt. wechseln möchte.

Für mich ist die Entscheidung damals für die FH gefallen, weil ich dadurch schon während des Zivildienst beginnen konnte und die derzeitige Situation an den österr. Unis (zumindest in der Eingangsphase) ziemlich chaotisch ist. An der FH haben wir moderne Unterrichtsräume, Lektoren die Praxiserfahrung haben und in einem Verbänden zu je 30-40 Leuten auch Zeit für die Anliegen einzelner Studenten haben usw. Zusätzlich hab ich noch einige kostenlose Sprachkurse und Seminare besucht. Aber wie gesagt die FH hat natürlich auch ihre Nachteile.

Also mit dem FH-Master kommt die Traineestelle nicht mehr in Frage, da ich dann zum einen schon zu viel Berufserfahrung hätte und zum anderen bei derartig hohen Bewerberzahlen Uniabsolventen wohl den Vorzug bekommen würden.

Die Berufserfahrung wäre natürlich relevant. Ich würde mir dann einen Job suchen, den ich auch nach dem Studium weiterführen wollen würde, ggf. mit nach Abschluss eröffneten Aufstiegsmöglichkeiten. Das Geld selbst brauche ich nicht unbedingt, auch wenn es schon ein angenehmer Nebeneffekt wäre. Aber das Geld wäre nicht wirklich das Problem an dem Uni Master.

Während dem Uni Master würde ich in den Ferien relevante Praktika machen und mich nebenbei um eine Werksstudentenstelle bewerben. Zusätzlich noch ein Auslandssemester und die Masterthesis würde ich vorzugsweise in der Industrie schreiben.

Aja bevor ichs vergesse, für das Masterstudium würde ich von Ö nach D ziehen, was sich für mich allerdings nicht als Nachteil darstellt.

Danke schon mal für die Antworten!

Hmm, also ich würde ja sagen, es ist "fast" egal was du machst.

Ein Uni-Master hat in dem Fall die Vorteile, dass du nochmal ins Ausland kannst (Gut für dich und deinen CV) und dass du durch ein paar Praktika/Werkstudententätigkeiten verbessertes Networking betreiben kannst.

Wenn du aber mit dem Nebenjob+FH-Master schon in die von dir Angestrebte Karriererichtung gehst, kann man hier auch schlecht von abraten.

Wie sind den die Perspektiven in der Firma, in der du nebenbei und geplant auch nach dem Master arbeiten kannst? In der klassischen Industrie wird weitaus weniger Wert darauf gelegt, ob der Master von FH oder Uni kommt. Eigentlich legen nur UB/IB und Universitäten selbst großen Wert auf den Uni-Abschluss. Wenn du eh eher in die Industrie willst, ist Berufserfahrung evtl stärker zu gewichten.

Keine leichte Entscheidung finde ich, aber: du kannst kaum was falsch machen. Keiner der Wege wird dir deine Karriere irgendwie "verbauen"

Ja ich finde, dass beide Möglichkeiten an sich nicht schlecht sind, gerade deswegen ist es für mich nicht so leicht, mich zu entscheiden.

Naja genau die Perspektiven in einer Firma schrecken mich ab, da die Firmen, die in der Umgebung der FH sind und in denen ich mit meinem derzeitigen Wissen und Können anfangen könnte wohl eher zu den KMUs zählen. Ich habe ein wenig "Angst", dass wenn ich jetzt in einem mittelständigen Unternehmen, mit einem vielleicht nicht allzu anspruchsvollen Job anfange, ich dort dann nur geringe Aufstiegschancen habe und in einer "Sachbearbeiterstelle" mehr oder weniger verhungere.
Mit einem Uni Master sehe ich die Chance, bei einem großen Konzern in der Automobilindustrie, Energiewirtschaft, Maschinenbau etc. mit einem Traineeprogramm zu starten und durch dieses danach einfach bessere Aufstiegschancen und Perspektiven zu haben. Und was ich bisher gehört/gelesen habe, sollen die Anforderungen und Kriterien vergleichbar zu denen der UB sein (mit Ausnahme der Uni exkl.).