Amerikanische Ökonomin erhält Heinz König Young Scholar Award 2011
Mannheim, 11.07.2011 (zew) - Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat in Mannheim den Heinz König Young Scholar Award für das Jahr 2011 vergeben. Der Forschungspreis ging an Anna Watson von der University of Cambridge. Sie erhält die Auszeichnung für ihr internationales Konjunkturmodell, das eine Erklärung für starke Außenhandelsschwankungen liefert, wie sie beispielsweise in der jüngsten Wirtschaftskrise zu beobachten waren.

Der jährlich vom ZEW verliehene Heinz König Young Scholar Award ist mit 5.000 Euro dotiert und beinhaltet zusätzlich das Angebot eines mehrmonatigen Forschungsaufenthalts am ZEW. Der Forschungspreis wurde in diesem Jahr von der MLP Finanzdienstleistungen AG gesponsert.

In ihrem internationalen Konjunkturmodell berücksichtigt Watson Hemmnisse bei der Finanzierung von Unternehmen, die aufgrund asymmetrischer Informationen zwischen Unternehmen und Banken entstehen. Durch solche Hemmnisse, die exportierende Unternehmen wegen ihres höheren Finanzierungsbedarfs stärker treffen, wird die Wirkung von realen Schocks und Finanzmarktschocks auf den Außenhandel verstärkt. Daraus ergeben sich in ihrem Konjunkturmodell starke Außenhandelsschwankungen, wie sie in der jüngsten weltweiten Wirtschaftskrise zu beobachten waren. Watsons Modell leistet somit einen erheblichen Beitrag zu der wissenschaftlichen Debatte über die Gründe des starken Außenhandelseinbruchs der jüngsten Vergangenheit.

Der Heinz König Young Scholar Award ist nach dem im Jahre 2002 verstorbenen Gründungsdirektor des ZEW, Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz König, benannt und würdigt hervorragende empirische Arbeiten junger Wirtschaftswissenschaftler. Das ZEW will mit dem Preis der Vielzahl an Auszeichnungen für arrivierte Forscher keine weitere hinzufügen, sondern – ganz im Sinne von Heinz König – der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses den Vorzug geben.

Der Heinz König Young Scholar Award wurde zum Abschluss des 13. ZEW Summer Workshops zum Thema „Internationale Konjunkturzyklen“ verliehen, der dieses Jahr von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft finanziert wurde. Ziel des ZEW Summer Workshops ist es, den wirtschaftswissenschaftlichen Nachwuchs zu qualifizieren. Aus der Vielzahl der eingereichten wissenschaftlichen Papiere werden in einem harten Auswahlverfahren die besten ausgewählt. Dieses Jahr wurden zwölf Nachwuchswissenschaftler aus Südamerika, Nordamerika, Europa und Asien nach Mannheim eingeladen. Hier können sie ihre Forschungsarbeit mit anderen Nachwuchswissenschaftlern sowie speziell hierzu eingeladenen renommierten Forschern diskutieren. In diesem Jahr waren dies Prof. Michael B. Devereux, Ph.D., von der University of British Columbia und Prof. Fabio Ghironi, Ph.D., vom Boston College.