Bertram-Preis 2004 - Eine Bank für die Slums von Sao Paulo?
Helmut Bertram-Preis für Wirtschaftswissenschaften 2004 verliehen
Bertrampreis 2004 - Eine Bank für die Slums von Sao Paulo?
Witten/Herdecke, 01.08.2004 (idw) - Dominik Diekmann, Christoph Hamann, Simon Peter und Johannes Zimpel sind die Träger des Helmut Bertram-Preises für Wirtschaftswissenschaften an der Privaten Universität Witten/Herdecke.
Die in diesem Jahr zum sechsten Mal vergebene Auszeichnung soll die Internationalität und Interdisziplinarität des Wittener Wirtschafts-Studiums fördern. Der Gesamtförderbetrag liegt bei 11.000 Euro. Um den Preis können sich Wittener Studierende bewerben, die im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit einen Auslandsaufenthalt für Recherchen bzw. für Praxisuntersuchungen planen.
- Dominik Diekmann untersucht am Beispiel Andalusiens, wie die bisher ärmsten und strukturschwachen Regionen der Europäischen Union mit der neuen innergemeinschaftlichen Konkurrenz aus Osteuropa umgehen, die demnächst den Löwenanteil der Brüsseler Fördermilliarden erhalten wird.
- Christoph Hamann (Stanford University, Silicon Valley) möchte herausfinden, wie sich die Wirtschaftsmentalität der Menschen ändert, wenn immer mehr lizenzfreie Software (z.B. Linux) zur Verfügung steht, die von Idealisten weiterentwickelt wird.
- Simon Peter (Harvard University, MIT) fragt in seiner Diplomarbeit, inwieweit die wirtschaftswissenschaftliche Theorie der knappen Güter angesichts von Entwicklungen im Bereich der Informationstechnologien noch haltbar ist. Er geht dabei davon aus, dass bestimmte Informationen und Dienstleistungen inzwischen im Überfluss vorhanden sind.
- Johannes Zimpel wird das Material für seine Diplomarbeit in einem Slum in Sao Paulo sammeln. Ihm geht es darum, Anregungen zu geben für die Gründung einer Bank in den Favellas der Großstädte. Diese Bank soll Bewohnern, die bei den etablierten Finanzinstitutionen keine Chance hätten, für Projekte Aufbaukredite zur Verfügung stellen.