Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 4
So hatte es seinen Anfang genommen.
Sie wusste, dass jede Kunst von einer Reihe mehr oder weniger absurden Entstehungstheorien begleitet wurde. Es gefiel ihr, dass er offensichtlich auch eine Schwäche für das zu haben schien, was dahinter stand. Die Formation einer Idee, die das Werden des Produktes antrieb, begleitete und ihm einen Sinn gab. Sie war gespannt auf seine weitere Argumentation.
» Ich denke eher, Andy war fasziniert von dem Gedanken, ein Objekt gefunden zu haben, dem er, gewissermaßen in einem Prozess der Veredelung, eine Seele geben konnte.« Erwartungsvoll schaute sie ihn an und nickte ihm dann bedeutungsvoll zu. Er hatte das Wort. »Ja da liegen Sie vielleicht richtig. Doch ohne den Blick in den Schrank hätte es diesen gewinnbringenden Blick auf ein Symbol des amerikanischen Traumes unter Umständen nie gegeben.« »Ja aber hat es denn diesen Blick überhaupt je gegeben?«, fragte sie mit ungläubigem Ausdruck. »Angeblich hat man in einem seiner Sakkos eine Rechnung gefunden. Eine Rechnung über 69 Campbellsdosen!« »Ja, aber beweist das irgendetwas?« »Nicht unbedingt, aber das allein ist noch nicht genug. Die alte Dosenrechnung passt exakt vom Datum in eben diese Zeit, in der Andy bei diesem Freund gewohnt haben soll. Es kommt aber noch besser. Der Laden, aus dem die Rechnung stammt, befand sich direkt einen Block die Straße runter, an der das Haus des Freundes gelegen hat. Was sagen Sie nun? Alles Zufälle, die sich ganz unverhohlen die Hand geben, oder steckt da mehr dahinter?«
» In der Tat sehr beeindruckend. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Lassen Sie uns gemeinsam einen Kaffee im Museumscafé trinken gehen. Ich bin übrigens Megan.« »Angenehm. Ich bin Philipp. Gute Idee, das mit dem Kaffee. Also, worauf warten wir noch. Der Kaffee könnte ja kalt werden!«, sagte er mit einem Schmunzeln. So hatte es seinen Anfang genommen.