Weltwirtschaftlicher Preis 2014 für Johnson-Sirleaf, Mazumdar-Shaw und Thaler
Die Staatspräsidentin Liberias und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf, die indische Biotechnologie-Unternehmerin Kiran Mazumdar-Shaw und der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Richard Thaler sind die Preisträger des Weltwirtschaftlichen Preises 2014.
Preisträgerin des Weltwirtschaftlichen Preises 2014 - Business:
Kiran Mazumdar-Shaw, geboren am 23. März 1953 in Bangalore, Indien, ist Vorsitzende der Biocon Limited, einem Biotechnologie-Unternehmen, das in Bangalore in Indien ansässig ist. Das Forbes- Magazin führt sie auf der Liste der 100 mächtigsten Frauen und die Financial Times würdigt Mazumdar-Shaw als eine der besten 50 Frauen in der Wirtschaft.
Nach dem Besuch der Highschool, begann Kiran Mazumdar-Shaw ihr Zoologie-Studium am Mount Carmel Colllege in Bangalore, welches sie 1973 abschloss (Bsc.). Für ihren Master wechselte sie ans Ballerat College of Advanced Education (heute: University of Ballerat) in Australien. Dort schloss sie 1974 als Braumeister ab. Erste Berufserfahrungen sammelte sie bei Carlton and United Breweries in Melbourne sowie bei Barrett Brothers and Burston. Auch bei zwei indischen Brauereien arbeitete Mazumdar-Shaw einige Jahre.
Nach Europa wechselte sie 1978 und stieg als Trainee-Manager bei Biocon Biochemicals Limited in Irland ein. Noch im selben Jahr gründete sie mit einem sehr kleinen Startkapital (10 000 Rupien, entspricht heute etwa 120 Euro) und der Unterstützung der irischen Firma ihr eigenes Unternehmen: Biocon India.
Bei der Gründung ihrer Firma kämpfte sie gegen zahlreiche Vorurteile: Sie war sehr jung, eine Frau und ihre Unternehmensidee war besonders in Indien noch nicht erprobt. Das Funding und auch die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern gestalteten sich schwierig. Dazu kamen die Herausforderung, ein biotechnologisches Unternehmen in einem Land zu Erfolg zu führen, in dem auf die Infrastruktur nicht immer Verlass war. Eine zuverlässige Stromversorgung, steriles Wasser und ein funktionierendes technische Equipment mussten gewährleistet werden. Trotz dieser anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte Mazumdar-Shaw Biocon zu einem weltweit erfolgreichen Unternehmen. Es war die erste indische Firma, die Enzyme herstellen und diese in die USA und nach Europa verkaufen konnte. Heute ist Biocon ein vollständig integriertes biopharmazeutisches Unternehmen, mit einem umfangreichen Produkt-Portfolio und einem Forschungsschwerpunkt für Diabetes, Onkologie und Autoimmunkrankheiten. Mazumdar-Shaw hat ihre eigene Firma auch durch die Gründung zweier ergänzender Firmen (Syngene 1994, Clinigene 2000) weiter vorangebracht.
Neben ihrer Arbeit für ihre eigene Firma hat Mazumdar-Shaw sich in ihrer Heimat Indien mit der Biocon-Foundation dafür eingesetzt, dass auch die schwächeren Gesellschaftsschichten Zugang zu medizinischer Versorgung bekommen. Sieben Kliniken gehören zur Biocon-Foundation und jede versorgt rund 50 000 Menschen, die sonst keinen Zugang zu moderner Medizin hätten. Auch an der Einrichtung einer Krebs-Klinik mit 1400 Betten in Bangalore war Mazumdar-Shaw maßgeblich beteiligt.
Kiran Mazumdar-Shaw hat schon zahlreiche Auszeichnungen und Ehrendoktortitel erhalten. Unter anderem zwei der höchsten indische Auszeichnungen (Padmashri 1989 und Padma Bushan 2005) für ihre grundlegenden Erfolge in der industriellen Biotechnologie.
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