Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 16
Auch die Gegenseite schien nicht zu schlafen.
Aber sie haben meine Frage noch nicht beantwortet! Warum durch mich? Warum musste ich ihn töten und zudem die ganzen unschuldigen Menschen? Das hab ich doch bereits erwähnt! Mc Innis. Frazier durfte auf keinen Fall mit ihm zusammentreffen. Er musste also schnellstmöglich beseitigt werden. Der Koffer wurde quasi im allerletzten Moment im Schließfach ausgetauscht. Sie waren der einzige, der es somit in der Hand hatte es zu tun. Das dabei die umstehenden Menschen im Gebäude sterben mussten ließ sich einfach nicht verhindern. Ich frage sie nicht ob sie das verstehen! Und kommen sie mir nicht mit irgendeiner beschissenen Moral. Ich will diese Brücke! Seymours Ton war geprägt von unnachgiebiger Härte. Es ging ihm offensichtlich nicht um Verständnis. Seymour musterte ihn ausgiebig und lange.
Wissen sie Geiger, Sie haben sich zu jeder Zeit als besonders loyal und zuverlässig erwiesen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Firma danken! Was war Seymours Freundlichkeit wert fragte sich Philipp. Alles das, was er sagte, schien auf seltsame Art und Weise nahezu logisch im Sinne einer rationalen Erklärung aufzufassen zu sein. Er wusste selber wie sehr man in einer Bauphase eine enge und tiefe Beziehung zu einem Bauwerk aufbauen konnte, die fast vermenschlichte Züge haben konnte und jegliches Handeln, das die Entstehung des selbigen vorantrieb, zuließ. Aber er durfte sich nicht von Seymour einlullen lassen. Wenn überhaupt dann nur scheinbar. Aber da war etwas in ihm, das ihm zu sagen schien, dass Seymour es ihm leicht machte. Leichter als erwartet. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Seymour auf so etwas wie Loyalität anspielen würde. Er hatte in gewisser Weise an so etwas wie Gemeinschaftsgefühl appelliert. Es musste ihm klar sein, was Philipp selbst für die Brücke empfand. Auch er hatte sie immer gewollt - dieses perfekte Bauwerk, dieses Meisterwerk modernster Architektur. Das hatte sie verbunden. Aber er hatte jetzt eine Rolle zu spielen, und das möglichst glaubwürdig. Zu leicht durfte er es Seymour auch nicht machen. Andernfalls konnte er vielleicht argwöhnisch werden.
Also, was wollen sie? Ich habe nicht viel Zeit. Unter den gegebenen Umständen werde ich möglichst noch in den nächsten Stunden das Land verlassen müssen. Einen Flieger nach Mexiko nehmen, sie verstehen schon. Dass ich hier unmöglich bleiben kann nach all dem, das dürfte ihnen klar sein! Sicherlich, doch da ich sie in diese Lage gebracht habe, möchte ich ihnen meine Hilfe anbieten! Seymour wartete auf eine Antwort. Philipp ließ ihn zappeln, hatte er doch das Gefühl, dem anderen in die Karten zu schauen. Es war nämlich genauso wie es Callahan und Delaney prophezeit hatten. Er würde ihm Rückendeckung anbieten, Geld ins Spiel bringen und dergleichen. Da bin ich ja mal gespannt wie sie mir helfen wollen!