Hallo Leute,

studiere Wirtschaftsrecht und stehe kurz vor dem Abschluss - im Moment zweifel ich total ob ich das Falsche studiert habe, weil mir meine bisherigen Praktika nicht wirklich zugesagt haben... ich stelle mir so ziemlich alle Jobs grade besser vor (ich dachte bspw. schon an Lehrerin, Psychologin, Apothekerin, Ärztin, sogar an Stewardess) ... nicht falsch verstehen, es geht mir nicht so sehr um die Jobaussichten, ich werde schon was finden - es geht mir darum, ob mir generell ein Job im juristischen/wirtschaftlichen Bereich liegt, oder ob ich wirklich
das Falsche studiert habe :-/

ist es normal dass gegen Ende solche Zweifel aufkommen??

Was ist normal? Aber wenn dich die Inhalte nicht interessieren, merkst du das vielleicht etwas spät.

Wenn es die Ausgestaltung von Bürojobs allgemein ist, die dich nach den Praktika abschreckt, solltest du erstmal CV und Karriere vergessen und irgendetwas anderes machen. Dann zählt nicht dein Studium und dein Fach, sondern eher Zuverlässigkeit, strukturiertes und genaues Arbeiten. Dann hast du die Chance nach ein paar Jahren irgendwo in Verantwortung 'reinzuwachsen. Das ist das auch Karriere und Erfüllung, nur halt nicht nach Plan A.

nach ein paar Jahren im Beruf wirst du sehen, worum es geht: um den monatlichen Gehaltszettel + Arbeitsbedingungen! nicht viel mehr oder weniger.

Ich würde dir raten in eine Richtung zu gehen, wo man auch noch mit Sicherheit etwas verdienen kann. Psychologie hört sich spannend an. Am Ende musst du bspw. eine Psychotherapeuten Ausbildung durchlaufen, mit so gut wie 0 Gehalt. Und danach kannst du dich sehr glücklich schätzen, überhaupt auf 3k im Monat zu kommen... Der Markt ist total überschwemmt von selbständigen Psychotherapeuten. Die bekommen kaum noch die Kohle für ihre Patienten, da die Krankenkassen oft keine dringende Notwendigkeit erkennen wollen/können in ihren Behandlungen.

Lehrer wäre da schon lohnender, jedoch bist du stark in eine Ecke gedrängt und verlierst deine Eintrittskarte in die Wirtschaft. Das Studium ist dann nach ein paar Jahren fast nichts mehr wert.

mach dir nicht so viele Gedanken. Schau wo du viel verdienen kannst und evtl. auch nicht das ganze Leben lang 14 Std. am Tag arbeiten musst. Auch nicht jeder Arzt verdient viel. Die aufm Land gehen oft übers Wochenende ins Ausland, um überhaupt auf einen grünen Zweig zu kommen. Wenn du dich jedoch absolut dazu berufen fühlst und Interesse am menschlichen Körper hast, why not.

Naja, der Beitrag mit dem Landarzt ist in Gänze wenig hilfreich.

Aber folgende Überlegung solltest Du anstellen: Für Medizin und Psychologie gibt es extreme NCs an den Unis. Zudem wäre es für Dich ein Zweitstudium. Also eine hohe Eingangsbarriere.

Weiter ist das "Arzt-Sein" auch nicht das, was Du aus "In aller Froindschaft" oder "Dr. Stefan Frank" kennst. Kohle und Jobsicherheit sind hier aber sicher stimmig.

Wenn Du wirklich weißt, dass der Büroalltag nichts für Dich ist (hast Du es überhaupt ausprobiert?), dann sattele um. Stewardess kann man locker mal für ein paar Monate machen: Es gibt einen 4-Wochen-Kurs und dann ist man ausgebildet. Wundere Dich nur nicht, wenn Du mit 1000 netto nach Hause kommst und anstelle eines Freundes dann halt 7 Typen in 7 Metropolen hast.

Das Gras auf der anderen Wiese ist immer grüner...

hier die TE: ein weiteres Studium steht für mich erstmal nicht zur Debatte. Da ich mir zur zeit wie gesagt so ziemlich jedes Studium besser vorstelle als meins, ist das glaub ich auch eher eine Studienabschlusskrise, wie man so schön sagt "the grass is always greener on the other side".

