Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 21
Das erste was er tat, als er zu Hause in seiner Wohnung ankam, war, einen Blick in die Zeitung zu werfen.
Wie meinen Sie das, Geiger? So wie ich es sagte. Man hatte es auf Frazier abgesehen! Aber wer soll das getan haben? Das interessiert mich auch? Auf jeden Fall steckt, wenn man den Mutmaßungen Glauben schenken will, mehr dahinter als die Tat eines einzelnen Wahnsinnigen! Erneut ging sein Blick forschend in die Richtung von Dufèvre. Was hatten seine Andeutungen zum Mord an Frazier in ihr hervorgerufen? Vielleicht, und das konnte durchaus möglich sein, stand Dufèvre auf der Seite Seymours. Wenn dem so war, dann hatte er sich gerade sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Er hatte aber das Gefühl gehabt, etwas riskieren zu müssen. Zudem beschlich ihn das Gefühl, dass es bei der Sache um weit mehr ging als Geldwäsche und schwarze Konten wie Callahan und Delaney mutmaßten. Man musste etwas riskieren! Kurze Zeit später zahlten beide und verließen mit einem komischen Gefühl in der Magengegend das Restaurant. Vor dem Ausgang trennten sich fürs erste ihre Wege. Dufèvre gab vor, noch etwas dringendes erledigen zu müssen.
Als Philipp unmittelbar nach der Mittagspause durch die geräumige Empfangshalle der Cymatrix Company schritt, war er leicht irritiert. Überall lagen dort Kabel und waren Kameras aufgebaut. Zudem liefen Leute scheinbar in heller Aufregung kreuz und quer durch sämtliche Korridore. Es war laut. Was hatte das alles zu bedeuten, fragte sich Philipp. Was war passiert? Er ging also zum Empfangstresen hinüber, um sich zu erkundigen.
Man sagte ihm, dass es die Leute vom CNN wären, die eine Reportage über die Firma machen wollten. Die Brücke sollte schließlich in zwei Tagen eingeweiht werden, und folglich bestand ein großer Informationsbedarf. Ein einstündiges Special sollte alles darstellen angefangen von der zukunftsorientierten Vision, der maßgeblichen Idee, der grundlegenden Konzeption bis hin zur detail-getreuen Umsetzung. Darüber hinaus sollten innerhalb des Filmes die tragenden Säulen der Firma zu Wort kommen und von ihren Visionen und Träumen sprechen. Auch ihn wollten sie befragen. Er war schließlich der Mann, der die allerletzte Bauphase in ihrer Umsetzung betreute. Das kam überraschend für ihn.