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Arbeit statt Armut: IZA-Preis 2014 geht an US-Ökonom Gary S. Fields

Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Gary S. Fields erhält den diesjährigen „IZA Prize in Labor Economics“ des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als die international wichtigste Auszeichnungen auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung. Die Preisverleihung findet am 4. Januar 2015 in Boston statt.

IZA-Preis 2014: US-Ökonom Gary Fields erhält

Arbeit statt Armut: IZA-Preis 2014 geht an US-Ökonom Gary S. Fields
Bonn, 20.11.2014 (iza) - Gary S. Fields hat die ökonomische Denkweise über die Arbeitsmärkte in den Entwicklungsländern revolutioniert und mit seiner Forschung Grundlagen geschaffen für eine zielgerichtetere Förderung der Beschäftigung in den besonders einkommensschwachen Ländern der Welt. Für diese herausragende wissenschaftliche Leistung erhält der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler den diesjährigen "IZA Prize in Labor Economics" des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als die international wichtigste Auszeichnung auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung. Die Preisverleihung findet am 4. Januar 2015 in Boston statt.

Zu den besonderen Leistungen des IZA-Preisträgers gehört sein bahnbrechendes Werk "Working Hard, Working Poor: A Global Journey". In diesem 2012 publizierten Buch hat Gary S. Fields verdeutlicht, dass das drängende Problem der globalen Armut entgegen verbreiteter Überzeugungen weniger ein Resultat hoher Arbeitslosenraten als vielmehr eine Konsequenz gravierender Defizite im Bereich der Beschäftigung ist. Wie seine Analysen zeigen, liegen die Arbeitslosenraten in einkommensschwachen Ländern häufig unter denen in einkommensstarken Ländern, weil in Ermangelung sozialer Absicherung der Druck zur Arbeitsaufnahme dort ungleich höher ist. Angesichts überwiegend prekärer Arbeitsverhältnisse mit unsicheren und zum Lebensunterhalt nicht ausreichenden Löhnen gelingt es dennoch kaum, den Status von "Working Poor" zu überwinden – die Arbeit, die sie haben, hilft den Menschen nicht aus der Armutsfalle heraus.

IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann betonte den hohen politischen Stellenwert der Forschungsarbeiten des Preisträgers: "Gary Fields hat uns die Wege aufgezeigt, wie wir eine der drängenden Zukunftsaufgaben – die Bekämpfung von weltweiter Armut und sozialer Ungleichheit – erfolgreicher bewältigen können, indem die internationale Entwicklungszusammenarbeit sich stärker auf die Arbeitsmärkte konzentriert."

Fields' Handlungsempfehlungen für die Politik zielen darauf ab, die Löhne von abhängig Beschäftigten und Selbstständigen in Entwicklungsländern zu erhöhen und sicherer zu machen, indem durch international koordinierte Investitionen, durch gezielte Anreize für Privatsektor und internationalen Handel sowie mit Hilfe von Wissenstransfers die Arbeitsnachfrage nachhaltig stimuliert wird. Mit diesem Ansatz offenbarte Fields zugleich die Mängel der bisherigen Entwicklungshilfe, die bis heute noch zu wenig auf die Belange der Arbeitsmärkte fokussiert wird.

http://www.iza.org/prize


Über den IZA-Preis
Der "IZA Prize in Labor Economics" wird seit 2002 jährlich in Anerkennung besonderer wissenschaftlicher Leistungen auf dem Gebiet der Arbeitsökonomie verliehen und soll einen Anreiz zu weiteren Forschungsarbeiten liefern, die sich den drängenden Fragen der Arbeitsmarktpolitik widmen. Zu den bisherigen IZA-Preisträgern zählen unter anderem die späteren Nobelpreisträger Dale Mortensen und Christopher Pissarides.

  1. Seite 1: Arbeit statt Armut: IZA-Preis 2014 geht an US-Ökonom Gary S. Fields
  2. Seite 2: Zur Person: Prof. Gary S. Fields

Im Forum zu Armut

59 Kommentare

Wieso gibt es so große finanzielle Unterschiede in der Menschheit?

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WiWi Gast schrieb am 27.05.2023: Ich bin zwar nicht der, der den Kommentar verfasst hat, aber ich frage mich schon was dein Kommentar jetzt mit der Richtigstellung zu tun hat. ...

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Re: Diplomarbeit Soziologie "Armut" - Ideen für Eigenanteil

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Was ist denn überhaupt die Fragestellung? Soziale Erwünschtheit ist schon länger ein bekanntes Phänomen in den Sozialwissenschaften und trotzdem gibt es immer noch Umfragen. Verrückt, oder?

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wenn du den graph parallel verschiebst steigt die Steigerung der Angebots an jeder Stelle identisch. Der Zuwachs des Angebots wäre dann überall konstant wenn du die steigung der Funktion veränderst ...

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