Die Inhalte haben mich schon großteils interessiert.

Ja vermutlich sollte man Geld + Arbeitsbedingungen nicht unterschätzen ;)
vor allem wenn mal dann mal Kinder hat, wird das wahrscheinlich das Wichtigste...

Mich würde nur generell interessieren, ob auch Andere diese Zweifel zum Ende des Studiums hatten und wie sie damit umgegangen sind....

Naja, ich habe im Studium gelernt, mit Fakten und Argumenten zu arbeiten......

Lounge Gast schrieb:

Naja, der Beitrag mit dem Landarzt ist in Gänze wenig
hilfreich.

Aber folgende Überlegung solltest Du anstellen: Für Medizin
und Psychologie gibt es extreme NCs an den Unis. Zudem wäre
es für Dich ein Zweitstudium. Also eine hohe Eingangsbarriere.

Weiter ist das "Arzt-Sein" auch nicht das, was Du
aus "In aller Froindschaft" oder "Dr. Stefan
Frank" kennst. Kohle und Jobsicherheit sind hier aber
sicher stimmig.

Wenn Du wirklich weißt, dass der Büroalltag nichts für Dich
ist (hast Du es überhaupt ausprobiert?), dann sattele um.
Stewardess kann man locker mal für ein paar Monate machen: Es
gibt einen 4-Wochen-Kurs und dann ist man ausgebildet.
Wundere Dich nur nicht, wenn Du mit 1000 netto nach Hause
kommst und anstelle eines Freundes dann halt 7 Typen in 7
Metropolen hast.

Das Gras auf der anderen Wiese ist immer grüner...

Gut - aber warum hältst Du Dich dann hier im Forum nicht an das Gelernte?

Lounge Gast schrieb:

Naja, ich habe im Studium gelernt, mit Fakten und Argumenten
zu arbeiten......

Lounge Gast schrieb:

Naja, der Beitrag mit dem Landarzt ist in Gänze wenig
hilfreich.

(...)

Am Ende meines Studiums habe ich auch gedacht, dass die fachliche Seite des Jobs am wichtigsten wäre. Im Laufe der Zeit merkt man aber, dass andere Faktoren wie z. B. Arbeitsatmosphäre, Kollegen, Verantwortung, Gehalt usw. ebenfalls eine beträchtliche Rolle spielen.

Geh mir bitte nicht auf den Zeiger, Herr Wissenschaftler. Nehme konkret Bezug auf meine Aussagen, und lege dar, dass diese falsch sind.....

Lounge Gast schrieb:

Gut - aber warum hältst Du Dich dann hier im Forum nicht an
das Gelernte?

Lounge Gast schrieb:

Naja, ich habe im Studium gelernt, mit Fakten und
Argumenten
zu arbeiten......

Lounge Gast schrieb:

Naja, der Beitrag mit dem Landarzt ist in Gänze wenig
hilfreich.

(...)

Ich bin 5 Jahre aus dem Studium raus und habe Zweifel ;-)

Das ist normal. Aber in der Tat ist man so oft auf die Klassischen Studiengänge/Ausbildungen ("Wirtschaft, Technik") fixiert, dass man die vielen anderen interessanten Themen ignoriert.

Fang erst mal an mit nem Job und bewerte das in 3 Jahren noch mal.

Studiere auch Wirtschaftsrecht und denke nicht, das falsche studiert zu haben.
Vielleicht wäre ein Bachelor in Sozialer Arbeit oder sowas für dich, damit du mal ein bisschen Sozialkompetenz bekommst...

hä? wer sagt denn, dass ich keine sozialkompetenz habe? vielen dank für diesen hilfreichen Beitrag!

Lounge Gast schrieb:

Studiere auch Wirtschaftsrecht und denke nicht, das falsche
studiert zu haben.
Vielleicht wäre ein Bachelor in Sozialer Arbeit oder sowas
für dich, damit du mal ein bisschen Sozialkompetenz bekommst...