WiWi Gast schrieb am 14.09.2019:
Ist eigentlich ganz auf die normale Schiene zu erreichen, nicht vergleichbar mit dem Aufwand den manch einer hier für MBB etc betreibt.
Studium das dich interessiert, Praktika machen, Journalistenschule und/oder Volontariat und du solltest eine Anstellung bekommen. Du musst halt offen sein für viele Medienhäuser und nicht Zeit, SZ und FAZ als einzige würdige Arbeitgeber ansehen.
Eine Bekannte hätte bei der Regionalredatktion der Krone (öst. BILD äquivalent) anfangen können, war ihr aber zu minderwertig. Jetzt hat sie aufgegeben weil es keine Qualitätszeitung wurde und macht einen Master in was ganz anderem. So eine Einstellung ist fatal.
Da muss ich widersprechen. UB-Karrieren sind schwer zu erreichen, allerdings zu einem gewissen Grad planbar (Noten, Unis, Praktika, Interview-Vorbereitung, etc.) unter verlaufen linear. Nach dem gelungenen Berufseinstieg (der ohne frage eine große Leistung ist) steht man allerdings nicht mehr vor außergewöhnlichen Herausforderungen: es reicht gut in seinem Job zu sein.
Die Journalisten-Karriere ist da schon wesentlich schwerer planbar und auch deutlich mehr vom Faktor Glück geprägt. Wir reden hier nicht von dreistelligen Berufsanfänger-Zahlen im Jahr (wie bei MBB), sondern eher im niedrigen 2 stelligen Bereich bei den Top-Verlagen.
Wenn deine Bekannte in der Klatschpresse gearbeitet hätte, dann hätte sie danach sowieso keinen Job bei einer seriösen Zeitung bekommen. Da ist nichts mit "erst Tier 2, danach kann mans nochmal bei Tier 1 versuchen". Wenn du einmal die Affäre von XY öffentlich ausschlachtest (weil es dein Job ist), wirst du sicher kein Interview mit einem CEO mehr bekommen - auch wenn du dann für eine andere Zeitung arbeitest... Auch Karriere macht man nicht, indem man seinen Job gut macht - dafür muss schon mehr passieren und man muss sich einen Namen machen.
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