Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 20
Als er gegen Abend zu Hause eingetroffen war, registrierte er, dass er eine E- Mail einer ihm unbekannten Juliette Sanderson in seinem Posteingang hatte.
Philipp erzählte Callahan im Anschluss daran noch von dem, was sich während der Konferenz zugetragen hatte. Das Verhalten Seymours, seine Reaktion auf das, was Sheeney bei der Präsentation angesprochen hatte - das Konflikt geladene Verhältnis zu Mc Innis - erzeugte aber auch bei Callahan starkes Misstrauen. Wem war hier zu trauen. Auch Callahan war es in diesem Moment unmöglich, darüber zu befinden, ob Frazier die Differenzen mit Mc Innis nur künstlich aufgebauscht hatte oder ob es überhaupt keine gab. Das hatte ja zumindest Sheeney so geäußert, der sich auf die Aussage eines angeblich vertrauenswürdigen Mitarbeiters aus der Firma von Mc Innis stützte. Und wollte man tatsächlich Seymour glauben, dann waren sämtliche Spannungen zwischen Mc Innis und der Cymatrix aus dem Weg geräumt. Man konnte in der Tat zu der Überzeugung gelangen, dass es nie zu einem Konflikt zwischen den beiden Unternehmen gekommen war.
Was denken sie über die ganze Sache, Callahan? Nun ja schwer zu sagen. Dass Frazier nach Detroit zu Mc Innis fliegen würde, war ja wohl kein Geheimnis. Seymour muss es gewusst haben. Wie ist es sonst zu erklären, dass Sie, Geiger, Order hatten ihn zu begleiten? Stimmt! das klingt schlüssig sagte Philipp. Seymour muss also darüber informiert gewesen sein, dass Frazier mit irgend etwas nicht klar kam, bzw. irgend etwas im Schilde führte. Und das wiederum war dann allerdings so gravierend, dass Frazier sterben musste. Frazier, soll laut Seymour den Plan gefasst haben, die Firma sabotieren zu wollen und Projekt M zu verhindern. Aber was für ein Interesse soll er daran gehabt haben! Eben, das ist die Frage, die sich uns stellt! erwiderte Callahan. Wir müssen einfach noch mehr über Frazier herausfinden, oder ... . Oder was? harkte Philipp interessiert nach. Oder wir müssen Erkundigungen über Mc Innis einholen. Und das scheint mir sogar das einzige zu sein, was uns weiter bringt. Bei Mc Innis laufen die Fäden zusammen. So ist es. So muss es sein!
Somit war klar was es zu tun galt. Die beiden zahlten schließlich für ihre Getränke und verließen den Club. Morgen werden sie mit Delaney zusammentreffen. Gegen acht Uhr im Prospect Parc, Eingang Nordseite, direkt unter einer großen Werbetafel für ein Reiseunternehmen. Okay, ich weiß Bescheid! Ich werde da sein! Diesmal gab es kein Shakehands oder dergleichen, man verzichtete darauf, um nach außen nicht zu viel Aufsehen auf sich zu lenken.